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Vermehrte Fälle des toxischen Schocksyndroms: Japan will Befürchtungen zerstreuen

Quelle: Agence-France-Presse
Letzte Aktualisierung: 22.03.2024 - 11:53 Uhr

Die Regierung in Tokio hat sich am Freitag bemüht, Befürchtungen im In- und Ausland wegen einer deutlichen Zunahme von Fällen einer lebensbedrohlichen Bakterieninfektion zu zerstreuen. Japan sei nicht das einzige Land, das von dem sogenannten toxischen Schocksyndrom (TSS) betroffen sei, sagte Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi. Seit dem Ende der Corona-Pandemie habe die Zahl der Atemwegserkrankungen "in diversen Ländern zugenommen".

Seit Jahresbeginn bis zum 13. März wurden in Japan 474 der von Streptokokken-Bakterien verursachten TSS-Fälle registriert. Das ist mehr als die Hälfte der Fallzahl im gesamten vergangenen Jahr, die 941 betragen hatte. Das toxische Schocksyndrom kann zu Organversagen führen und endet in einem von drei Fällen tödlich.

Nordkorea hatte dem japanischen Fußballverband nach dessen Angaben am Donnerstag mitgeteilt, dass es die japanische Mannschaft nicht wie geplant zu einem Qualifikationsspiel für die Fußball-WM 2026 empfangen könne. Gründe nannte das international isolierte Land nicht, der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zufolge waren aber wahrscheinlich die gehäuften TSS-Fälle in Japan der Grund. Das für Dienstag geplante Spiel wurde verschoben und findet laut dem Asiatischen Fußballverband nun zu einem späteren Zeitpunkt auf neutralem Gebiet statt.

In den Jahren 2022 und 2023 hatte es auch in Europa, Nordamerika und Australien gehäufte Infektionen mit Streptokokken vom Typ A gegeben, die das TSS auslösen können. Umgangssprachlich ist das Syndrom auch als "Tamponkrankheit" bekannt, da es in einem Großteil der Fälle im Zusammenhang mit der Benutzung von Tampons während der Menstruation auftritt.

Übertragen wird der Erreger aber auch durch Tröpfchen. Das japanische Gesundheitsministerium hatte die Bevölkerung daher bereits im Januar aufgerufen, sich regelmäßig die Hände zu waschen, Abstand zu anderen Menschen zu halten und an stark besuchten öffentlichen Orten eine Maske zu tragen.