Tränende Augen
Wenn aus unseren Augen Tränen fließen, ist dies oft ein Zeichen der Freude oder der Trauer. Durch das Weinen drücken wir unsere Gefühle aus und fühlen uns danach in vielerlei Hinsicht erleichtert. Doch was ist, wenn die Augen tränen, ohne dass wir weinen? Es gibt viele Ursachen für tränende Augen. Oft wird das Auge zuvor gereizt, beispielsweise durch Staub und feine Körnchen, Entzündungen, Pollen oder Tierhaare oder durch verstopfte Tränenkanäle. Durch den nachfolgenden Tränenfluss versucht unser Körper den Schaden am Auge einzudämmen. Die Enzyme in der Tränenflüssigkeit schützen vor Infektionen und verhindern, dass sich Bakterien vermehren.
Tränenflüssigkeit schützt die Augen
Tränen dienen den Augen zum Schutz. In erster Linie verhindert der Tränenfilm das Austrocknen der Augen und spült Fremdkörper aus dem Auge aus. Zudem dient der Film unseren Lidern als Gleitmittel und stellt eine ideale Barriere zur Atmosphäre dar, wodurch scharfes Sehen erst möglich wird. Neben Proteinen, Glukose und Kochsalz enthält die Tränenflüssigkeit Enzyme zur Abwehr von Bakterien.
Die Tränenflüssigkeit wird in der Tränendrüse gebildet. Diese gibt die Tränenflüssigkeit an die Augenoberfläche ab. Innerhalb des inneren Augenwinkels befinden sich die Öffnungen der Tränenkanälchen. Sie sind dafür verantwortlich, die Tränenflüssigkeit abzutransportieren.
Ursachen tränender Augen
Ursachen für tränende Augen sind häufig Störungen in der Funktion der Lider oder der Tränenorgane. Des Weiteren können eine erhöhte Tränenproduktion und verstopfte oder veränderte Tränenkanäle zu tränenden Augen führen.
Folgenden Auslöser können die Augen kurzzeitig zum Tränen bringen:
- Gähnen führt durch die Dehnung der Augenlider dazu, dass sich die Tränendrüsen alle auf einmal leeren. Das Zuviel an Tränenfluss verursacht kurzzeitig tränende Augen.
- Bei starkem Lachen aktiviert das Nervensystem unsere Tränendrüsen. Der Tränenüberschuss verursacht dann tränende Augen.
- Kleine Verletzungen wie Kratzer an der Hornhaut können durch Körnchen, Staub, Pollen oder Härchen hervorgerufen werden. Das Auge reagiert mit zunehmender Tränenproduktion. Die Proteine und Enzyme in der Tränenflüssigkeit unterstützen die Heilung.
Gründe für brennende Augen
Äußere Faktoren als Ursache tränender Augen
Auch äußere Faktoren können tränende Augen verursachen. Befindet sich beispielsweise ein Fremdkörper im Auge, so reagiert es mit vermehrter Tränenabgabe, um den Fremdkörper aus dem Auge zu spülen.
Ebenso kann bereits ein kühler Luftzug dazu führen, dass die Augen anfangen zu tränen. Dabei verdunstet der Tränenfilm und die Augen trocknen aus. Um der Trockenheit entgegen zu wirken, produziert das Auge übermäßig viel Flüssigkeit.
Trockene Augen können auch durch schlechte Luft oder Kontaktlinsen verursacht werden. Hält die Periode der trockenen Augen einige Zeit lang an, so bildet das Auge einen Überschuss an Tränenflüssigkeit und scheidet permanent Tränen aus.
Weiterhin kann eine schlecht angepasste Brille dazu führen, dass sich das Auge stärker konzentrieren muss, um etwas zu erkennen. Dies kann unter Umständen einen vermehrtem Tränenfluss mit sich bringen.
Ebenso stellt Computerarbeit eine große Anstrengung für die Augen dar. Beim längeren Arbeiten am PC wird kaum in die Ferne geschaut. Daher kann das Auge die Anforderungen, die bei dem ständigen Blick auf den nahen Bildschirm an das Auge gestellt werden, auf Dauer nicht erfüllen. Tränenfluss ist dann eine mögliche Reaktion des Auges.
