Allergien durch Gartenarbeit: juckender Hautausschlag & Co.
Frühling und Sommer sind für Allergiker*innen oft keine leichte Zeit. Während andere die ersten Sonnenstrahlen und warmen Tage genießen, reagieren Menschen mit Allergien auf die umherfliegenden Pflanzenpollen mit Niesen, juckenden Augen und verstopfter Nase. Doch auch die Berührung von Pflanzen, beispielsweise bei der Gartenarbeit, kann zu allergischen Reaktionen oder auch anderen Hautirritationen führen, die sich beispielsweise durch juckenden Hautausschlag zeigen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Hautreaktionen durch Gartenarbeit
Kommt die Haut mit Pflanzen in Berührung, wie beispielsweise bei der Gartenarbeit, kann eine allergische Reaktion ausgelöst werden. So machen sich Kontaktreaktionen im Garten, auf Wiesen oder bei der Arbeit mit Zimmerpflanzen bemerkbar:
- Mechanische Reaktion: Stacheln, Dornen oder andere Pflanzenteile schaden der Haut mechanisch. Infolgedessen können Entzündungen entstehen oder Erreger eindringen.
- Mechanische und chemische Reaktion: Die Verletzung erfolgt zunächst mechanisch durch Dornen oder Stacheln. Reizstoffe der Pflanze können dann in die Wunde gelangen und eine chemische Reaktion hervorrufen. Eine solche Reaktion kann beispielsweise durch die Brennnessel ausgelöst werden.
- Chemische Hautreaktion: Diese Art der Kontaktreaktion wird oft durch Pflanzen ausgelöst, deren Milchsaftschläuche, Zellsäfte oder Drüsenhärchen hautreizende und schädigende Inhaltsstoffe enthalten. Besonders die Brennnessel oder Wolfsmilchgewächse können hierbei gefährlich sein. Der bekannteste Vertreter der letztgenannten Gattung ist vermutlich der Weihnachtsstern. Der Pflanzensaft dieser Gewächse führt dazu, dass im Körper Histamin und Acetylcholin freigesetzt werden. Die beiden Botenstoffe können bei Hautkontakt Juckreiz und Rötungen auslösen. Besonders der Kontakt des Saftes mit den Augen sollte vermieden werden, um schwere Entzündungen der Horn- und Bindehaut zu vermeiden.
- Phototoxische Reaktion: Besonders bekannt ist dieser Effekt vom Kontakt mit dem Riesenbärenklau (Herkulesstaude). Spezielle Pflanzenstoffe, sogenannte Furocumarine, sind im Pflanzensaft enthalten und können bei Berührung von Blättern und Stängel austreten. Wird die Haut dann Sonnenlicht ausgesetzt, sind die Folgen verbrennungsähnliche Hautreaktionen. Es kommt zur Bildung von juckendem Ausschlag oder sogar Blasen.
- Kontaktallergien: Inhaltsstoffe der Pflanzen reagieren mit körpereigenen Proteinen und wirken infolge als Allergene. Hautreizungen können akut auftreten oder sich erst einige Stunden nach dem Kontakt als Spätreaktion (allergisches Ekzem) zeigen. Typisch für allergische Reaktionen sind unscharf begrenzte, juckende Quaddeln an der Stelle, an der die Allergene mit der Haut in Kontakt gekommen sind. Bekannte Beispiele für Pflanzen, die zu Hautausschlag führen, sind die Becherprimel, der Giftsumach (Giftefeu), die Hundskamille sowie weitere Korbblütler.
Was tun bei Hautproblemen durch Pflanzen?
Kommt es nach dem Kontakt mit Pflanzen zu Hautproblemen, können zunächst einfache Sofortmaßnahmen helfen. Bei Verletzungen durch Stacheln & Co. sollte die betroffene Hautstelle zunächst desinfiziert und dann mit einem Pflaster abgedeckt werden, um Infektionen zu vermeiden. Tritt dennoch eine Entzündung auf, helfen kühlende, entzündungshemmende Salben. Bei starken Beschwerden, wie hohem Fieber, Verwirrtheit oder beschleunigter Atmung, sollte unverzüglich ärztlicher Rat gesucht werden, um eine Sepsis (Blutvergiftung) als Folge der Wunde ausschließen zu können.
Bei chemisch verursachten Hautreaktionen hilft es, die betroffene Stelle mit feuchten Umschlägen zu kühlen. Dies kann auch eine Maßnahme bei phototoxischen Reaktionen sein. Hier sollte zusätzlich Sonnenlicht gemieden werden, um weitere Hautschädigungen zu verhindern. Bei Kontaktallergien kann die Einnahme von Anti-Allergiemitteln wie Antihistaminika oder die Verwendung kortisonhaltiger Salben zur Linderung der Beschwerden beitragen.
Generell gilt bei chemischen und phototoxischen Reaktionen oder Kontaktallergien: Waschen Sie die betroffene Stelle mit Wasser und Seife gründlich ab, um Pflanzenreste zu entfernen. Treten die Symptome an größeren Hautbereichen auf oder sind die Beschwerden sehr stark, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.
Hautausschlag & Co. vorbeugen
Ein paar Tipps können dabei helfen, die oben beschriebenen Hautreaktionen zu vermeiden:
- Achten Sie bei der Gartenarbeit darauf, Handschuhe und langärmlige Kleidung zu tragen.
- Auch bei Spaziergängen in der Natur empfehlen sich lange Hosen und geschlossene Schuhe. Dies beugt zusätzlich dem Befall mit Ungeziefer wie Zecken vor.
- Vermeiden Sie, Pflanzen zu verletzen, indem Sie sie beispielsweise abknicken oder Blätter abreißen. Häufig kann der dann austretende Pflanzensaft Hautreaktionen auslösen.
- Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit Pflanzen im Idealfall die Hände und fassen Sie sich nicht in die Augen.