Eierstockkrebs (anatomische Illustration)
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Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom): Symptome, Behandlung & Prognose

Von: Dr. med. Jana Wittkowski (Ärztin), Silke Schwertel (geb. Hamann) (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 28.09.2023 - 17:24 Uhr

Der Begriff Eierstockkrebs, medizinisch Ovarialkarzinom, beschreibt bösartige Tumoren des Eierstocks (Ovar). Weil Eierstockkrebs anfangs keine spezifischen Symptome verursacht, wird er oft erst spät erkannt. Daher ist die Prognose verglichen mit anderen Krebsarten eher ungünstig, denn in vielen Fällen kann der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits nicht mehr vollständig durch eine Operation entfernt werden. Wie bemerkt man Eierstockkrebs, wie erfolgt die Therapie und welche Aussagen lassen sich über die Heilungschancen und Lebenserwartung treffen? Das erfahren Sie im Folgenden.

FAQ: Häufigkeit, Arten und Stadien von Eierstockkrebs

Eierstockkrebs ist nach Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) die zweithäufigste Krebserkrankung der Fortpflanzungsorgane bei Frauen. Etwa 7.300 Frauen erkranken jährlich an Eierstockkrebs, circa eine von 76 Frauen ist im Laufe ihres Lebens betroffen.

Die Diagnose wird häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt – bei drei von vier Fällen erst im Stadium III oder IV. Sowohl die Zahl der Neuerkrankungen als auch die der Fälle mit tödlichem Verlauf ist in den letzten Jahren jedoch rückläufig.

Von Eierstockkrebs betroffen sind meist Frauen nach den Wechseljahren. Nur jede zehnte Frau ist jünger als 45 Jahre. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren, bis zum Alter von 85 Jahren ist ein Anstieg der Erkrankungsrate zu beobachten. Die selten auftretenden Keimzelltumoren können jedoch auch bei jungen Frauen oder Kindern auftreten.

Je nachdem, welche Gewebeart der Eierstöcke befallen ist, unterscheidet man:

  • epitheliale Ovarialtumoren, die von der obersten Zellschicht ausgehen (90 Prozent der Fälle) – genaugenommen bezieht sich der Begriff Ovarialkarzinom nur auf diese Unterart
  • die deutlich selteneren Keimstrangstromatumoren, die sich aus dem Stützgewebe bilden
  • Keimzelltumoren, die aus den Eizellen selbst entstehen

Ein Sonderfall sind die sogenannten Borderline-Tumoren des Eierstocks, die aufgrund ihrer Besonderheiten weder den gutartigen noch den bösartigen Tumoren zugerechnet werden und zu den epithelialen Ovarialtumoren zählen.

Nicht als Eierstockkrebs bezeichnet werden Tochtergeschwulste (Metastasen) in den Eierstöcken, die durch andere Krebserkrankungen ausgelöst wurden. Auch die viel häufiger auftretenden gutartigen Zysten in den Eierstöcken fallen nicht unter den Begriff. Eileiterkrebs (Tubenkarzinom) und Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinom) sind zwar eigene Krebsformen, werden aber genauso behandelt wie der Eierstockkrebs und daher oft mit diesem gleichgesetzt.

Die Einteilung der Tumoren nach der sogenannten FIGO-Klassifikation umfasst verschiedene Stadien:

  • Stadium I: lokale Begrenzung des Tumors auf die Eierstöcke
  • Stadium II: Ausbreitung im Beckenbereich, zum Beispiel auf Eileiter, Gebärmutter oder Darm
  • Stadium III: Ausbreitung in die Bauchhöhle und/oder umliegende Lymphknoten
  • Stadium IV: Fernmetastasen in weiter entfernten Organen, zum Beispiel der Lunge oder Milz

Durch ergänzende Buchstaben (zum Beispiel IA oder IIB) werden dabei detaillierte Angaben zur genauen Ausbreitung des Krebses gemacht.

Eierstocktumoren können außerdem nach dem TNM-System eingeteilt werden, das ebenfalls Auskunft über die Größe des Tumors (T) sowie den Befall von Lymphknoten (N) oder Metastasen in anderen Organen (M) gibt. Das sogenannte Grading (G1 bis G3) ist ein Maß für die Bösartigkeit oder Aggressivität eines Tumors.

