Gefäße stärken: So bleiben Ihre Blutgefäße gesund!
Die Arteriosklerose, also eine Verengung und Verhärtung der Gefäße, ist eigentlich ein normaler Alterungsprozess, der aber durch einen ungesunden Lebensstil krankhaft beschleunigt und verstärkt werden kann. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig entgegenzuwirken und seine Blutgefäße zu stärken. Welche Faktoren zur Entstehung einer Arteriosklerose beitragen können, ob man Blutgefäße reinigen kann und was Sie selbst für gesunde, elastische Gefäße tun können, erfahren Sie hier.
Warum sollte man seine Gefäße stärken?
Gesunde Arterien sind frei von Ablagerungen (Plaques), flexibel und elastisch. Durch Entzündungen am Endothel – das ist die innerste Wand der Gefäße – sammeln sich kleinste Bestandteile von Cholesterin (einem Blutfett) an der Gefäßwand. Dadurch verhärtet, verdickt und verengt sich das Gefäß. Man spricht dann von Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt.
Verlieren die Arterien ihre Elastizität, können sie den Blutstrom nicht mehr optimal regulieren. Die Blutzufuhr in der betroffenen Region verschlechtert sich, wodurch auch die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff abnimmt. Dies wirkt sich wiederum auf die Funktion der minderversorgten Organe und Gewebe aus, beispielsweise auf das Herz, die Nieren oder die Beinmuskulatur.
Eine andere Gefahr durch arteriosklerotische Gefäße: An der verkalkten Gefäßwand können sich Risse bilden, an denen sich Blutplättchen ablagern. Diese haben den Zweck, die kleinen Wunden zu verschließen. Je nach Größe des entstandenen Blutgerinnsels kann dieser Prozess jedoch dazu führen, dass die betroffene Arterie verengt oder sogar komplett verschlossen wird. Auch kann es passieren, dass das Blutgerinnsel mit dem Blutstrom weitertransportiert wird und so in einem anderen Gefäß zu einem Verschluss führt.
Mögliche Folgen einer Arteriosklerose sind unter anderem diese Erkrankungen:
- Herzinfarkt
- Angina pectoris
- Schlaganfall
- Lungenembolie
- periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
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Wodurch werden die Blutgefäße geschädigt?
Die Ablagerung von Plaques ist eine Folge von Entzündungen und kleinen Schäden an den Gefäßen. Folgende Risikofaktoren können deshalb die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigen:
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- erhöhte Blutfettwerte (LDL-Cholesterin)
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Rauchen
Arteriosklerose ist ein multifaktorieller Prozess: Das heißt, das Zusammenspiel von unterschiedlichen Verhaltensweisen sowie Risikofaktoren bewirkt die Entstehung von Gefäßschäden.
Gefäße stärken – so geht's!
Die Möglichkeiten, das Herz und die Gefäße fit zu halten, sind im Prinzip denkbar einfach und bilden das Einmaleins einer gesunden Lebensweise. Die wichtigsten Maßnahmen sind:
- Rauchstopp
- auf den Blutdruck achten
- regelmäßige Bewegung
- gesunde Ernährung
Rauchstopp für gesunde Gefäße
Sollten Sie rauchen, ist ein Rauchstopp eine der besten Maßnahmen, um Ihren Gefäßen etwas Gutes zu tun. Denn Rauchen ist – neben erhöhtem Blutdruck und erhöhtem LDL-Cholesterin – einer der wichtigsten Risikofaktoren für eine Verkalkung der Gefäße.
Dies liegt daran, dass die in Zigaretten & Co. enthaltenen Giftstoffe die Fähigkeit des Endothels stören, kleinere Schäden an der Gefäßinnenwand zu reparieren. Gleichzeitig kommt es dort durch die Inhaltsstoffe der Tabakprodukte leichter zu Entzündungen. Darüber hinaus kann Nikotin den Fettstoffwechsel in der Weise beeinflussen, dass der Anteil an "schlechtem" LDL-Cholesterin im Körper steigt.
Blutdruck überprüfen
Der Blutdruck dient im Normalfall dazu, das Blut bei seinem Weg durch den Körper zu unterstützen. Ist der Blutdruck aber dauerhaft erhöht, kann sich diese Belastung negativ auf die Gesundheit der Gefäße auswirken.
