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Was hilft gegen Arthrose? Hausmittel, Medikamente & Tipps
In den meisten Fällen bleibt eine Arthrose lange Zeit unbemerkt. Schmerzen bei Belastung sind oft die ersten Anzeichen für die Gelenkschäden. Diese entstehen entweder als normaler Alterungsprozess oder durch Verletzungen eines Gelenks. Von einer Arthrose sind besonders häufig die Hände, Knie und Hüftgelenke betroffen. Der Gelenkverschleiß ist zwar nicht heilbar. Doch auch wenn es keine "Wunderwaffe" gegen Arthrose gibt, können Betroffene einiges tun, um den Verlauf zu verlangsamen und Symptome wie Schmerzen zu lindern. Welche Hausmittel, Medikamente und Tipps gegen Arthrose helfen können, erfahren Sie im Folgenden.
In den meisten Fällen bleibt eine Arthrose lange Zeit unbemerkt. Schmerzen bei Belastung sind oft die ersten Anzeichen für die Gelenkschäden. Diese entstehen entweder als normaler Alterungsprozess oder durch Verletzungen eines Gelenks. Von einer Arthrose sind besonders häufig die Hände, Knie und Hüftgelenke betroffen. Der Gelenkverschleiß ist zwar nicht heilbar. Doch auch wenn es keine "Wunderwaffe" gegen Arthrose gibt, können Betroffene einiges tun, um den Verlauf zu verlangsamen und Symptome wie Schmerzen zu lindern. Welche Hausmittel, Medikamente und Tipps gegen Arthrose helfen können, erfahren Sie im Folgenden.
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), zum Beispiel Ibuprofen oder Naproxen, kommen sowohl in Form von Salben als auch innerlich bei der Behandlung von Arthrose zum Einsatz. Dann werden die entsprechenden Wirkstoffe entweder per Spritze verabreicht, oder Betroffene können die Mittel in Form von Tabletten selbst zu Hause einnehmen.
Dabei sollte man beachten, dass die Schmerzmittel nur bei starken Beschwerden und in keinem Fall dauerhaft eingenommen werden sollten. Auch sollte gleichzeitig eine andere Form der Behandlung angewendet werden. NSAR sind nicht als alleinige Therapie von Arthrose geeignet.
Bei akuten Schmerzen können Salben oder Gels auf die von Arthrose betroffenen Gelenke aufgetragen werden. Wirksam sind dabei Salben auf Basis von nicht-steroidalen Antirheumatika. Diese wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend.
Meist werden Salben mit dem NSAR Diclofenac eingesetzt, seltener Etofenamat, da die Wirkung des letztgenannten Mittels bei Arthrose bisher nicht belegt ist. Auch die Wirksamkeit homöopathischer Salben, wie beispielsweise Traumeel®, ist nicht bewiesen.
Die Salbe sollte, falls nicht anders verordnet, drei- bis viermal am Tag angewendet werden.
Pflanzliche Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel auf Grundlage von Hagebutten oder der südafrikanischen Teufelskralle sollen innerlich und äußerlich angewendet in Form von Pulver, Dragees, Tees oder Salben gegen die Beschwerden bei Arthrose helfen. Zu beiden Pflanzenstoffen gibt es unterschiedliche Studien, die jedoch die Wirkung dieser Mittel beim Menschen größtenteils nicht eindeutig nachweisen konnten. Für ein dänisches Produkt mit Hagebuttenpulver wurde zumindest eine mäßige Wirksamkeit bei der Behandlung von Arthrose nachgewiesen.
Die Schwefelverbindung Methylsulfonylmethan (kurz MSM) ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das ebenfalls gegen Beschwerden bei Arthrose wirken soll. Auch hier gilt: Einen sicheren Beleg für eine solche Wirksamkeit beim Menschen gibt es bisher nicht.
Da sowohl Hagebuttenpulver als auch MSM und Teufelskralle Nebenwirkungen auslösen können, sollte die Einnahme ärztlich abgeklärt werden.
Gegen Schmerzen durch Arthrose haben sich als Hausmittel besonders Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und Ingwer bewährt. Mit Ingwer kann auch ein schmerzlindernder Wickel zur äußeren Anwendung hergestellt werden. Dazu den Ingwer klein schneiden, mit etwas Essig vermischen und erwärmen. Den Sud auf ein sauberes Tuch geben und auf das schmerzende Gelenk legen.
Ein ebenfalls hilfreiches Hausmittel bei einer Arthrose mit Entzündung sind Quarkwickel. In Quark stecken besondere Enzyme und Milchsäuren, die eine entzündungshemmende Wirkung haben sollen. Zudem wirkt sich die Kälte positiv bei Schmerzen und Schwellungen durch Entzündungen aus. Zur Herstellung kann man einfach etwas kühlschrankkalten Quark auf einem Küchenhandtuch aus Baumwollen verstreichen und dieses Päckchen dann auf die betroffene Stelle legen, bis sich der Quark erwärmt hat.
Zu viele Kilos auf den Rippen bedeuten eine zusätzliche Belastung für die Hüftgelenke und Knie, da beim Gehen und Stehen das gesamte Körpergewicht auf ihnen lastet. Durch die zusätzliche Last wird der Gelenkverschleiß gefördert.
