Rosmarin
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Rosmarin: gesunde Wirkung und Verwendung von Öl, Tee & Co.

Von: Anke Dorl, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin), Marina Bierbrauer (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 18.03.2025

Schon in der Antike wurde der aromatisch duftende Rosmarin im Mittelmeergebiet genutzt. Er war der Göttin Aphrodite geweiht und symbolisierte Liebe und Schönheit. Der Name des Rosmarins wird abgeleitet vom lateinischen "ros marinus" und bedeutet "Tau des Meeres". Durch Benediktinermönche gelangte die Pflanze im Mittelalter nach Deutschland und fand dort schnell Eingang in die Heilkräuterbücher der Klöster. Neben der Verwendung als Gewürz wird Rosmarin aufgrund seiner positiven gesundheitlichen Wirkung auch heute noch als Heilpflanze eingesetzt. Wie gesund sind Rosmarinöl, Rosmarintee und Rosmarin und wie kann man ihn am besten anbauen, trocknen, lagern und zubereiten?

Gesundheitliche Wirkung von Rosmarin

Normalerweise werden in der Hausapotheke die Rosmarinblätter verwendet, aber auch die Blüten können eingesetzt werden. Beidem wird in der Pflanzenheilkunde eine umfassende Heilwirkung zugesprochen.

So soll Rosmarin durch den hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen, vor allem an Flavonoiden, Diterpenphenolen und Pflanzenphenolen (Hydroxyzimtsäurederivate), antioxidativ sein und könnte damit, in den üblichen Mengen aufgenommen, zellschützend wirken.

Dank seines besonderen Aromas und der enthaltenen Bitterstoffe soll Rosmarin zudem den Appetit fördern und die Verdauung anregen, indem er die Bildung von Magen- und Gallensaft anregt. Dadurch könnte das Kraut bei Verdauungsbeschwerden also durchaus hilfreich sein.

Die ätherischen Öle in Rosmarin sollen darüber hinaus die Durchblutung anregen. Insbesondere konzentriertes Rosmarinöl kann diese Wirkung haben. Um Reizungen der Haut zu vermeiden, sollte man es jedoch nur verdünnt anwenden.

Insgesamt gibt es zahlreiche Studien, die die gesundheitliche Wirkung von Rosmarin untersucht haben. Die meisten dieser Studien beschränkten sich jedoch auf Versuche mit Tieren. So konnten Forschende beispielsweise die Entstehung von Magengeschwüren bei Ratten durch die Gabe von Rosmarinextrakt vermindern. Ebenfalls bei Ratten konnte die entzündungshemmende Wirkung von Rosmarinöl nachgewiesen werden.

Studien zum Einfluss von Rosmarin auf den Menschen gibt es hauptsächlich in Bezug auf die psychische Wirkung und die Gedächtnisleistung. So können sich die in Rosmarin enthaltenen ätherischen Öle positiv auf die Schlafqualität und depressive Verstimmungen auswirken. Auch die Gedächtnisleistung von Personen, die regelmäßig Rosmarin zu sich nahmen, verbesserte sich laut den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien. Die Ursache hierfür ist noch nicht abschließend geklärt. Gegebenenfalls verbessert Rosmarin die Aufnahme von Glukose im Gehirn und damit dessen Energieversorgung.

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass diese Studien aufgrund der geringen Anzahl an Teilnehmenden keine uneingeschränkte Aussagekraft besitzen.

Welche Inhaltsstoffe stecken in Rosmarin?

Inhaltsstoffe sind vorwiegend die ätherischen Öle und Duftstoffe wie

  • Kampfer
  • Verbanol
  • Eugenol
  • Limonen
  • Cineol
  • Borneol
  • Terpinol
  • Thymol

Aber auch Harze, Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe, Pflanzensäuren und Saponin sind im Rosmarin enthalten.

Neben ätherischen Ölen und Pflanzenstoffen kann Rosmarin auch mit weiteren gesunden Inhaltsstoffen punkten. In 100 Gramm Rosmarin stecken:

100 Gramm Rosmarin liefert 99 Kilokalorien (kcal), das entspricht 414 Kilojoule.

Rosmarintee

Rosmarintee kann man in der Apotheke, im Einzelhandel oder online erwerben. Hat man Rosmarin im Garten oder auf dem Balkon, kann man ihn aber auch frisch als Tee zubereiten.

Die Blätter sammelt man am besten kurz vor der Blüte. Sie müssen schonend getrocknet werden, damit die wertvollen ätherischen Öle erhalten bleiben. Als Teezubereitung werden ein gehäufter Teelöffel Rosmarinblätter mit einem Viertel Liter heißem Wasser übergossen und 15 Minuten lang ziehen gelassen. Rosmarintee wird zum Beispiel zur Förderung der Verdauung, bei Erkältungen oder bei Konzentrationsschwierigkeiten angewendet.