Ein zusätzliches Problem: Bluthochdruck kann einerseits durch die Schädigung der Gefäßwände zur Entstehung der Arteriosklerose beitragen und andererseits kann eine Arteriosklerose den Bluthochdruck verstärken, da sich die Gefäßwände verdicken und die Blutgefäße so an Umfang und Elastizität verlieren.
Aus diesem Grunde ist es wichtig, regelmäßig den Blutdruck zu überprüfen – denn je früher ein Bluthochdruck erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen, dass durch eine geeignete Therapie und Lebensweise Langzeitschäden vermieden werden können.
Regelmäßige Bewegung
Eine wichtige Maßnahme ist auch die körperliche Bewegung. Denn Sport lässt überflüssige Pfunde schmelzen und wirkt sich positiv auf die Blutfettwerte und den Blutdruck aus. Damit trägt Bewegung maßgeblich dazu bei, Arteriosklerose vorzubeugen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt wöchentlich etwa zwei bis fünf Stunden moderaten Ausdauersport sowie an zwei Tagen gezieltes Training zum Muskelaufbau. Gute Ausdauersportarten sind zum Beispiel Radfahren, Schwimmen oder Laufen.
Menschen, die zuvor nicht aktiv waren, sollten mit leichten Übungen, wie zum Beispiel Gehen und Radfahren, beginnen. Generell kann es helfen, die sportliche Aktivität schrittweise zu steigern und mit kleineren Einheiten zu beginnen. Gemeinsam mit anderen (beispielsweise in einer Gruppe oder im Verein) Sport zu treiben, macht es zudem leichter, sich zu motivieren.
Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung ist ein ganz entscheidender Baustein, um die Gesundheit der Gefäße zu erhalten. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukten sowie ein- bis zweimal pro Woche Fisch oder Geflügel trägt dazu bei, die Gefäßwände zu stärken und elastisch zu halten. Auch gesunde ungesättigte Fette, beispielsweise in Form von Olivenöl oder täglich einer Handvoll Nüssen (empfohlen werden etwa 30 Gramm) sollten auf dem Speiseplan stehen.
Im Gegenzug können bestimmte Ernährungsgewohnheiten die Blutgefäße schädigen. Folgende Lebensmittel wirken sich negativ auf die Gefäßgesundheit aus:
- gesättigte Fettsäuren: Gesättigte Fettsäuren tragen dazu bei, den Anteil an schädlichem LDL-Cholesterin im Blut zu erhöhen. Aus diesem Grund sollte man Lebensmittel mit einem hohen Anteil an diesen Fettsäuren nur in Maßen verzehren. Sie stecken vor allem in tierischen Lebensmitteln, wie Butter, Wurst und fettreichem Käse, aber auch in Kokos- und Palmfett.
- Transfettsäuren: Auch Transfette gehören zu den ungesättigten Fettsäuren und beeinflussen den Cholesterinspiegel negativ. Künstlich hergestellte Transfette stecken vor allem in Fertigprodukten wie Backwaren und frittierten Kartoffelspeisen.
- Salz: Zu viel Salz kann den Blutdruck erhöhen, was sich negativ auf die Gefäßgesundheit auswirkt. Empfohlen werden maximal sechs Milligramm Salz pro Tag für Erwachsene (etwa ein Teelöffel).
- Alkohol: Auch Alkohol kann den Blutdruck erhöhen und befördert entzündliche Prozesse im Körper. Alkoholische Getränke sollten deshalb nur in Ausnahmefällen konsumiert werden.
Blutgefäße reinigen – geht das?
In verschiedenen Quellen und durch unterschiedliche Anbieter von speziellen Cardio-Produkten wird immer wieder angegeben, dass bestimmte Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel dazu beitragen können, die Blutgefäße "zu reinigen". In Bezug auf vorhandene Plaques gilt jedoch: Sind die Ablagerungen einmal vorhanden, lässt sich ihre Entstehung nicht wieder rückgängig machen. Eine nachträgliche Reinigung der Gefäße von Plaques ist also nicht möglich.
Auch die Einnahme von Medikamenten kann lediglich dazu beitragen, schädigende Einflüsse, wie zu hohe Cholesterinwerte, zu reduzieren oder die Bildung von möglicherweise gefährlichen Blutgerinnseln zu verhindern.
Am besten ist es also, der Entstehung von Gefäßverkalkungen vorzubeugen – durch eine gesunde Lebensweise.