Kümmel
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Kümmel und Kreuzkümmel: Wirkung und Unterschiede

Von: Daniela Heinisch (Medizinautorin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 13.10.2023

Kümmel und Kreuzkümmel werden in der Alltagssprache oft miteinander verwechselt. Die Namen lassen darauf schließen, dass Kreuzkümmel eine Unterart von Kümmel ist. Dies ist jedoch nicht der Fall, auch wenn Kümmel und Kreuzkümmel beide nah miteinander verwandt sind. Doch wer schon einmal beim Kochen Kümmel durch den vom Rezept vorgegebenen Kreuzkümmel ersetzt hat, kennt den großen geschmacklichen Unterschied der beiden Gewürze. Auch die Wirkung von Kümmel und Kreuzkümmel unterscheidet sich in gewissen Punkten. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.

Kümmel und Kreuzkümmel: Was ist der Unterschied?

Zwar sind sowohl Kümmel als auch Kreuzkümmel uralte, seit Jahrtausenden bekannte Gewürze, sie unterscheiden sich jedoch in verschiedenen Punkten:

  • Pflanzengattung: Auch wenn Kümmel und Kreuzkümmel zur Familie der Doldenblütler gehören, zählen sie zu verschiedenen Gattungen. Kümmel gehört zu den Kümmelpflanzen (lateinisch Carum), während Kreuzkümmel unter die Gattung Cuminum fällt.
  • Aussehen: Die länglichen Samen von Kümmel und Kreuzkümmel ähneln sich äußerlich. Während Kümmel eine dunkelbraune Färbung hat, haben Kreuzkümmelsamen eine eher hellbraune Farbe. Sie sind auch etwas größer als Kümmelsamen.
  • Geschmack: Kümmel hat einen eher milden, süßlich-würzigen Geschmack. Kreuzkümmel hat dagegen ein intensiveres, herbes Aroma und schmeckt süß-bitter. Kümmel wird häufig in deftigen Backwaren wie Brot verwendet, Kreuzkümmel eher in indischen Gerichten oder Chili con Carne.

Übrigens: Beim Schwarzkümmel (Nigella) handelt es sich wieder um eine andere Pflanze. Sie wird den Hahnenfußgewächsen zugerechnet. Die schwarzen Samen findet man häufig als Gewürz auf Fladenbrot.
 

Wirkung von Kreuzkümmel und Kümmel

Kümmel und Kreuzkümmel können auf eine lange Tradition als Heilpflanzen zurückblicken. Menschen rund um den Globus wissen um die appetitanregende Wirkung beider Gewürze. Kreuzkümmel und Kümmel kurbeln den Stoffwechsel an, beeinflussen die Verdauung, indem sie Gallen- und Magensaftsekretion anregen, und helfen gegen Krämpfe, Blähungen und Koliken. Viele Naturheilmittel gegen Blähungen enthalten deswegen Kümmel.

Da Kümmel und Kreuzkümmel ätherische Öle enthalten, üben sie zudem eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien und Pilze aus. Insbesondere bei Magen-Darm-Erkrankungen sollen die beiden Gewürze helfen können.

Fenchel-Anis-Kümmel-Tee gegen Blähungen

Kümmel ist in Deutschland ein weit verbreitetes, natürliches Mittel gegen Blähungen und wird in Form von abgekühltem Tee teilweise schon Babys verabreicht. Häufig werden die Samen der Pflanze dann mit Fenchel und Anis kombiniert. Fenchel wirkt krampflösend und fördert die Bewegung des Darms, sodass überschüssige Luft schneller den Darm passieren kann. Anis regt die Produktion von Gallenflüssigkeit an und wirkt entkrampfend.

Fenchel-Anis-Kümmel-Tee ist auch für Drei-Monats-Koliken bei Säuglingen geeignet. Auch bei anderen Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl oder Magenkrämpfen kann Fenchel-Anis-Kümmel-Tee Abhilfe schaffen und zudem für einen frischen Atem sorgen. In Drogerien und Reformhäusern kann man Teemischungen mit Kümmel, Anis und Fenchel kaufen.

Um unbekömmliche Speisen zu verdauen, war es auch in der Vergangenheit oft üblich, nach einer schweren, fettreichen Mahlzeit Kümmel mit etwas Zucker zu sich zu nehmen.

