Verschiedene Sorten Schokolade übereinander gestapelt
© Pixabay/Daria-Yakovleva

Schokolade – gesund oder ungesund?

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin), Marina Bierbrauer (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 14.12.2023

Schokolade gibt es in den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Doch egal, ob weiße, dunkle oder Vollmilchschokolade – eines ist allen Sorten gemeinsam: Schokolade ist zwar ein Genuss, aber nicht gerade gesund, da sie viel Fett und Zucker enthält und somit auch viele Kalorien liefert. Allerdings stecken in Kakao auch bestimmte Substanzen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Besonders groß ist dieser Effekt beim Naschen von Bitterschokolade, da sie von allen Schokoladensorten am meisten Kakao enthält. Wie gesund oder ungesund Schokolade nun insgesamt ist und was die verschiedenen Schokoladensorten unterscheidet, lesen Sie im Folgenden.

Schokolade: Inhaltsstoffe und Kalorien

Schokolade besteht aus einer Mischung aus Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter. Zu dieser Masse können weitere Zutaten wie Milchpulver, Vanille oder Sahnepulver kommen. Je nachdem, ob es sich um Vollmilch-, weiße oder dunkle Schokolade handelt, variiert die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Zartbitterschokolade enthält mehr Kakao und dadurch weniger Zucker, aber mehr Fett. Vollmilch- und weiße Schokolade enthalten entsprechend mehr Zucker und weniger Fett.

Durch die unterschiedliche Zusammensetzung schwankt auch der Kaloriengehalt. Kalorienarm ist jedoch keine der Sorten. 100 Gramm, also eine Tafel Schokolade, liefern durchschnittlich 500 bis 600 Kilokalorien (2.093 bis 2.512 Kilojoule). Damit wird bereits etwa ein Viertel des täglichen Kalorienbedarfes eines erwachsenen Menschen gedeckt.

Ist Schokolade gesund?

Dass viel Zucker und Fett nicht gut für die Gesundheit sind, ist kein Geheimnis. Trotzdem wird immer wieder diskutiert, ob Schokolade gesund ist oder nicht. Das hängt mit dem enthaltenen Kakao zusammen, der einige gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe aufweist. Aber ist Schokolade deshalb gesund?

Erste Analysen von Langzeitstudien deuten darauf hin, dass ein regelmäßiger Schokoladengenuss den Blutdruck positiv beeinflusst und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senkt. Grund dafür könnten die in der Kakaobohne enthaltenen Flavonoide sein. Flavonoide sind Pflanzenstoffe, gehören zur Gruppe der Polyphenole und zählen zu den Antioxidantien, deren positive Wirkung auf die Gesundheit im Rahmen einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung als belegt gilt.

Die genannten Studien sind mit Blick auf die Wirkung von Kakao auf den Körper jedoch nur begrenzt aussagekräftig, da andere Gründe für diesen Effekt nicht sicher ausgeschlossen werden konnten.

In Kakao stecken zudem einige Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen sowie Ballaststoffe und Vitamine der B-Gruppe.

Macht Schokolade glücklich?

In Schokolade stecken verschiedene Stoffe, denen eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben wird. So enthält Kakaopulver Theobromin, das ähnlich wie Koffein den Kreislauf anregt und die Stimmung verbessern kann. Ebenfalls stimmungsaufhellend können Phenylethylamin, das Cannabinoid Anandamid sowie die Serotonin-Vorstufe Tryptophan wirken.

Der stimmungsaufhellende Effekt, der der süßen Leckerei nachgesagt wird, kann jedoch nicht hinreichend durch die genannten Inhaltsstoffe erklärt werden. Dafür ist die Menge, die davon in Schokolade enthalten ist, zu gering. Vermutlich sorgen auch psychische Faktoren dafür, dass wir uns glücklicher fühlen, wenn wir Schokolade essen. Denn beim Verzehr wird unser Belohnungssystem aktiviert und der Botenstoff Dopamin sowie Endorphine werden ausgeschüttet.

Warum zu viel Schokolade ungesund ist

Auch wenn Schokolade einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben kann, sollten Sie nicht vergessen, dass Schokolade eine Süßigkeit ist, die viel Fett, Zucker und Kalorien enthält. Wer regelmäßig größere Mengen konsumiert, erhöht deshalb sein Risiko für Übergewicht und damit einhergehende Erkrankungen deutlich. Die gesunden Flavonoide stecken zudem auch in vielen anderen Lebensmitteln wie beispielsweise Obst oder Kohl, weshalb Sie besser auf diese zurückgreifen sollten.

Ein hoher Konsum von zucker- und kohlenhydratreichen Lebensmitteln steht zudem im Verdacht, Akne und Pickel zu begünstigen. Die Entstehung der gewöhnlichen Akne (Acne vulgaris) unterliegt jedoch diversen Einflussfaktoren, die wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt sind.

Sollte sich ein Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Akne bestätigen, würde das natürlich bedeuten, dass der regelmäßige Verzehr großer Mengen an Schokolade zu Pickeln führen kann.

Zudem sorgt der in Schokolade enthaltene Zucker dafür, dass die Wahrscheinlichkeit, Karies zu bekommen, zunimmt.

Schadstoffe in Schokolade

Kakao kann – je nach Standort des Kakaobaums – mit Cadmium belastet sein. Dies trifft vor allem auf Kakaopulver aus Südamerika zu, da Kakaopflanzen dort häufig auf vulkanischem Boden wachsen, der viel Cadmium enthält. Da dunkle Schokolade den höchsten Kakaoanteil aufweist, hat sie auch den größten Cadmiumgehalt.

