Was ist Natron?
Natron (Natriumhydrogencarbonat) wird zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt, die durch eine übermäßige Säurebildung im Körper verursacht werden. Das weiße Pulver sorgt dafür, dass die Säuren neutralisiert werden und der pH-Wert des Blutes ansteigt. Früher wurde Natron auch zur Behandlung von Sodbrennen eingesetzt, dieser Therapieansatz gilt heute jedoch als veraltet. Bevor Sie Natron anwenden, sollten Sie immer bedenken, dass durch die Einnahme Nebenwirkungen wie etwa Magen-Darm-Beschwerden auftreten können.
Entsäuerung des Körpers
Da Natron mild alkalisch ist, wird es zur Entsäuerung des Körpers verwendet: Das Pulver kann im Körper nämlich Säuren neutralisieren und diese in Salze umwandeln. Deshalb wird es auch zur Behandlung von Erkrankungen, die auf einen Säureüberschuss im Körper zurückzuführen sind, eingesetzt. Natron kann entweder in Form von magensaftresistenten Kapseln eingenommen oder aber durch eine Infusion direkt in die Venen geleitet werden.
Von der Verwendung von reinem Natron-Pulver ist insbesondere dann abzuraten, wenn eine längerfristige Einnahme geplant ist. Ansonsten kann es zu einer Beschädigung des Säureschutzmantels des Magens kommen. Planen Sie eine Einnahme über einen längeren Zeitraum, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um mit diesem über die genaue Dosierung sprechen.
Natron bei Sodbrennen
Natron wurde früher als Hausmittel zur Behandlung von Sodbrennen eingesetzt, da es mit den im Körper vorhandenen Säuren ungefährliche Reaktionsprodukte bildet. Heute gilt diese Vorgehensweise jedoch als veraltet und gerade die häufigere Einnahme von reinem Natron birgt vermutlich auch Risiken. So kann es unter anderem zu einer verstärkten Gasbildung im Magen sowie einer Erhöhung der Magensaftproduktion nach dem Abklingen der Wirkung des Pulvers kommen.
Nebenwirkungen von Natron
Bei der Einnahme von Natron können verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Um diese zukünftig zu vermeiden, genügt es teilweise bereits, die Dosis zu verringern. In erster Linie kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Aufstoßen. Bei einer starken Überdosierung können zudem Verätzungen auftreten.
Wird Natron längerfristig eingenommen, kann dadurch der Natrium-Spiegel im Blut ansteigen und der Calcium-Spiegel gesenkt werden. Ist der Calcium-Wert zu niedrig, können Muskelkrämpfe – besonders in den Waden – auftreten. Durch einen zu hohen Natrium-Wert kann die Entstehung von Bluthochdruck begünstigt werden.
Daneben steigt durch eine Überdosierung ebenso wie durch eine längerfristige Anwendung von Natron die Gefahr für Nierensteine sowie für eine Störung des Wasserhaushaltes des Körpers.
In der Schwangerschaft nicht empfehlenswert
Während der Schwangerschaft sollte Natron nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Denn das Pulver nimmt nicht nur Einfluss auf den Säure-Base-Haushalt der Mutter, sondern auch auf den des Kindes.
Kinder unter zwölf Jahren sollten das Pulver ebenfalls nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen. Bei ihnen ist zudem besonderer Wert auf die Einhaltung der Dosierungsangaben zu legen.
Natron statt Backpulver
Während früher in erster Linie Natron als Treibmittel beim Backen verwendet wurde, findet sich heute meist Backpulver auf der Zutatenliste. Dieses stellt eine Mischung aus Natron und einem Säuerungsmittel dar. Bei einer Temperatur von über 50 Grad Celsius reagiert Natron mit dem Säuerungsmittel und beginnt sich zu zersetzen. Dabei entsteht unter anderem Kohlenstoffdioxid, der dafür sorgt, dass der Teig aufgeht.
Hat man gerade kein Backpulver zur Hand, kann Natron nur unter bestimmten Umständen anstelle von Backpulver eingesetzt werden. Denn während beim Zugeben von Backpulver immer ein Treibeffekt ausgelöst wird, ist dies bei Natron nur dann der Fall, wenn im Teig säuerliche Bestandteile enthalten sind. Eins zu eins lassen sich die beiden Stoffe folglich nicht gegeneinander austauschen.