Was sind Myogelosen?
Myogelosen sind Verhärtungen des Muskels, die sich knoten- oder wulstförmig tasten lassen. Im Regelfall reagieren Myogelosen schmerzempfindlich auf Druck und verursachen Bewegungseinschränkungen. Diese erbsen- bis olivengroßen Muskelverdickungen entstehen entlang des Faserverlaufs der Muskulatur. Die Entstehung dieser Verhärtungen ist ein Prozess, der sich monatelang hinziehen kann. Doch was ist deren Ursache? Und wie kann man Myogelosen behandeln?
Ursachen einer Myogelose
Über die genaue Ursache von Myogelosen, die häufig bei chronischen Schmerzpatienten diagnostiziert werden, ist man sich uneinig. Sicher ist, dass es zu lokalen Stoffwechselveränderungen im Muskel und einer Entzündung kommt, welche die Schmerzen verursacht.
Bei einer erhöhten Beanspruchung des Muskels, zum Beispiel beim Sport, steigt der Sauerstoffbedarf der Zellen und es fallen Stoffwechselprodukte an, die ein saures Milieu verursachen (Laktat). Kommt der Körper mit der Sauerstoffversorgung nicht hinterher und können die sauren Stoffe nicht abtransportiert werden, kommt es nach und nach zum Zelltod und einer Verkümmerung der Muskelfasern (Atrophie). Der Muskel wird allmählich durch Bindegewebe ersetzt, er wird fest und knotig – eine Myogelose hat sich gebildet.
Dies ist bei ständiger Überanstrengung der Fall, kann aber auch durch Fehlbelastung begünstigt werden.
Myogelosen von HWS bis LWS
Die Muskulatur des Halteapparates ist anfällig für Myogelosen, da sie, auch ohne zusätzliche sportliche Belastung, den ganzen Tag beansprucht wird; lange, sitzende Zwangshaltungen am Arbeitsplatz, eine generelle schlechte Körperhaltung oder auch eine fehlerhafte Schlafposition ziehen vor allem Rücken-, Schulter- und Nackenmuskulatur in Mitleidenschaft.
Myogelosen können auch als Folge, und oftmals auch als einziges Symptom, einer anderen Grunderkrankung auftreten. Im Sinne einer Schutzfunktion verkrampft die Muskulatur dann als Reaktion auf einen ständigen Reiz, zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall oder einem Fehlbiss.
Doch dieser – zunächst sinnvolle – Reflex kann andere Probleme nach sich ziehen, wie beispielsweise Spannungskopfschmerzen oder ausstrahlende Schmerzen in Arme und Beine.
Therapie von Myogelosen
Wichtig ist eine frühzeitige Behandlung, um dem Muskelumbau und der Entstehung von chronischen Schmerzen entgegenzuwirken. Die symptomatische Therapie besteht in der Verschreibung von Schmerzmedikamenten, muskelentspannenden Mitteln und Krankengymnastik, doch oftmals reichen diese Maßnahmen nicht aus. Bei starken Schmerzen ist auch die Lokalanästhesie eine Option.
Mit Massagen Myogelosen behandeln
Heilungschancen bieten alternative Behandlungsmethoden, zum Beispiel die Osteopraktik. Osteopraktik vereint Chiropraktik, Akupunktur und Massagen und bietet somit gleich mehrere Ansatzpunkte. Ziel ist jeweils die Durchblutungsförderung der Muskulatur, um die sauren Stoffwechselprodukte abzutransportieren. Auch manche Diäten versprechen Erfolge, indem sie die Säurezufuhr durch ausgewählte Nahrungsmittel reduzieren.
Eine Methode, die Ursachenforschung betreibt, ist die Ergotherapie. Die Situation im Alltag, am Arbeitsplatz und beim Sport wird analysiert und Fehlhaltungen korrigiert.
Myogelosenbehandlung: Tipps für zu Hause
Möchte man selber etwas gegen Myogelosen tun, helfen oft schon einfache Maßnahmen: Wärme tut Muskeln bei Verspannungen gut. Heiße Auflagen oder Wechselduschen regen die Durchblutung an und entspannen die Muskulatur.
Wer Myogelosen vorbeugen möchte, sollte auf seine Körperhaltung achten und sich beim Sport regelmäßig auslaufen und dehnen – das hält die Muskulatur geschmeidig.