Wer Übergewicht hat und bereits an Arthrose und Schmerzen leidet, sollte sein Körpergewicht durch eine Ernährungsumstellung und Sport reduzieren. Damit werden die Gelenke entlastet und einem fortschreitenden Verschleiß wird vorgebeugt.
Wenn sie Schmerzen spüren, nehmen viele Menschen mit Arthrose automatisch eine Art Schonhaltung ein. Dabei sollte man genau das Gegenteil machen: Im Gegensatz zu Ruhe fördert Bewegung die Bildung der Gelenkflüssigkeit, wodurch wiederum Reibung und Schmerzen zwischen den Gelenken vermieden werden. Menschen mit Arthrose sollten daher körperlich aktiv sein und regelmäßige Bewegung wie Spazierengehen, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen in ihren Alltag einbauen.
Eine gesunde Ernährung spielt bei Arthrose eine wichtige Rolle – der Fokus sollte auf pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Nahrungsmitteln mit ungesättigten Omega-3-Fettsäuren liegen, die Knochen und Gelenke optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Alkohol, Kaffee und viele gesättigte Fettsäuren können die Beschwerden bei Arthrose dagegen verschlechtern. Diese Fettsäuren stecken vor allem in Fertiggerichten, fettem Fleisch und Wurst sowie Butter und Gebäck.
Je nach Art und Ausprägung der Arthrose kommen verschiedene physikalische Therapien infrage. Handelt es sich um eine aktivierte Arthrose mit Entzündung im Gelenk, können Kälte, Elektro- oder Ultraschalltherapie helfen. Bei Arthrose ohne Entzündung werden dagegen Wärmeanwendungen eingesetzt, zum Beispiel Wärmflaschen, Salben, Pflaster, Rotlicht oder Fango-Packungen. Wärme fördert die Durchblutung und lindert dadurch Schmerzen.
Neben diesen Behandlungsmethoden kann auch eine Strahlentherapie mit niedrigdosierter Röntgenstrahlung im frühen Krankheitsstadium bei Arthrose eingesetzt werden. Dabei werden gezielt entzündete Zellen bestrahlt. Diese kann der Körper anschließend abbauen.
Physiotherapie sorgt bei Gelenken, die durch Arthrose geschädigt sind, oft dafür, dass die Beweglichkeit der Gelenke verbessert wird. Meist wird gleichzeitig die angrenzende Muskulatur gestärkt, um die betroffenen Gelenke zu entlasten. Um die besten Erfolge zu erzielen, sollten Betroffene die Übungen nicht nur in der physiotherapeutischen Praxis machen, sondern auch selbst zu Hause durchführen.
Eine einfache Übung bei Arthrose am Knie ist es beispielsweise, auf einer erhöhten Unterlage (wie einem Tisch) zu sitzen und das betroffene Bein ab Kniehöhe frei vor- und zurückschwingen zu lassen. Der Oberschenkel bleibt dabei auf der Sitzfläche, die Füße dürfen den Boden nicht berühren.
Bei Arthrose in den Fingern kann es helfen, die betroffene Hand zur Faust zu ballen, die Finger dann auszustrecken und diese Stellung für etwa fünf Sekunden zu halten. Diese Übung sollte man etwa fünfzehnmal wiederholen.
Mit einer Massage wird die Durchblutung in Muskeln und Gelenken gefördert, Beschwerden wie Schmerzen können gelindert werden. Daher profitieren auch Menschen mit schmerzhafter Arthrose oft von einer Massage. Gleichzeitig werden Verspannungen und Muskelverhärtungen gelöst, die durch eine falsche Schonhaltung entstehen können.
Bei Schmerzen durch Arthrose können auch orthopädische Hilfsmittel (Orthesen) empfohlen oder verschreiben werden. Zu diesen Orthesen gehören:
- Schienen für den Finger
- orthopädische Spezialschuhe oder Handschuhe
- Einlagen für die Schuhe
- Abrollhilfen bei Fuß- und Kniegelenksarthrose
- Fischer, J. (2016): Das Arthrose-Stopp-Programm. Trias Verlag.
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC): Gonarthrose. AWMF-Register-Nr. 033-004. (Stand: 11/2017)
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC): Koxarthrose. AWMF-Register-Nr. 033-001. (Stand: 03/2019)
- Bartels, E. M. et al. (2014): Efficacy and safety of ginger in osteoarthritis patients: a meta-analysis of randomized placebo-controlled trials. In: Osteoarthritis and Cartilage, Vol. 23(1), S. 13-21.
- Online-Informationen der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2021): Welche Schmerzmittel können bei Kniearthrose helfen? (Abruf: 09/2023)
- Chrubasik-Hausmann, S. (2015): Ein Update zu Hagebuttenpulver bei Arthrose und Rückenschmerzen. In: Praxis Depesche, S. 52-55.
- Christof, C. / Cochrane Österreich (2017): Teufelskralle bei Arthrose: Ausweg aus dem Schmerz? (Abruf: 09/2023)
- Ostermeier, S. / Orthopädische Gelenk-Klinik: Übungen gegen Kniearthrose. (Abruf: 09/2023)
- Marquaß, B., Rinio, M. / Orthopädische Gelenk-Klinik: Fingerarthrose: Was hilft bei Arthrose der Fingergelenke? (Abruf: 09/2023)
- Online-Informationen der Charité Berlin: Röntgentherapie. (Abruf: 09/2023)
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