Gesichtsmuskeln trainieren oder entspannen – 7 Übungen

43 Muskeln formen unser Gesicht. Sie sind raffiniert miteinander verwoben und geben ihm Kontur und Halt. Trainiert man die Gesichtsmuskeln, soll das Falten vorbeugen und bestehende Fältchen mildern können. Welche Übungen der Gesichtsgymnastik als Alternative zu kostspieligen Eingriffen dabei helfen können, Falten, Hängebäckchen und Tränensäcken entgegenzuwirken und wie Sie die Gesichtsmuskeln bewusst entspannen, erfahren Sie im Folgenden.

Gesichtsmuskeln trainieren gegen Fältchen & Co.

Mit zunehmendem Alter erneuern sich die Körperzellen langsamer und auch die Kopf- und Gesichtsmuskulatur verliert an Elastizität. Aber wenngleich Falten viele Menschen stören, muss eine "Korrektur" durch die plastische Chirurgie nicht sein. Denn die typischen sternförmigen Fältchen rund ums Auge, auf der Stirn und an der Nasenwurzel begleiten zwar einen normalen Alterungsprozess, können aber in ihrer Ausprägung abgemildert werden.

Denn sie sind – genau wie Doppelkinn und hängende Mundpartie – häufig Folgen einer unvorteilhaften Mimik und vernachlässigter Gesichtsmuskeln. Aus Gewohnheit bewegt der Mensch diese Gesichtspartien meist nur in eine Richtung – nämlich der Schwerkraft folgend.
Deshalb lautet die Devise bei der Gesichtsgymnastik: nach oben-hinten statt nach vorne-unten.

Gesichtsgymnastik für ein jüngeres Aussehen

Durch intensives Stimulationstraining wird der Spannungszustand der Muskeln verbessert. Je nach gewünschtem Effekt werden die entsprechenden Muskelgruppen mit den Fingerkuppen unter leichtem Druck stimuliert. Am Anfang hilft es, bei der Durchführung der Übung in den Spiegel zu schauen. Statt wilder Grimassen oder grobem Zerren reichen millimeterfeine Bewegungen aus. Diese wirken dem sanften Widerstand der eigenen Finger entgegen. Bisher oft völlig unbewusst aktivierte Bereiche des Kopfes arbeiten so kräftig mit.

Die Gesichtsmuskeln zu trainieren, soll nachweislich zu einem verjüngten Aussehen beitragen. Allerdings gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Studien mit einer geringen Zahl von Teilnehmenden, die entsprechende Effekte belegen. Auch die Intensität des Gesichtstrainings war dabei entscheidend. Im Rahmen einer Studie, die die positive Wirkung von Gesichtsgymnastik auf das geschätzte Alter und die Wangenfülle nachweisen konnte, führten die Teilnehmerinnen über acht Wochen täglich ein dreißigminütiges Training durch, danach für weitere zwölf Wochen drei- bis viermal wöchentlich für jeweils eine halbe Stunde.

Gesichtsgymnastik zum Muskeltraining

Wir zeigen Ihnen verschiedene Gesichtsgymnastik-Übungen zum Ausprobieren, mit denen Sie Ihre Gesichtsmuskeln trainieren können:

1. Augen: Mit dieser Übung trainieren Sie die Gesichtsmuskeln rund um die Augen und die Muskulatur der Lider. Legen Sie Daumen und Zeigefinger unter und über die Augenpartie und dehnen Sie die Haut dabei leicht in die entgegengesetzte Richtung, also von den Augen weg. Dann gegen den Widerstand der Finger zehn- bis zwanzigmal blinzeln und anschließend die Augen entspannen.
2. Wangen:  Kräftigen Sie Ihre Wangenmuskulatur, indem Sie die Wangen aufblasen und diese dann mit den Fingerkuppen beklopfen. Entspannen Sie danach die Gesichtsmuskeln und spüren Sie dem Prickeln in diesem Bereich nach. Alternativ können Sie die Luft schon beim Beklopfen der Wangen langsam herauslassen.
3. Stirn: Diese Übung hilft, die Stirnpartie zu glätten und zu entspannen. Legen Sie die Finger so auf die Stirn, dass sich die Fingerspitzen berühren, und ziehen Sie dann Augenbrauen und Lider nach oben. Wären Ihre Finger nicht da, würde sich die Stirn in Falten legen. Diese Anspannung sechs bis zehn Sekunden halten, dann wider entspannen.
4. Mundwinkel: Bekämpfen Sie hängende Mundwinkel mit dieser Übung. Lächeln Sie und ziehen Sie dabei die Mundwinkel noch höher, indem Sie mit den Fingern nachhelfen. Dann können Sie die Muskeln entspannen und fühlen, wie sich diese an der betreffenden Stelle lockern.
5. Kinnpartie: Mit dieser Übung können Sie einem Doppelkinn entgegenwirken. Öffnen Sie weit den Mund und ziehen Sie Ober- und Unterlippe nach innen. Klappen Sie dann den Mund auf und zu, die Lippen bleiben eingezogen. Biegen Sie gleichzeitig den Kopf nach hinten, bis Ihr Blick zur Decke zeigt. Führen Sie diese Übung für etwa 20 Sekunden durch.
    

Gesichtsmuskeln entspannen

Gerade bei emotionaler Anspannung, also beispielsweise, wenn wir uns gestresst fühlen, wütend sind oder Angst haben, werden die Muskeln im gesamten Körper und auch im Gesicht angespannt. Besonders häufig ist die Kau- und Kiefermuskulatur davon betroffen. Aber auch langes Arbeiten am Computerbildschirm kann die Muskeln rund um die Augen erschöpfen. Mit den folgenden zwei Übungen können Sie Ihre Gesichtsmuskeln bewusst entspannen:

1. Kaumuskulatur: Öffnen Sie den Mund und führen Sie Ihren linken Daumen mit der Innenfläche an die oberen Schneidezähne. Legen Sie Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand auf Ihre unteren Schneidezähne und ziehen Sie Ihren Unterkiefer sanft nach unten, bis ein leichtes Spannungsgefühl entsteht. Halten Sie die Position für sechs bis zehn Sekunden. Wiederholen Sie die Übung insgesamt zehnmal.
2. Augenmuskulatur: Reiben Sie die Handflächen Ihrer Hände aneinander, bis durch die Reibung eine leichte Wärme entsteht. Schließen Sie dann die Augen und legen Sie Ihre Hände auf Ihre Augenpartie. Durch die Wärme werden die dortigen Muskeln gelockert.