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Stechender Schmerz im Unterleib, Knie & Co.: Was steckt dahinter?
Stechende Schmerzen werden durch ihr plötzliches Auftreten und ihren intensiven Charakter als besonders beunruhigend empfunden. Sie können sich im Körper an den verschiedensten Stellen bemerkbar machen – beispielsweise in der Brust, im Rücken, im Unterleib oder in den Knien. Wir verraten, welche Ursachen hinter diesen stechenden Schmerzen je nach Körperstelle stecken können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Dies ersetzt jedoch keine ärztliche Diagnose: Wenn stechende Schmerzen bei Ihnen neu oder wiederholt auftreten und/oder Sie den Auslöser nicht genau kennen, sollten Sie zur Sicherheit immer ärztlichen Rat suchen.
Stechende Schmerzen werden durch ihr plötzliches Auftreten und ihren intensiven Charakter als besonders beunruhigend empfunden. Sie können sich im Körper an den verschiedensten Stellen bemerkbar machen – beispielsweise in der Brust, im Rücken, im Unterleib oder in den Knien. Wir verraten, welche Ursachen hinter diesen stechenden Schmerzen je nach Körperstelle stecken können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Dies ersetzt jedoch keine ärztliche Diagnose: Wenn stechende Schmerzen bei Ihnen neu oder wiederholt auftreten und/oder Sie den Auslöser nicht genau kennen, sollten Sie zur Sicherheit immer ärztlichen Rat suchen.
Hinter stechenden Schmerzen im Kopf können verschiedene Ursachen stecken. Ein möglicher Auslöser ist eine Nasennebenhöhlenentzündung. Charakteristisch für eine solche Entzündung ist, dass sich die Beschwerden beim Bücken, Husten, Niesen oder bei anderen Erschütterungen verschlimmern. Daneben kommen außerdem Migräne-Kopfschmerzen sowie Cluster-Kopfschmerzen als Auslöser infrage. Typisch für letztere sind plötzlich einsetzende, stechende Schmerzen hinter beziehungsweise im Auge.
In seltenen Fällen steckt hinter den Schmerzen eine ernste Ursache, wie beispielsweise ein Hirntumor oder eine Hirnblutung. Bei letzterer sitzt der Schmerz typischerweise am Hinterkopf und strahlt von dort bis in den Rücken aus. Die Kopfschmerzen treten meist plötzlich auf und sind üblicherweise sehr stark. Teilweise treten neben den Kopfschmerzen außerdem noch Übelkeit und Erbrechen auf. Bei dieser Art von Beschwerden sollte man immer umgehend den Rettungsdienst verständigen.
Stechende Ohrenschmerzen können auf eine Mittelohrentzündung (Otitis media), aber auch auf eine Trommelfellverletzung hindeuten. Eine Mittelohrentzündung tritt besonders bei Kindern häufiger auf. Die Entzündung geht mit Symptomen wie Ohrensausen, Hörproblemen und Schwindel einher.
Bei einer Verletzung des Trommelfells treten ebenfalls stechende Schmerzen auf. Sie werden meist von einer plötzlichen Schwerhörigkeit sowie teilweise von leichten Blutungen aus dem Gehörgang begleitet. Ebenso können stechende Schmerzen im Ohr als Folge eines akuten Lärmschadens auftreten, der oftmals mit einem Tinnitus einhergeht.
Da sich im Bereich der Ohren viele Nerven befinden, sind auch Ursachen möglich, die nicht im Ohr liegen. Dazu gehören Erkrankungen der Gesichtsnerven sowie Zahnerkrankungen wie eine entzündete Zahnwurzel eines Backenzahns.
Hinter stechenden Schmerzen in der Schulter können sich verschiedene Ursachen verbergen. Häufig steckt eine Verspannung, Reizung oder Verletzung von Muskeln oder Sehnen hinter den Beschwerden.
