Umgeknickt! Was tun?
Beim Sport oder auch im Alltag kann es schnell einmal passieren, dass man mit dem Fuß umknickt. Oftmals sind eine starke Schwellung des Knöchels sowie Schmerzen beim Bewegen die Folge. Teilweise kommt es auch zu einer bläulichen Verfärbung des Fußes. Treten solche Symptome nach dem Umknicken auf, können eine Bänderdehnung oder sogar ein Bänderriss die Ursache darstellen. Wir klären Sie über mögliche Ursachen eines schmerzenden und geschwollenen Knöchels auf und verraten, wie Sie sich nach dem Umknicken richtig verhalten.
Schmerzen und Schwellung nach dem Umknicken
Knickt der Fuß um, liegt in den meisten Fällen ein sogenanntes Supinationstrauma vor. Das bedeutet, dass der Fuß über die Fußaußenseite umknickt. Dabei kann es zu einer Dehnung der Bänder (Bänderdehnung) oder dem Zerreißen der Bänder (Bänderriss) kommen. Teilweise bleibt das Umknicken jedoch auch ohne Folge.
Liegt eine Bänderverletzung vor, folgen typischerweise Symptome wie Schwellung und Schmerzen. Die Schmerzen treten in erster Linie beim Bewegen des verletzten Sprunggelenks auf. Die Schwellung entsteht, da beim Umknicken das Gewebe am Sprunggelenk verletzt wird. Dadurch kommt es zu einem Flüssigkeitseinstrom ins Gewebe und der Knöchel wird dick.
Blauer und dicker Knöchel
Oftmals wird der Knöchel nach dem Umknicken nicht nur dick, sondern verfärbt sich auch blau. Das ist immer dann der Fall, wenn es zu einer Einblutung ins Gewebe kommt. Blutungen treten zum einen auf, wenn beim Umknicken Blutgefäße im Bereich des Sprunggelenks reißen, zum anderen aber auch, wenn ein Band reißt.
Meist werden blaue Flecken am Knöchel relativ schnell sichtbar, da sie aufgrund des geringen Platzes oftmals direkt unter der Haut liegen. Ob und wie stark sich der Knöchel blau verfärbt, ist immer von der Lage und der Schwere der Verletzung abhängig.
Bänderdehnung oder Bänderriss
Treten nach dem Umknicken Schmerzen und eine Schwellung auf, ist meist eine Bänderdehnung, ein Bänderanriss oder ein Bänderriss die Ursache. Diese Verletzungen gehen häufig auch mit einer Verletzung der Gelenkkapsel (Kapselriss) einher. Für Betroffene ist in der Regel nicht erkennbar, welche Art von Verletzung vorliegt. Sichere Aussagen über die Art der Verletzung kann nur eine medizinische Untersuchung ermöglichen.
Trotzdem gibt es einige Symptome, die eher auf die eine oder die andere Ursache hindeuten: So fällt die Schwellung bei einer Bänderdehnung oftmals geringer aus als bei einem Bänderriss. Auch ein fehlender Bluterguss kann auf eine Bänderdehnung hindeuten. Starke Schmerzen in Verbindung mit einem dick geschwollenen Knöchel sprechen dagegen eher für einen Bänderriss.
Fuß umgeknickt: Erste-Hilfe-Tipps
Wenn Sie umgeknickt sind, sollten Sie zunächst immer sofort die PECH-Regel anwenden:
- P (Pause): Schonen Sie das verletzte Gelenk.
- E (Eis): Kühlen Sie das verletzte Gelenk mit kaltem Wasser oder einem Kühlpack.
- C (Compression): Legen Sie einen Kompressionsverband (einen leichten Druckverband) an, um ein zu starkes Anschwellen des Gelenkes zu vermeiden.
- H (Hochlegen): Lagern Sie das verletzte Gelenk hoch (über Herzhöhe).
Ob nach dem Umknicken weitere Behandlungsmaßnahmen nötig sind, hängt vom Ausmaß der Verletzung ab. Bei einer mäßigen Schwellung, kaum Schmerzen und einer geringen Funktionseinschränkung des Sprunggelenks genügt die PECH-Regel meist als Therapie. Gönnen Sie dem umgeknickten Fuß einfach ein paar Tage Pause, sodass die Verletzung ausheilen kann.
Im Zweifelsfall ärztliche Hilfe suchen
Treten stärkere Beschwerden wie eine deutliche Schwellung oder starke Schmerzen auf, sollten Sie immer ärztlichen Rat suchen. Dies ist auch dann ratsam, wenn die Funktionalität des Gelenkes stark eingeschränkt ist – beispielsweise, wenn Sie den Fuß kaum noch belasten und nur unter Schmerzen auftreten können. Auch bei Zeichen eines Knochenbruchs, etwa Knochenknirschen oder Verformungen, sollten Sie sofort ärztlichen Hilfe suchen. Mit den entsprechenden Untersuchungen lässt sich feststellen, was für eine Verletzung genau vorliegt und ob weitere Therapiemaßnahmen zu empfehlen sind.
So wird bei schwereren Bänderverletzungen häufig entweder ein elastischer Verband oder eine feste Kunststoffschiene (Orthese) eingesetzt. Dadurch wird sichergestellt, dass das verletzte Sprunggelenk möglichst ruhig gehalten wird. Zusätzlich können Salben – beispielsweise mit Heparin – aufgetragen werden, die dafür sorgen, dass sich der Bluterguss schneller zurückbildet. Darüber hinaus können auch entzündungshemmende und schmerzlindernde Tabletten eingenommen werden.
Bei leichten Verletzungen sollten Sie etwa zwei bis drei Tage nach dem Umknicken wieder damit beginnen, das Gelenk zu mobilisieren. Durch das vorsichtige Bewegen des Gelenkes können Sie späteren Komplikationen vorbeugen. Lassen Sie sich am besten einige geeignete physiotherapeutische Übungen zeigen.
Schwere Bänderverletzungen benötigen eine längere Schonzeit. Lassen Sie sich am besten ärztlich beraten, ab wann eine Mobilisation sinnvoll ist.