Anfangsstadium: Wie beginnt Eierstockkrebs?

Normalerweise verursacht Eierstockkrebs im Anfangsstadium keine charakteristischen Beschwerden. Möglicherweise auftretende Frühsymptome können auch eine Vielzahl andere – oft harmlose – Ursachen haben.

Zu den unspezifischen Symptomen im Anfangsstadium von Eierstockkrebs zählen beispielsweise:

  • Zwischenblutungen oder Zyklusstörungen (zum Beispiel häufigere oder seltenere Monatsblutung oder die Periode bleibt aus)
  • Blutungen nach den Wechseljahren
  • Unterbauchschmerzen oder Schmerzen beim Sex
  • Völlegefühl oder Druckgefühl im Unterbauch
  • unerklärliche Gewichtsabnahme
  • Fieber und nächtliches, starkes Schwitzen
  • ein allgemeines Krankheitsgefühl und eine reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit

Ein gesetzliches Programm zur Früherkennung des Ovarialkarzinoms gibt es nicht.

Was sind die Symptome von fortgeschrittenem Eierstockkrebs?

Als typisches Anzeichen von fortgeschrittenem Eierstockkrebs tritt häufig eine sogenannte Bauchwassersucht (Aszites) auf. Grund hierfür sind Krebszellen, die sich innerhalb der Bauchhöhle ansiedeln und unter anderem durch eine Behinderung des Lymphabflusses zu einer Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum ("Wasser im Bauch") führen. Den Patientinnen fällt dies meist zunächst durch ein Wachstum des Bauchumfangs auf.

Breiten sich die Krebszellen über die Lymphgefäße bis zum Brustfell aus, kann es auch dort zu einer Flüssigkeitsansammlung (Pleuraerguss) kommen. Dies kann sich dann durch Atemnot äußern.

Ist der Tumor so groß, dass er auf die umliegenden Organe drückt, können folgende Symptome auftreten:

Vermännlichung bei hormonproduzierenden Tumoren

Seltene Untergruppen von Eierstock-Tumoren, die bösartigen Keimstrangstromatumoren, können Sexualhormone produzieren und dadurch zu speziellen Symptomen führen: Bildet der Tumor das männliche Geschlechtshormon Testosteron, führt dies zu einer Vermännlichung (Virilisierung oder Androgenisierung), was sich durch verstärktes Körperhaarwachstum, Haarausfall am Kopf und eine tiefere Stimme äußeren kann.

Wird das weibliche Geschlechtshormon Östrogen gebildet, verursacht dies eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut. Als Folge können unregelmäßige, ausbleibende oder verstärkte Monatsblutungen, eine Blutung nach der Menopause sowie Unfruchtbarkeit auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren

Wie bei den meisten Krebsarten lässt sich auch bei Eierstockkrebs in der Regel keine eindeutige Ursache bestimmen. Folgende Faktoren können das Risiko für die Entstehung von Eierstockkrebs erhöhen:

  • ein höheres Alter
  • Kinderlosigkeit
  • Unfruchtbarkeit
  • eine Hormonersatztherapie mit Östrogenpräparaten in den Wechseljahren
  • polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom)
  • Lynch-Syndrom (Hereditäres Non-Polypöses Kolonkarzinom, HNPCC-Syndrom)
  • Nikotinkonsum
  • Übergewicht

Ein nachgewiesener Risikofaktor ist außerdem eine erbliche Vorbelastung durch eine Mutation in einem Gen (BRCA1 oder BRCA2). Dadurch kann es zu einer Häufung von Eierstockkrebs und anderen Krebserkrankungen – beispielsweise Brustkrebs oder Gebärmutterkörperkrebs – in der Familie kommen.

Ob eine frühe erste oder späte letzte Periode (vor dem 12. beziehungsweise nach dem 50. Lebensjahr) eine Rolle spielt, ist umstritten. Als sicher gilt hingegen, dass die Anti-Baby-Pille durch das Unterdrücken des Eisprungs einen schützenden Effekt hat. Auch eine Sterilisation, die den Eileiter verschließt, sowie viele Schwangerschaften und lange Stillzeiten können das Risiko senken.