Ist der Raum zwischen Oberarmkopf und Schulterdach zu klein, kann das sogenannte Impingement-Syndrom auftreten. Dabei werden die Beschwerden durch eine Reizung oder Verletzung der Rotatorenmanschette oder einer Entzündung des Schleimbeutels (Bursitis) unter dem Schulterdach ausgelöst. Die stechenden Schmerzen treten dann vorwiegend beim seitlichen Heben des Armes auf. Bei einer Schleimbeutelentzündung – ebenso wie bei Rheuma – können die stechenden Schmerzen in der Schulter auch im Ruhezustand auftreten.
Stechende Schmerzen im Rücken können ein Zeichen für Probleme an Bändern, Muskeln, Gelenken oder Nerven sein. Sie treten beispielsweise bei einem Hexenschuss auf. Die Schmerzen sitzen dann meist in der Lendenwirbelsäule, also im unteren Rücken, können aber auch in andere Bereiche ausstrahlen. Ein Hexenschuss kann verschiedenste Ursachen haben, zu diesen zählen unter anderem Muskelverspannungen, Verschleiß von Wirbelgelenken sowie ein Bandscheibenvorfall.
Bei einem Bandscheibenvorfall müssen nicht zwangsläufig Schmerzen auftreten, häufig ist dies jedoch der Fall. Teilweise machen sich die stechenden Schmerzen dann nicht nur im Rücken bemerkbar, sondern strahlen bis in die Beine aus. Zudem können Taubheitsgefühl und Kribbeln auftreten. Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall ist eine ärztliche Behandlung notwendig.
In den meisten Fällen sind stechende Schmerzen im unteren und oberen Rücken jedoch auf Verspannungen und Fehlbelastungen zurückzuführen. Diese können die Folge von zu vielem Sitzen, zu wenig Bewegung oder dem Heben von schweren Lasten sein.
Stechende Schmerzen in der Brust können auf eine Erkrankung von Herz oder Lunge hindeuten. Daneben ist es aber auch möglich, dass die Schmerzen durch Rückenprobleme und Verspannungen im Rücken verursacht werden, die in den Brustkorb ausstrahlen. Generell sollten stechende Schmerzen in der Brust aber immer ärztlich abgeklärt werden, um eine ernste Ursache ausschließen zu können.
Stechende Brustschmerzen können unter anderem auf einen Pneumothorax (Eindringen von Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand) oder eine Rippenfellentzündung hindeuten. Letztere geht häufig mit Husten und Fieber sowie stechenden Brustschmerzen beim Atmen einher. Bei einem Pneumothorax kommt es neben den Schmerzen zu Atemnot und es handelt sich um einen medizinischen Notfall.
In diesen Fällen können die stechenden Schmerzen in der Brust rechts, links oder beidseitig auftreten.
Hinter stechenden Schmerzen in der linken Brust können sich zudem Erkrankungen des Herzens verbergen, wie zum Beispiel eine Herzbeutelentzündung oder in seltenen Fällen ein Herzinfarkt.
Stechende Schmerzen in der Brust bei Frauen können auch durch Wassereinlagerungen in der Brust (Mastopathie) ausgelöst werden, was typischerweise einige Tage vor dem Einsetzen der Periode der Fall ist.
Bei stechenden Schmerzen im Bauch ist es oftmals entscheidend, an welcher Stelle sich die Schmerzen bemerkbar machen. So können Schmerzen im rechten Oberbauch beispielsweise auf eine Entzündung der Gallenblase hindeuten. Weitere Symptome, die im Rahmen einer solchen Entzündung auftreten können, sind Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden. Stechende Bauchschmerzen im Oberbauch können zudem vom Magen oder der Bauchspeicheldrüse kommen.
Schmerzt es hingegen im linken Unterbauch, kann eine Dickdarmentzündung die Ursache sein. Und macht sich der Schmerz im rechten Unterbauch bemerkbar, steckt möglicherweise eine Blinddarmentzündung hinter den Beschwerden.