Kümmel und Kreuzkümmel in Schwangerschaft und Stillzeit

Kümmel oder Kümmeltee sollte man in der Schwangerschaft sicherheitshalber nicht in großen Mengen zu sich nehmen, da den Samen eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt wird. Kreuzkümmel gilt dagegen als unbedenklich und wird in der Regel nur als Gewürz eingesetzt. Die so aufgenommenen Mengen sind bei normaler Verzehrmenge also ohnehin sehr gering.

In der Stillzeit können beide Gewürze verzehrt werden. Kümmel wird sogar eine milchfördernde Wirkung nachgesagt.

Gesundheitliche Beschwerden durch Kümmel und Kreuzkümmel?

Kreuzkümmel sollte nicht in größeren Mengen über längere Zeiträume eingenommen werden, da sonst Leberschäden entstehen können. Ursächlich dafür sind die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PA). Diese Stoffe werden natürlicherweise durch einige Pflanzen gebildet. Sie kommen beispielsweise auch in Wasserdost oder Borretsch vor.

In Kümmel sind keine PA enthalten, dennoch kann auch dieses Gewürz bei übermäßigem Verzehr die Leber und auch die Nieren schädigen.

In normalen Mengen zu sich genommen, stellt der Genuss von Kümmel und Kreuzkümmel aber keine Gefahr für die Gesundheit dar.

Kümmel-Tee selbst machen

Wer Kümmel-Tee selbst machen möchte, sollte pro Tasse ein bis zwei Teelöffel ganze Kümmelkörner kurz aufkochen lassen. Die Körner sollen eine bessere Wirkung gegen Blähungen haben als gemahlener Kümmel. Anschließend lässt man den Sud etwa zehn Minuten ziehen und gießt ihn ab.

Den Tee kann man zweimal täglich trinken. Tipp: Besser dem Kümmel-Tee eine viertel Knolle Fenchel beigeben, anstatt ihn zu süßen, das verstärkt die Wirkung.

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Verwendung in der Küche

Kümmel hat seit jeher einen angestammten Platz auf europäischen Speiseplänen und ist unter anderem in den Niederlanden, Deutschland, Ungarn und Finnland beliebt.
Kreuzkümmel hingegen ist fester Bestandteil vieler Rezepte Indiens, Südamerikas, Chinas, Nordafrikas, des Nahen Ostens sowie der Türkei und Griechenlands.

Kümmel hat den Vorteil, dass er durch seinen milden Geschmack mit vielen anderen Gewürzen kombinierbar ist. Damit passt er besonders gut zu Kohl, Braten oder generell Fleischgerichten, frischem Brot sowie Suppen und Salaten.

Kreuzkümmel hingegen hat einen starken Eigengeschmack, der sich nicht immer mit anderen Gewürzen verträgt. Hierzulande kommt unser Gaumen vor allem durch Speisen wie Chili con Carne oder Falafel in den Genuss von Kreuzkümmel. Dabei wird er häufig gemahlen verkauft. In Rezepten und als Gewürz findet sich Kreuzkümmel oftmals auch unter der Bezeichnung "Cumin".

Kreuzkümmel-Rezept: Couscous mit Gemüse

Ein beliebtes Gericht mit Kreuzkümmel ist Couscous mit Gemüse. Für drei Personen benötigen Sie folgende Zutaten:

Würfeln Sie Kartoffeln, Möhren, Zucchini, Zwiebeln und Knoblauch und dünsten Sie diese in einem Suppentopf mit erhitztem Olivenöl unter Rühren an. Nun wird das Gemüse bei niedriger Temperatur mit einem Deckel gegart, dabei sollten Sie gelegentlich umrühren.

In der Zwischenzeit können Sie die Kichererbsen in ein Sieb abgießen und unter fließendem Wasser so lange waschen, bis das Abgießwasser klar bleibt. Geben Sie sie dann zum Gemüse. Die Tomaten können Sie würfeln und zusammen mit den Rosinen ebenfalls unter das Gemüse mischen. Würzen Sie nun kräftig mit den genannten Gewürzen, geben Sie dann 150 ml der Gemüsebrühe bei und lassen Sie das Gericht zugedeckt zehn Minuten weiterköcheln.

Die restliche Gemüsebrühe wird aufgekocht und über den in eine Schüssel gefüllten Couscous gegossen, dann ca. fünf bis zehn Minuten quellen gelassen. Kurz vorm Servieren können Sie den Limonensaft beigeben.

Traditionell wird das Gericht auf einer Platte angerichtet, wobei das Gemüse den Couscous umrahmt.

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Schwarzkümmelöl – Heilmittel mit umstrittener Wirkung
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