Eierstockkrebs: So erfolgt die Diagnose

Besteht der Verdacht auf Eierstockkrebs, erfolgt nach der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) zunächst eine körperliche Untersuchung mit Abtasten des Bauches. Anschließend wird in der Regel eine vaginale Ultraschall-Untersuchung (durch die Scheide) durchgeführt.

Ein CT oder MRT wird hingegen meist nur nach gesicherter Diagnose zur Planung einer Operation oder zur Bestimmung des Tumorstadiums durchgeführt. Auch eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) kann zum Einsatz kommen. Dabei wird eine schwach-radioaktive Substanz gespritzt, um die Stoffwechselvorgänge im Gewebe sichtbar zu machen.

Operatives Staging: Probenentnahme und Therapie

Kann ein bösartiger Tumor des Eierstocks durch Ultraschall nicht sicher ausgeschlossen werden, muss eine Probe entnommen werden. Dies geschieht in der Regel durch eine Operation. Die Probe wird noch während der OP einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen (Schnellschnitt).

Liegt tatsächlich Eierstockkrebs vor, wird während derselben Operation untersucht, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat und ob bereits andere Organe von Metastasen befallen sind (Staging). Dazu werden unter anderem Gewebeproben vom Bauchfell und aus allen auffälligen Stellen entnommen.

In vielen Fällen kann dann schon der erste Behandlungsschritt erfolgen und der Tumor ganz oder teilweise entfernt werden.

Blutuntersuchung wenig aussagekräftig

Eine Blutuntersuchung mit Bestimmung von Tumormarkern – etwa CEA, CA 125 oder CA 15-3 – spielt bei der ersten Diagnostik eine eher geringe Rolle. Denn diese Substanzen können bei verschiedenen Erkrankungen im Blut erhöht sein und weisen daher nicht speziell auf Eierstockkrebs hin.

Diese Blutwerte können jedoch bei Kontrolluntersuchungen nach begonnener oder abgeschlossener Therapie hilfreich sein, da sie einen Anhaltspunkt für den Therapieerfolg oder einen möglichen Rückfall (Rezidiv) darstellen.

Die Tumormarker hCG und AFP können darüber hinaus zur Diagnostik von bösartigen Keimzelltumoren gemessen werden.

Differentialdiagnose: andere Ursachen der Beschwerden

Viele der Anzeichen von Eierstockkrebs sind unspezifisch – das bedeutet, dass auch eine Vielzahl anderer Ursachen für die Beschwerden infrage kommen:

  • Zyklusstörungen werden häufig durch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt oder durch Eierstockzysten verursacht. Solche Zysten sind in der Regel gutartig.
  • Auch Endometriose – eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter befindet – ist ein häufiger Grund von Beschwerden während der Periode.
  • Bei einem Ausbleiben der Periode sollte (neben einer Schwangerschaft) auch an eine Extrauteringravidität – eine Schwangerschaft, bei der sich die Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle einnistet – gedacht werden.
  • Hinter Unterbauchschmerzen in Verbindung mit Fieber kann hingegen auch eine Eierstockentzündung stecken.
  • Bauchwassersucht und ein Pleuraerguss können auf Erkrankungen von Lunge, Leber und Herz sowie auf verschiedene Formen von Krebs hindeuten.
  • In seltenen Fällen kann auch ein gutartiger Eierstocktumor (Ovarialfibrom) die Ursache von Wasser im Bauch und Brustraum sein – diese Symptomkombination wird Meigs-Syndrom genannt.

Behandlung von Eierstockkrebs

Die Therapie bei Eierstockkrebs richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und dem mikroskopischen Aufbau (Histologie) des Tumorgewebes. In der Regel ist jedoch der erste Schritt eine Operation in einem spezialisierten Zentrum, oftmals gefolgt von einer Chemotherapie. Lassen Sie sich vorab genau über die Folgen und Nebenwirkungen der verschiedenen Behandlungsschritte aufklären.

Zusätzlich zur Bekämpfung des Eierstockkrebses kommt eine unterstützende Behandlung (Supportivtherapie) zum Einsatz, die vor allem auf die Linderung der Begleiterscheinungen der Krebserkrankung selbst sowie der Therapie abzielen. Zu solchen Beschwerden zählen beispielsweise Müdigkeit oder Schmerzen.