Daneben gibt es jedoch noch viele weitere Auslöser für stechende Schmerzen im Bauchraum, beispielsweise Seitenstechen. Halten die Beschwerden länger an oder sind diese besonders stark, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.
Stechende Schmerzen im Unterleib treten in erster Linie bei Frauen auf. Bei ihnen kann das Symptom unter anderem auf eine Eierstockentzündung oder eine (geplatzte) Zyste am Eierstock hindeuten. Grundsätzlich sind viele gynäkologische Ursachen beziehungsweise Erkrankungen von Unterleibsschmerzen bei Frauen denkbar, die im Zusammenhang mit oder unabhängig von der Monatsblutung auftreten können. Daher sollten Sie diese bei Fortbestehen gynäkologisch abklären lassen.
Bei Frauen kann es außerdem während der Schwangerschaft zu stechenden Unterleibsschmerzen kommen. Häufig sind harmlose Wachstumsprozesse der Gebärmutter für das Ziehen im Unterleib verantwortlich. Im Zweifelsfall sollten Sie stechende Schmerzen im Unterleib aber immer ärztlich abklären lassen. Nur so können Sie sicherstellen, dass keine Gefahr für Sie oder Ihr Kind besteht.
Weiterhin können stechende Schmerzen im Unterleib bei Männern und Frauen auf einen Harnwegsinfekt wie eine Blasenentzündung hinweisen. Dann kommen meistens häufiger Harndrang und Brennen beim Wasserlassen hinzu.
Stechende Schmerzen im Oberschenkel oder im gesamten Bein, die nach dem Gehen kurzer Strecken auftreten, können ein Anzeichen für die sogenannte Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK) sein. Dabei ist die arterielle Durchblutung des Beckens und der Beine durch eine Verengung oder einen Verschluss der Blutgefäße eingeschränkt. Dadurch wird die Muskulatur nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt. Bei fortgeschrittener Erkrankung kann der stechende Schmerz im Oberschenkel auch in Ruhe auftreten.
Stechende Schmerzen im Oberschenkel können daneben aber auch auf einen Muskelfaserriss oder eine Zerrung hindeuten. Besonders, wenn die Schmerzen nach einem Sprint, einer schnellen Bewegung oder intensiver sportlicher Betätigung auftreten, ist diese Diagnose wahrscheinlich. Häufig verschwinden die Beschwerden durch Kühlen und eine Belastungspause spätestens nach ein paar Tagen von selbst wieder. Ist dies nicht der Fall sowie bei stärkeren Schmerzen, sollte allerdings eine Arztpraxis aufgesucht werden.
Stechende Schmerzen im Knie sollten ernst genommen werden, denn sie können auf eine Verletzung der Sehnen und Bänder im Knie sowie des Meniskus hindeuten. Besonders Meniskusrisse sind sehr schmerzhaft. Wenn Sie sich vor kurzem das Knie beim Sport verdreht haben, ist eine solche Verletzung möglich und sollte ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Daneben können hinter stechenden Schmerzen im Knie aber auch eine Schleimbeutelentzündung oder eine Überlastung des Knies stecken. Dies kann besonders dann der Fall sein, wenn Sie vor kurzem wieder mit dem Sport angefangen haben, eine für die Knie sehr belastende Sportart ausüben oder Ihr Trainingspensum in den letzten Wochen deutlich gesteigert haben. Gönnen Sie Ihrem Knie dann zunächst einige Tage Ruhe. Werden die Beschwerden trotzdem nicht besser, sollten Sie eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen.
Stechende Schmerzen, die beim Belasten des Fußes auftreten, können unter anderem auf einen Bänderriss oder eine Bänderdehnung hindeuten. Der Verdacht liegt vor allem dann nahe, wenn Sie vor kurzem umgeknickt sind oder sich den Fuß vertreten haben.