Tränende Augen: Erkrankungen als Ursache
Halten tränende Augen länger als einen Tag an, so ist die Ursache in den meisten Fällen an eine Erkrankung geknüpft. In solchen Fällen ist es ratsam, wenn Sie sich vom Arzt behandeln lassen. Mögliche krankheitsbedingte Auslöser für tränende Augen können sein:
- Allergie: Bei einer Allergie wie Heuschnupfen führen Allergene in der Nase zu einer Entzündungsreaktion, die oft bis zu den Augen reicht. Diese reagieren mit einem vermehrten Tränenfluss, um sich zu heilen.
- Erkältung: Bei einer Erkältung schwellen die Schleimhäute an. Dadurch hindern sie den Tränenkanal am Abtransport der Tränenflüssigkeit, was meistens dazu führt, dass überschüssige Tränen über das untere Lid ablaufen.
- falsche Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit: Das Fehlen von Proteinen und Enzymen kann zu Infektionen führen, was tränende Augen fördert.
- altersbedingte Veränderungen: Die Muskulatur und das stützende Bindegewebe um die Augenlider und die Tränenorgane werden zunehmend schlaffer, sodass der Abfluss der Tränen nicht mehr so gut reguliert werden kann. Dabei sammelt sich die Tränenflüssigkeit am unteren Lid an und läuft aus dem Auge heraus.
- Diabetes mellitus: Ein erhöhter Zuckerwert im Blut kann die die Blutgefäße in der Netzhaut vorübergehend verändern, was zu einem temporären Abfall der Sehstärke führen kann. Dies verursacht wiederum tränende Augen. Sobald der Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht ist, erholt sich die Netzhaut und das Tränen der Augen lässt nach.
Begleiterscheinungen tränender Augen
Tränen die Augen, so gehen damit oft noch weitere Beschwerden einher. Befindet sich beispielsweise ein Fremdkörper im Auge, beginnt es zu brennen und zu jucken. Außerdem kann ein kratziges Gefühl im Auge entstehen.
Bei gereizten und tränenden Augen ist es außerdem nicht selten, dass die Augen schmerzen, die Lider geschwollen sind und sich ein Druck auf den Augen ausbreitet. Diese Beschwerden lösen dann weitere Begleiterscheinungen wie Lichtempfindlichkeit oder Sehstörung aus.
Was tun bei tränenden Augen?
Besonders wenn tränende Augen durch Trockenheit der Bindehaut verursacht werden, können Betroffene oft selbst Maßnahmen ergreifen, um die Beschwerde zu lindern. Es empfiehlt sich, häufig zu lüften und sich viel an der frischen Luft aufzuhalten. Schlechte Abluft wie Rauch und Zugluft sollten Leidtragende meiden. Außerdem sollten Sie darauf achten, Ihre Augen häufiger als sonst mit klarem Wasser auszuspülen.
Bei der Arbeit am Computer können Betroffene die Beschwerden durch häufige Blicke in die Ferne lindern.
Tränende Augen bei Kontaktlinsenträgern können durch die falsche Handhabung der Linsen ausgelöst werden. Daher sollten Linsenträger auf die gründliche Reinigung achten und häufig Tragepausen einlegen. Sollten die Beschwerden nicht abklingen, ist es ratsam, einen Augenarzt oder Optiker aufzusuchen.
Oft werden die Tränen mit Taschentüchern aus den Augen gewischt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass immer ein frisches Taschentuch verwendet wird, um keine Bakterien in die Augen zu schleusen. Betroffene sollten sich außerdem regelmäßig die Hände waschen. Dadurch kann beispielsweise die Ansteckungsgefahr bei einer Bindehautentzündung minimiert oder zusätzliche Verschmutzung des Auges verhindert werden.
Wann zum Arzt gehen?
Halten die tränenden Augen über mehrere Tage und Wochen an, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann den tatsächlichen Grund für die tränenden Augen herausfinden und damit Schlimmeres wie Sehschäden verhindern und Betroffene auf mögliche Erkrankungen untersuchen. Um die Tränenproduktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen, kann der Arzt unter Umständen auch Augentropfen verschreiben.