Rosmarinöl

Rosmarinöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen und ist in Apotheken erhältlich. Dieses Öl sollte allerdings nur äußerlich und verdünnt verwendet werden, da es sonst als Nebenwirkung Reizungen verursachen kann. Rosmarin-Bäder sollten nicht abends erfolgen, da Rosmarin belebend wirkt und den Schlaf stören kann.

Rosmarinöl wird zum Beispiel in Form von Badezusätzen und Salben eingesetzt, um Muskelschmerzen oder rheumatische Beschwerden zu lindern und die Durchblutung zu verbessern.

Rosmarin für die Haare

Rosmarinöl oder -extrakt ist Bestandteil einiger Haaröle, Haarshampoos oder anderer Haarpflegeprodukte. Rosmarin soll das Haarwachstum anregen und Haarausfall vorbeugen. Eine kleine Studie hat diese Wirkung untersucht. Dabei behandelten je 50 Personen mit androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall) ihre Kopfhaut für ein halbes Jahr entweder mit Rosmarinöl oder mit dem für diese Erkrankung zugelassenen Wirkstoff Minoxidil. Beide Gruppen wiesen nach sechs Monaten eine deutliche Zunahme der Haardichte auf. Jedoch kam es in der Rosmaringruppe seltener zu Nebenwirkungen wie Kopfhautjucken.

Rosmarin könnte also tatsächlich gegen diese Form von Haarausfall wirken. Jedoch sind hierzu noch größer angelegte Studien notwendig.

Rosmarin in der Schwangerschaft

Aufgrund seiner durchblutungsfördernden und damit möglicherweise wehenauslösenden Wirkung sollten Schwangere auf die Anwendung von hochkonzentriertem Rosmarinöl sowie auf den Genuss von Rosmarintee verzichten. Rosmarin kann jedoch auch in der Schwangerschaft als Gewürz beim Kochen verwendet werden. In kleinen Mengen aufgenommen, sind die Effekte des Rosmarins zu gering, um eine wehenfördernde Wirkung zu entfalten.

Rosmarin als Küchenkraut

In der Küche können die frischen Triebspitzen des Rosmarins ganzjährig genutzt werden. Er ist ein wichtiges Gewürz der mediterranen Küche, sollte wegen seines intensiven Aromas allerdings nur sparsam verwendet werden. Rosmarin passt sehr gut zu Kartoffeln, Fleisch, Käse, Salat und Gemüse. Auch gebratener Fisch, Eierkuchen und Pizza können mit Rosmarin gewürzt werden.

Neben frischem Rosmarin wird er in der Küche häufig auch getrocknet verwendet. Getrockneten Rosmarin können Sie in jedem Supermarkt kaufen oder das Gewürz selbst trocknen.

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Rosmarin trocknen oder einfrieren

Um Rosmarin haltbar zu machen, kann man das Kraut sowohl einfrieren als auch trocknen. Je nach Vorliebe können Sie die ganzen Zweige oder bereits gehackte Blätter in Gefrierbeuteln einfrieren. Der Rosmarin sollte davor lediglich gewaschen und abgetrocknet werden. Im Gefrierschrank hält sich Rosmarin circa ein Jahr frisch, verliert aber über längere Zeit etwas an Geschmack.

Möchte man Rosmarin trocknen, erntet man am besten ganze Zweige. Diese sollten gesäubert und anschließend abgetrocknet werden. Danach hängt man die ganzen Zweige in kleinen Sträußen auf eine Leine oder legt sie einzeln auf eine ausreichend große Fläche aus. Geeignet ist für die Trocknung beispielsweise ein Vorratsraum oder ein anderes Zimmer mit geringer Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund bietet sich die Küche weniger an.

Lassen sich die Nadeln nicht mehr biegen, sind sie ausreichend getrocknet und können beispielsweise in einer Dose oder einem Glas mit Schraubverschluss gelagert werden.

Rosmarin anbauen und ernten

Rosmarin bevorzugt im Garten warme, sonnige Standorte und ist zur Blütezeit eine wunderschöne Bienenweide. Leider sind nur wenige Rosmarin-Sorten winterhart, weshalb man diesen Halbstrauch meistens in Töpfen halten muss, damit man ihn unter kühlen und hellen Bedingungen im Haus überwintern kann. Ist dies nicht möglich, sollte er bei niedrigen Temperaturen abgedeckt werden.

Rosmarin kann man von März bis Oktober im Garten ernten. Die Blütezeit ist in der Regel von März bis Mai.

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