Neben solchen Verletzungen können aber auch eine Über- sowie eine Fehlbelastung des Fußes stechende Schmerzen hervorrufen. Durch eine ständige Überlastung des Fußes kann sich zudem ein Fersensporn bilden. Dabei entstehen im Bereich der Ferse Kalkablagerungen, die bei Belastung zu stechenden Schmerzen in der Ferse führen.
Schmerzen im Fuß können auch durch Diabetes verursacht werden. Die Schmerzen sind dann auf eine Schädigung der Nerven zurückzuführen. Durch die Störung der Nervenbahnen kann in den Füßen neben den stechenden Schmerzen auch ein unangenehmes Pochen oder Brennen auftreten.
Stechende Schmerzen im Zeh, die vor allem beim Abrollen des Fußes und der Zehen auftreten, können auf eine Arthrose hindeuten. Besonders häufig ist der große Zeh von den stechenden Schmerzen betroffen. Man spricht dann von einem Hallux rigidus. Schreitet die Erkrankung fort, können die stechenden Schmerzen im Zeh auch im Ruhezustand auftreten.
Plötzlich einsetzende, sehr starke stechende Schmerzen im Zeh können auch der Hinweis auf die Stoffwechselstörung Gicht sein. Bei den sogenannten Gichtanfällen kommt es zu stechenden Schmerzen, die häufig im großen Zeh beginnen.
Treten die stechenden Zehenschmerzen vorwiegend zwischen dem dritten und vierten Zeh auf, könnte ein sogenanntes Morton-Neurom (Morton-Neuralgie) hinter den Beschwerden stecken. Bei der Erkrankung kommt es zu einer Verdickung der Mittelfußnerven. Neben stechenden Schmerzen beim Auftreten kann es zusätzlich zu einem Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Zehen kommen.
Generell richtet sich die Behandlung von stechenden Schmerzen immer nach der Ursache, die den Beschwerden zugrunde liegt. Als erste Hilfsmittel zur Behandlung sind Schmerzmittel mit den Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac gut geeignet. Diese Medikamente gibt es als Tablette. Einige davon sind auch als Salbe oder Gel erhältlich und können direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
Wenn Sie häufiger unter stechenden Schmerzen leiden oder die Schmerzen über einen längeren Zeitraum anhalten, sollten diese jedoch ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
- Neurologen und Psychiater im Netz: Krankheitsbild und Symptome von Cluster-Kopfschmerzen. (Abruf: 12/2024)
- HNO-Ärzte im Netz: Akute Nasennebenhöhlenentzündung – Anzeichen und Verlauf. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des Universitätsklinikums Freiburg (2018): Schmerzquelle Ohr: Was es so sensibel und gefährdet macht. (Abruf: 12/2024)
- Ostermeier, S. / Gelenk-Klinik: Schulterschmerzen: Ursachen, Behandlung, Übungen. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen der Deutschen Rheuma-Liga e. V. (2022): Rückenschmerzen: Ursachen, Symptome, Behandlung. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen der Privatklinik Jägerwinkel: Stechen in der Brust. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich (2021): Pneumothorax. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen der Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau: Bauchschmerzen. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des Universitätsspitals Zürich (2024): Unterleibsschmerzen bei Frauen. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2023): Muskelzerrung und Muskelfaserriss. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des Universitätsklinikums Ulm: Schaufensterkrankheit. (Abruf: 12/2024)
- Ostermeier, S. / Gelenk-Klinik: Knieschmerzen – was tun? (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des NDR (2023): Hallux rigidus: Arthrose verursacht Schmerz im großen Zeh. (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen der Schön Klinik: Morton-Neurom. (Abruf: 12/2024)
- Schneider, T. / Gelenk-Klinik: Fußschmerzen verstehen: Was ist die Ursache und was hilft? (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2022): Gicht. (Abruf: 12/2024)