Staudensellerie
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Staudensellerie: Wie gesund ist der Sellerie?

Von: Deutsches Grünes Kreuz e.V., Kathrin Mehner (Medizinredakteurin), Marina Bierbrauer (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 02.02.2024

Obwohl Sellerie schon seit dem Mittelalter in Europa heimisch ist, wartet die Pflanze noch auf ihre große Entdeckung. Dabei ist Staudensellerie, eine Variante des echten Selleries, ein gesundes und regionales Gemüse voller wertvoller Inhaltsstoffe. Die hellgrünen Stangen eignen sich hervorragend für Salate, man kann Staudensellerie aber auch roh essen oder in Suppen verarbeiten. Welchen Nährwert Staudensellerie aufweist, welche gesundheitliche Wirkung er haben kann und wie Sie Staudensellerie richtig zubereiten, lesen Sie in diesem Artikel.

Was ist Staudensellerie?

Der Staudensellerie (auch Stangensellerie oder Bleichsellerie genannt) gehört zusammen mit dem Knollensellerie und dem Schnittsellerie zur Gattung des echten Selleries und zur Familie der Doldenblütler. Knollensellerie ist besonders in Suppen und Eintöpfen beliebt, während die Blätter des etwas weniger bekannten Schnittselleries zum Würzen verwendet werden.

Staudensellerie hat lange fleischige Blattstiele und eine kleine Wurzelknolle. Verzehrt werden aber nur die Stiele. Wenn sie frisch sind, haben sie eine hellgrüne bis leicht weißliche Farbe. Frischen Stangensellerie erkennen Sie daran, dass die Stiele beim Biegen sofort abbrechen. Wenn sich die Selleriestangen durchbiegen lassen ohne zu brechen, sind sie überlagert. Der Geschmack von Staudensellerie ist würzig und mild, mit einer leichten Süße.

Staudensellerie: Inhaltsstoffe und Kalorien

Staudensellerie ist sehr kalorienarm. 100 Gramm Staudensellerie liefern gerade einmal 17 Kilokalorien (71 Kilojoule). Der geringe Kaloriengehalt ist darauf zurückzuführen, dass Staudensellerie zu über 90 Prozent aus Wasser besteht.

Staudensellerie kann aber auch mit wichtigen Nährstoffen punkten. Neben Ballaststoffen sind diese Vitamine und Mineralstoffe in Staudensellerie enthalten:

Gesundheitliche Wirkung von Staudensellerie

Sellerie enthält das ätherische Öl Apiol. Diesem werden einige gesundheitsfördernde Effekte nachgesagt. Apiol wirkt in Kombination mit dem enthaltenen Kalium harntreibend. Die harntreibende Wirkung soll sich positiv auf rheumatische Erkrankungen wie Gicht und rheumatoide Arthritis auswirken. Für diesen Zweck verwendet man die getrockneten Samen oder Früchte der Pflanze.

Wer an einer Erkrankung der Nieren oder der Blase leidet, sollte aus diesem Grund allerdings besser auf Sellerie verzichten beziehungsweise Staudensellerie nicht in großen Mengen verzehren.

Darüber hinaus wird Staudensellerie auch eine entspannende und beruhigende Wirkung nachgesagt.

All diese gesundheitlichen Wirkungen auf den Körper sind wissenschaftlich allerdings nicht belegt. Negative Effekte sind jedoch auch nicht zu erwarten, sofern Sie an keiner Blasen- oder Nierenerkrankung leiden. Staudensellerie ist ein gesundes Gemüse und es spricht nichts gegen den Verzehr oder den Versuch, bestimmte Beschwerden mit dem Genuss von Sellerie unterstützend zu lindern.

Darüber hinaus enthält Staudensellerie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die nicht nur für das typische Aroma verantwortlich sind, sondern auch gesundheitsfördernde Effekte auf den Körper haben. Untersuchungen deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von sekundären Pflanzenstoffen verschiedenen Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder zu hohem Blutdruck vorbeugen kann. Außerdem werden entzündungshemmende und antibakterielle Effekte vermutet.

Superfood Selleriesaft?

