Cola-Getränk
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Cola-Getränke machen Knochen zerbrechlich

Von: Dagmar Reiche (Ärztin und Medizinautorin), Silke Schwertel (geb. Hamann) (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 17.11.2020

Osteoporose tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Doch bereits Teenager können davon betroffen sein oder zumindest den Grundstein dafür legen. Der Grund? Zu viel Cola schadet vermutlich den Knochen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass der übermäßige Konsum von Cola-Getränken möglicherweise gesundheitsschädigende Einflüsse hat – auf das Gewicht, die Nieren und auch auf die Knochen. So könnte zu viel Cola Osteoporose, auch bekannt als Knochenschwund, begünstigen.

Cola kann Osteoporose begünstigen

Wird Cola regelmäßig getrunken, kann dies bereits bei jungen Mädchen das Osteoporoserisiko und damit die Gefahr für Knochenbrüche steigern. Der negative Effekt betrifft vor allem Mädchen, die Brüche wiederum finden sich vor allem im Bereich von Handgelenk und Unterarm.

Doch auch ältere Frauen sind vor dem negativen Effekt von Cola nicht gefeit: Auch bei ihnen zeigt sich eine verminderte Knochendichte (vor allem im Bereich der Hüften), wenn sie jeden Tag Cola trinken. Diese Wirkung tritt übrigens nicht nur bei normalen Cola-Produkten auf, sondern auch bei Cola-Light-Getränken und – etwas abgeschwächt – entkoffeinierte Cola-Getränken.

Warum genau diese Wirkung auftritt und warum sie nur Mädchen und Frauen betrifft, konnten die Studien nicht abschließend klären. Im Verdacht steht vor allem die in Cola enthaltene Phosphorsäure.

Phosphorsäure in Cola kann die Knochen schwächen

Cola-Getränke enthalten viel Phosphat in Form von Phosphorsäure. Zu viel Phosphat gilt als schädlich für die Knochen, denn es verhindert einerseits die Aufnahme des Minerals Kalziums in die Knochen und fördert andererseits den Abbau von Kalzium aus den Knochen. Damit führt es zu einer Verminderung der Knochendichte und begünstigt somit Osteoporose.

Allerdings ist Phosphat auch ein wichtiger Knochenbaustoff, ein Mangel ein Phosphat ist daher ebenfalls ungünstig. Entscheidend ist das Verhältnis von Kalzium zu Phosphat, welches 1:1 betragen sollte. In der westlichen Ernährung wird allerdings ohnehin zu viel Phosphat zu sich genommen, denn der Stoff steckt beispielsweise auch in Fleisch oder Fertiggerichten. Während Milch sowohl Kalzium als auch Phosphat liefert und daher aus gesundes Getränk für die Knochen gilt, liefert Cola ausschließlich Phosphat.

Kalzium und Phosphat im Ungleichgewicht

Cola-Getränke bestehen aus Zucker, Koffein und Phosphorsäure und enthalten pro Liter 140 Milligramm Phosphat. Gerade in einem Alter, das für den Knochenaufbau und die Knochendichte sehr entscheidend ist, trinken viele Mädchen vermehrt phosphathaltige Getränke. Gleichzeitig verzichten sie aus Angst, dick zu werden, auf kalziumhaltige Nahrungsmittel wie beispielsweise Milch und Milchprodukte. So kommt es zu einem Ungleichgewicht, das die Schädigung der Knochen begünstigt.

Die empfohlene tägliche Zufuhr von Kalzium für die Altersgruppe von 13 bis unter 19 Jahren liegt bei 1.200 Milligramm, danach bei 1.000 Milligramm. Laut amerikanischer Untersuchungen liegt die durchschnittliche Kalziumaufnahme in dieser Altersgruppe bei den Mädchen jedoch darunter. Doch gerade in diesem Alter ist eine ausreichende Kalziumversorgung wichtig, um das Risiko, im Alter an Osteoporose zu erkranken, zu minimieren.

Kalzium zuführen

Statt auf Cola-Getränke sollten weibliche Teenager lieber auf kalziumreiche Mineralwässer (Kalziumgehalt ab 150 Milligramm pro Liter), kalziumangereicherte Obstsäfte oder Obstsaftschorlen aus beidem zurückgreifen. Nach Rücksprache mit dem Arzt können Milchmuffel auch Kalziumpräparate zur Deckung des Kalziumbedarfs einsetzen. Auf jeden Fall sollte auf eine ausreichende Kalziumzufuhr geachtet werden, um den Grundstein für gesunde Knochen im Alter zu legen.