Operation als Basis der Behandlung

Wichtigstes Element der Behandlung von Eierstockkrebs ist die operative Entfernung von möglichst viel Tumorgewebe. Meist erfolgt dies bereits während der Operation, die durchgeführt werden muss, um die Diagnose zu sichern.

Wenn es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt, werden in der Regel beide Eierstöcke, die Eileiter sowie die Gebärmutter entfernt. Bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs kann es zudem notwendig sein, auch Teile von anderen Organen wie Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse oder Darm zu entfernen.

Wie radikal bei der Entfernung der Geschlechtsorgane vorgegangen werden muss, ist vom Tumorstadium abhängig. So ist es im Frühstadium von Eierstockkrebs bei einem Kinderwunsch oft möglich, den gesunden Eierstock sowie die Gebärmutter zu erhalten, sodass die Patientin später noch schwanger werden kann. Voraussetzung hierfür ist, dass der Tumor einen geringen Entartungsgrad (Grading) aufweist und außerdem örtlich auf einen Eierstock begrenzt ist (Stadium IA). Keimzelltumoren und Keimstrangstromatumoren werden etwas anders behandelt und die Fruchtbarkeit kann häufiger erhalten werden.

Zusätzlich werden oft sicherheitshalber die häufig befallenen Lymphknoten aus dem Becken und dem Bauchraum entfernt.

Eierstockkrebs: Chemotherapie oft sinnvoll

In den meisten Fällen wird anschließend an die Operation (adjuvant) eine Chemotherapie durchgeführt, auch wenn der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Dadurch sollen möglicherweise verbliebene Krebszellen vernichtet und so einem Rückfall vorgebeugt werden.

Im Stadium IA sowie bei bestimmten Formen von Eierstockkrebs (zum Beispiel bei Borderline-Tumoren) ist in der Regel keine Chemotherapie notwendig. In allen anderen Fällen kommt eine Wirkstoff-Kombination aus einem sogenannten Taxan und einem platinhaltigen Chemotherapeutikum (oft Paclitaxel und Carboplatin) zum Einsatz, die meist sechsmal im Abstand von drei Wochen verabreicht wird.

Erneute Chemotherapie bei Wiederauftreten

Kommt es nach der Behandlung von Eierstockkrebs zu einem Wiederauftreten des Krebses, ist der Zeitpunkt relevant: Tritt innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der platinhaltigen Chemotherapie ein Rezidiv auf, bedeutet dies, dass der Tumor nicht oder nur wenig auf Wirkstoffe mit Platin anspricht (platinresistent). Dementsprechend wird dann mit einem anderen Chemotherapeutikum ohne Platin behandelt.

Tritt der Krebs hingegen später als nach sechs Monaten erneut auf, hat er zunächst auf die erste Chemotherapie angesprochen und kann wieder mit einer platinhaltigen Wirkstoffkombination behandelt werden (platinsensibel). Ob eine erneute Operation sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden.

Zielgerichtete Medikamente als Erhaltungstherapie

Im fortgeschrittenen Stadium sowie bei Rezidiven kann unter Umständen nach der Chemotherapie noch eine medikamentöse Erhaltungstherapie eingesetzt werden. Zu diesem Zweck kann der Wirkstoff Bevacizumab (Avastin®) dienen. Dabei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der gegen einen Wachstumsfaktor der Gefäße gerichtet ist und so die Gefäßneubildung hemmt. Da der Tumor  zum Wachsen auf die Neubildung von Gefäßen angewiesen ist, kann Bevacizumab das Tumorwachstum hemmen und Metastasen verhindern.

Unter anderem bei einer BRCA-Mutation, also einer genetischen Vorbelastung, kommen sogenannte PARP-Hemmer (auch: PARP-Inhibitoren) wie Olaparib oder Niraparib zum Einsatz. Diese blockieren ein Enzym, das zur Reparatur von geschädigten Zellen benötigt wird. In der Folge kommt es zum Absterben der Tumorzellen.

Palliative Therapie für mehr Lebensqualität

Ist der Eierstockkrebs bereits so weit fortgeschritten, dass es keine Heilungschancen gibt, werden die Ärzte*Ärztinnen eine sogenannte palliative Therapie beginnen. Dabei ist das Ziel nicht die Heilung, sondern die Verlängerung der Lebenserwartung sowie eine bestmögliche Lebensqualität durch Linderung der Beschwerden.