Grüne Smoothies wie ein frisch gepresster Selleriesaft sind im Trend. So soll ein Sellerie-Smoothie pro Tag unter anderem beim Abnehmen helfen, die Hautalterung verlangsamen und sogar Krankheiten vorbeugen. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür nicht.

Vielmehr ist es jedoch so, dass eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse wichtig für die Gesundheit und zur Vorbeugung von Krankheiten ist. Wer Selleriesaft mag, kann ihn natürlich regelmäßig trinken. Jedoch sollte man allein durch den Genuss eines Smoothies aus Staudensellerie keine Wunder erwarten.

Sellerie: Vorsicht bei Allergien

Allergiker*innen sollten beim Verzehr von Sellerie vorsichtig sein: Denn vor allem bei Allergien gegen Beifuß- und Birkenpollen kann beim Genuss von Staudensellerie eine Kreuzallergie auftreten.

Symptome einer Allergie gegen Sellerie können unter anderem Schwellungen im Mund- und Rachenraum sowie Juckreiz sein. Eine Sellerieallergie kann jedoch auch zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock führen.

Allergien gegen Knollensellerie scheinen etwas häufiger vorzukommen als solche gegen Staudensellerie. Jedoch sollte man insbesondere bei vorbestehenden Allergien generell daran denken, dass man auch auf Sellerie potenziell allergisch reagieren könnte.

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Staudensellerie zubereiten: Rezept für eine Staudensellerie-Suppe

Staudensellerie kann roh gegessen werden, er eignet sich wunderbar zum Dippen und für Salate, aber auch für die warme Küche.

Das folgende Staudensellerie-Rezept für eine Suppe ist leicht zu kochen und schmeckt rundum lecker.

Zutaten für 4 Portionen

Folgende Zutaten werden benötigt:

  • 1 Karotte
  • 1 Stange Staudensellerie
  • 1 kleine Zwiebel
  • 300 Gramm mehlig kochende Kartoffeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 700 Milliliter Gemüsebrühe
  • 1 Kartoffel
  • 1 Becher Sauerrahm
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Esslöffel gehackte Petersilie
  • 1 Esslöffel gehackter Majoran
  • einige Majoranblätter

Zubereitung der Staudensellerie-Suppe

Schneiden Sie die Karotte und den Sellerie in Scheiben. Zarte Stangen müssen vor dem Verzehr nur gewaschen werden. Robustere, dicke Stiele schmecken geschält besser.

Würfeln Sie die Zwiebel und reiben Sie die Kartoffeln, die Knoblauchzehe wird gepresst. Geben Sie das Gemüse in einem ungelochten Garbehälter in den Dampfgarer und gießen Sie die Gemüsebrühe darüber. Garen Sie die Zutaten bei 100° Celsius für 15 Minuten.

Anschließend geben Sie den Sauerrahm zur Suppe und schmecken diese mit Salz, Pfeffer und Kräutern ab. Erwärmen Sie alles nochmal für eine Minute bei 100° Celsius im Dampfgarer. Die fertige Suppe können Sie mit Majoranblättern garnieren. Wer mag, kann geröstete Brotwürfel dazu servieren.

Falls Sie keinen Dampfgarer zur Verfügung haben, können Sie die Suppe auch in einem Topf zubereiten. Kochen Sie die Zutaten auf und garen Sie die Suppe etwa 20 Minuten bei mittlerer Hitze.

Wissenswertes über Sellerie

Blätter und Blüten von wild wachsendem Sellerie wurden schon im alten Ägypten und auch bei den Griechen und Römern als Heilpflanze verwendet. Dort haftete dem würzigen Gemüse etwas Mystisches an. Sellerie diente als Grabbeigabe und Grabpflanze. Das schöne Blatt, das der glatten Petersilie ähnelt, wurde auch wie das Lorbeerblatt als Blumenkranz zur Siegerehrung bei Spielen und Wettkämpfen verwendet.

Im Mittelalter wurde der Sellerie als Heilpflanze wiederentdeckt. Die Bevölkerung glaubte an eine aphrodisierende und leicht stimmungsaufhellende Wirkung. Außerdem schätzte man ihn als Naturmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden.

Die Pflanzen der Selleriesorten, wie wir sie heute kennen und verwenden, entstanden ab dem 17. Jahrhundert in Italien.

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