Bei Cadmium handelt es sich um ein chemisches Element, das in größeren Mengen Schäden an Nieren und Knochen hervorrufen kann. In der Europäischen Union darf Kakaopulver seit 2019 einen Wert von 0,6 Milligramm Cadmium pro Kilogramm nicht überschreiten. 

Außerdem sollte man seinen Schokoladenkonsum aufgrund des erhöhten Aluminiumgehalts in Kakao besser in Grenzen halten. Auch Aluminium kommt im Boden vor und kann so in die Pflanze gelangen. Aluminium kann sich negativ auf das Nervensystem, die Nieren, die Fruchtbarkeit und die Knochenentwicklung auswirken.

Insgesamt sind die aufgenommenen Mengen an Cadmium und Aluminium in Schokolade bei gelegentlichem Verzehr jedoch gering und nicht als gesundheitsgefährdend einzustufen.

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Die verschiedenen Schokoladensorten

Schokolade gibt es in diversen Sorten und Geschmacksrichtungen – von ganz hell bis ganz dunkel, mit Nüssen, Nougat oder Fruchtstückchen. Die Kakaoverordnung regelt die Verwendung der Bezeichnung "Schokolade". Schokolade muss je nach Sorte bestimmte Anteile an Kakaomasse und Kakaobutter enthalten, damit sie den Namen tragen darf. Kakaomasse wird aus gemahlenem Kakaobohnenbruch hergestellt. Kakaobutter ist das Fett aus den Kakaosamen.

Was die bekanntesten Schokoladensorten sind und wie sie sich unterscheiden, erläutern wir im Folgenden.

Vollmilchschokolade

Vollmilchschokolade muss mindestens zu 12 Prozent aus Kakaomasse und zu 18 Prozent aus Kakaobutter bestehen. Sie enthält außerdem 22 Prozent Milchpulver und etwa 46 Prozent Zucker. Ihr Fettgehalt liegt bei rund 30 Prozent.

Dunkle Schokolade

Dunkle Schokolade muss mindestens zur Hälfte aus Kakao bestehen, damit sie sich so nennen darf. Davon entfällt der größte Teil auf die Kakaomasse und ein kleiner auf Kakaobutter. Schokolade mit einem Kakaoanteil von 50 bis 60 Prozent heißt Halb- beziehungsweise Zartbitterschokolade. Bei über 60 Prozent nennt man sie Extra- oder Edelbitter. Es gibt sogar Schokolade mit über 90 Prozent Kakaoanteil.

Grundsätzlich gilt: je mehr Kakao, desto weniger Zucker und desto mehr Fett ist enthalten, da Kakao sehr fetthaltig ist. Deshalb ist Bitterschokolade auch die kalorienreichste Sorte. Dafür enthält zum Beispiel eine Edelbitterschokolade mit 85 Prozent Kakaoanteil nur noch 14 Prozent Zucker. Dadurch und aufgrund der positiven Eigenschaften von Kakao gilt dunkle Schokolade als die gesündeste Schokoladensorte, auch wenn sie etwas mehr Kalorien hat.

Weiße Schokolade

Weiße Schokolade erhält ihre helle Farbe dadurch, dass sie nur Kakaobutter (28 Prozent) und keine braune Kakaomasse enthält. Mit bis zu 55 Prozent Zucker stellt sie die ungesündeste Variante dar. Ihr Fettgehalt liegt etwas über dem von Milchschokolade.

Zuckerfreie Schokolade

Wer möglichst wenig Zucker zu sich nehmen will und zugleich auf die süße Nascherei nicht verzichten möchte, für den gibt es ein wachsendes Angebot an fast zuckerfreier Schokolade. Fast, denn den Produkten ist zwar kein Zucker zugesetzt – Zutaten wie Milchpulver enthalten jedoch von Natur aus kleinere Mengen Zucker.

Den zuckerfreien Varianten wurde ein Zuckeraustauschstoff wie Maltit oder Erythrit als Süßungsmittel zugefügt. Schokolade ohne Zucker hat durchschnittlich etwas weniger Kalorien als das Original, ihr Fettgehalt ist ähnlich.

Vegane Schokolade

Auch das Angebot an veganen Schokoladensorten wächst. Die Milchbestandteile werden darin durch Alternativen auf Basis von Hafer, Reis, Mandel oder Soja ersetzt. Genau genommen dürfen die entsprechenden Produkte dann nicht mehr Schokolade genannt werden. Deshalb stehen auf der Verpackung häufig Bezeichnungen wie "Kuvertüre". 

Da dunkle Schokolade generell keine Milchbestandteile enthält, ist sie übrigens häufig vegan. Schauen Sie jedoch zur Sicherheit auf die Zutatenliste, denn oft wird zum Beispiel Butterreinfett zugesetzt.

Fazit: Wie gesund ist Schokolade?

Schokolade ist eine Süßigkeit, die viel Zucker und Fett enthält. Trotz einiger gesundheitsfördernder Wirkungen überwiegen bei hohem und regelmäßigem Konsum die negativen Folgen für die Gesundheit. Das heißt jedoch nicht, dass Sie gänzlich auf die leckere Nascherei verzichten müssen. Wenn Sie sich abwechslungsreich und gesund mit viel frischem Obst und Gemüse ernähren, spricht nichts dagegen, sich hin und wieder ein Stückchen Schokolade zu gönnen. Greifen Sie dann am besten zu dunkler Schokolade.

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