Meist ist dies dann ratsam, wenn der Tumor außerhalb des Bauchraumes gestreut hat oder trotz Operation und mehrfacher Chemotherapie zurückkommt. Allerdings gibt es für die Therapie im Endstadium keine allgemeingültigen Richtlinien. Vielmehr muss individuell entschieden werden, von welchem Vorgehen die Patientin am meisten profitiert.

Im Rahmen dessen kann auch eine Strahlentherapie zur Bestrahlung von Metastasen – beispielsweise in den Knochen – zum Einsatz kommen. Diese kann zu einer deutlichen Schmerzlinderung und somit zu einer besseren Lebensqualität führen.

Alternative Behandlung: Wirksamkeit fraglich

Für alternative Heilmethoden – beispielsweise Misteltherapie, Homöopathie oder andere pflanzliche Therapien – gibt es bislang keinen wissenschaftlichen Beweis zur Wirksamkeit bei Eierstockkrebs. Daher sollte eine alternativmedizinische Behandlung nicht anstelle der ärztlich empfohlenen Therapie durchgeführt werden, sondern nur ergänzend.

Prognose: Lebenserwartung abhängig von vielen Faktoren

Wie bei den meisten Erkrankungen sind die Heilungschancen auch bei Eierstockkrebs besser, je früher er entdeckt wird. Dabei können folgende Faktoren die Prognose beeinflussen:

  • Tumorstadium: Größe und räumliche Ausbreitung des Tumors sowie Vorhandensein und Lokalisation von Metastasen bestimmen maßgeblich die Heilungschancen.
  • Tumorrest nach der Operation: Anhand einer Einteilung in R0 (Tumor wurde vollständig entfernt), R1 (mikroskopisch sichtbare Tumorreste) und R2 (mit bloßem Auge sichtbare Reste) wird angegeben, wieviel Tumorgewebe entfernt werden konnte.
  • Mikroskopischer Aufbau: Die verschiedenen Unterformen von Eierstockkrebs wie Ovarialkarzinom, Borderline-Tumoren oder Keimzelltumoren haben unterschiedlich gute Heilungschancen.
  • Grading: Die Aggressivität des Tumors hängt mit dem Entartungsgrad zusammen.
  • Alter und Allgemeinzustand der Patientin: Schwere Vorerkrankungen können beispielsweise eine Einschränkung für eine Operation oder eine aggressive Chemotherapie sein.

Generell gilt: Wird Eierstockkrebs rechtzeitig entdeckt, sind die Heilungschancen relativ gut. Eine entscheidende Rolle kommt dann auch der richtigen Nachsorge zu. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ist der Krebs jedoch oft nicht mehr heilbar. Da Eierstockkrebs häufig erst spät diagnostiziert wird, hat er generell eine eher ungünstige Prognose.

Wie hoch sind die Überlebenschancen bei Eierstockkrebs?

Eine Möglichkeit, die ungefähre Überlebenschance in statistischen Zahlen auszudrücken, ist die sogenannte Fünf-Jahres-Überlebensrate. Sie gibt an, wie viel Prozent der Patientinnen fünf Jahre nach der Diagnose noch leben:

  • Ist der Tumor örtlich auf einen oder beide Eierstöcke begrenzt (Stadium I), wird die Fünf-Jahres-Überlebensrate mit 88 Prozent angegeben. Das bedeutet, dass 88 von 100 Patientinnen fünf Jahre nach der Diagnose noch leben.
  • Hat der Krebs jedoch außerhalb des Bauchraumes gestreut (Stadium IV), beträgt die Fünf-Jahres-Überlebensrate nur etwa 14 Prozent.
  • Über alle Fälle hinweg betrachtet liegt die durchschnittliche Fünf-Jahres-Überlebensrate bei 42 Prozent.

Allerdings ist die Aussagekraft solcher Zahlen eher begrenzt, da der Verlauf bei jeder Patientin individuell verschieden ist. Zudem wird beispielsweise nicht berücksichtigt, ob der Eierstockkrebs selbst oder eine andere Ursache zum Tod geführt hat. Eine allgemeingültige Vorhersage der Lebenserwartung bei Eierstockkrebs ist daher weder mithilfe von Statistik noch anhand von Prognosefaktoren möglich.

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