Was bedeutet Schwindsucht?
Bei der Schwindsucht handelt es sich um Tuberkulose. Diese Infektionskrankheit, die auch als "weiße Pest" oder "bleiches Sterben" bezeichnet wurde, glich in ihrer verheerenden Ausbreitung einer Seuche. Da im Volksmund früher die genauen Bezeichnungen für Krankheiten nicht bekannt waren, beschrieb man einfach bestimmte typische Merkmale. Die Namensgebung "Schwindsucht" ist einem wesentlichen Symptom zuzuschreiben: dem gravierenden Gewichtsverlust.
Geschichtlicher Hintergrund
Schon 3.000 Jahre alte Dokumente aus China und Indien zeugen von der Krankheit. In der Antike waren es dann die griechischen Ärzte Hippokrates und Galen, die sich als erste der Schwindsucht widmeten, sie beobachteten und dokumentierten.
Am 24. März 1882 verkündete Robert Koch in einer Sitzung der Berliner Physiologischen Gesellschaft die Entdeckung des Tuberkelbazillus (Mycobacterium tuberculosis).
Krankheitsbild der Schwindsucht
Die Erreger, stäbchenförmige Bakterien, werden durch die Atemwege aufgenommen und setzen sich dann in der Lunge fest beziehungsweise können im späteren Verlauf auch den gesamten Organismus befallen. Betroffene klagen unter anderem über folgende Symptome:
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Schwitzen in der Nacht
- Husten
- "Bluthusten"
Man spricht von einer "offenen Lungentuberkulose", die hochansteckend ist und dringend in ärztliche Behandlung gehört, wenn die Bakterien, zum Beispiel durch Husten, an die Umwelt abgegeben werden. Ist das nicht der Fall, handelt es sich um eine "geschlossene Tuberkulose", die ebenfalls behandlungsbedürftig ist.
Schwindsucht: Aktueller Stand
Weltweit ist rund ein Drittel der Menschen mit Tuberkulose infiziert, wobei dies nur bei wenigen zu einer Erkrankung führt. Jährlich infizieren sich etwa 10,4 Millionen Menschen neu.
Obwohl es inzwischen sehr wirksame Medikamente gibt, sterben immer noch circa 1,8 Millionen Menschen pro Jahr an den Folgen der Krankheit.