Ernährung bei Gallensteinen
Gallensteine entstehen durch Verklumpungen in der Gallenflüssigkeit. Eine falsche Ernährung ist ein möglicher Faktor, der die Entstehung solcher Verklumpungen begünstigen kann. Gallensteine an sich sind harmlos, sie können jedoch eine schmerzhafte Gallenkolik oder eine Entzündung der Gallenblase hervorrufen. Lesen Sie hier, worauf Sie bei Gallensteinen in der täglichen Ernährung achten sollten und wie Sie der Entstehung der Steine mit der richtigen Ernährung vorbeugen können.
Gallenblase und Gallensteine
Die Gallenflüssigkeit – auch als Galle bezeichnet – ist für die Fettverdauung von entscheidender Bedeutung. Sie wird in der Leber produziert und anschließend in der Gallenblase zwischengespeichert. Bei Bedarf wird die Flüssigkeit durch das Zusammenziehen der Gallenblase in den Zwölffingerdarm ausgeschüttet. Durch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise bestimmte Erkrankungen oder aber eine falsche Ernährung, können sich in der Gallenblase Gallensteine bilden.
Gallensteine – Was tun?
Gallensteine, die keine Probleme bereiten, werden in der Regel nicht entfernt. Machen sich die Steine bemerkbar, wird häufig nach dem Abklingen des Schubes der störende Stein herausoperiert. Bei einem chronischen Steinleiden genügt dieses Vorgehen jedoch nicht, hier ist es meist unumgänglich, die Gallenblase zu entfernen.
Liegen Gallensteine vor, sollte man versuchen, die Entstehung einer Gallenkolik oder eine Entzündung der Gallenblase zu verhindern. Dazu können verschiedene Faktoren – unter anderem auch die Ernährung – beitragen. Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps, wie Sie sich bei Problemen mit der Galle ernähren sollten. Details sollten Sie jedoch stets mit Ihrem behandelnden Arzt abklären. Die Ernährungstipps können außerdem dazu beitragen, bei gesunden Personen der Bildung von Gallensteinen vorzubeugen.
Ernährung bei Gallensteinen
Sofern Sie ein paar Grundregeln beachten, können Sie trotz Gallensteinen weitestgehend normal essen. Eine Gallenschonkost, wie sie früher häufig empfohlen wurde, wird heutzutage nicht mehr verordnet. Zu beachten ist allerdings, dass während einer akuten Gallenkolik sowie unmittelbar danach keinerlei Nahrung aufgenommen werden sollte.
Zu viel Fett vermeiden
Gallenkoliken werden häufig durch schwere, fettreiche Mahlzeiten verursacht. Denn zu viel Fett sorgt dafür, dass sich die Gallenblase stark zusammenzieht, um möglichst viel Gallensaft auszuschütten. Durch diesen Vorgang kann eine Gallenkolik ausgelöst werden. Deswegen sollten Sie bei Problemen mit der Gallenblase fettreiche Gerichte vermeiden. Vor allem tierische Fette sind meist schwer verdaulich, pflanzliche Fette sind dagegen besser geeignet.
Eine vollkommen fettfreie Ernährung ist bei Gallensteinen aber ebenfalls nicht empfehlenswert: Denn wird nur sehr wenig Fett aufgenommen, verbleibt der Gallensaft besonders lange in der Gallenblase und dickt stark ein. Dadurch können sich Gallengries oder Gallensteine bilden, die eine Gallenkolik oder eine Entzündung der Gallenblase zur Folge haben können.
Kleine Mahlzeiten einnehmen
Wenn Sie Gallensteine haben, sollten Sie bei der täglichen Ernährung darauf achten, die Gallenblase möglichst wenig zu belasten. Besonders wichtig ist es dabei, große und schwere Mahlzeiten zu vermeiden. Denn je mehr Nahrung Sie aufnehmen, desto mehr Gallensaft wird benötigt. Um große Mengen an Gallensaft freisetzen zu können, muss sich die Gallenblase besonders intensiv entleeren. Um dem Organ diese Belastung zu ersparen, sollten Sie eher kleine Mahlzeiten verzehren.
Zu klein dürfen die Mahlzeiten jedoch auch nicht sein, da ansonsten zu viel Gallenflüssigkeit in der Galle zurückbleibt und eindicken kann. Ideal ist eine Mahlzeit, nach der Sie sich satt, aber immer noch wohl und beweglich fühlen.
Blähende Lebensmittel meiden
Lebensmittel mit einer blähenden Wirkung sollten bei Gallensteinen besser nicht verzehrt werden, denn durch Blähungen wird der Druck auf die Gallenblase verstärkt. Als besonders blähungsfördernd gelten Kohl, Hülsenfrüchte sowie Schwarzwurzeln. Darüber hinaus wird auch Zwiebeln und Knoblauch eine blähende Wirkung nachgesagt, in der Regel fällt diese jedoch schwächer aus.
Probieren Sie selbst aus, welche Lebensmittel Sie gut vertragen und wo Ihre persönliche Grenze liegt. Lebensmittel, die Ihnen nach dem Verzehr Probleme bereiten, sollten Sie in Zukunft dann besser meiden.
Ernährung bei Gallensteinen: Ideale Nahrungsmittel
Bestimmte Nahrungsmittel tragen dazu bei, dass die Produktion der Gallenflüssigkeit angeregt und die Verdauung angekurbelt wird. Zu diesen Lebensmitteln gehören unter anderem Chicoree, Löwenzahnsalat, Grapefruit und Pomelo sowie Endiviensalat. Die positive Wirkung auf die Gallengesundheit ist auf die in den Lebensmitteln enthaltenen Bitterstoffe zurückzuführen. Beim Verzehr von Chicoree, Pomelo und Co. sollten Sie darauf achten, dass der Körper langsam an die entsprechenden Nahrungsmittel gewöhnt wird.
6 weitere Ernährungstipps bei Gallensteinen
- Nehmen Sie genügend Flüssigkeit zu sich – am besten Wasser oder ungesüßte Kräutertees.
- Verzichten Sie auf hartgekochte Eier, denn sie sind besonders schwer verdaulich und deswegen ungünstig für die Gallenblase. Eier, die anders zubereitet werden, dürfen dagegen ab und zu verzehrt werden.
- Übergewicht kann die Entstehung von Gallensteinen begünstigen, deswegen sollten Sie vorhandenes Übergewicht abbauen – allerdings langsam und nicht durch eine radikale Diät. Denn Hungerkuren wirken sich ebenso wie Übergewicht negativ auf die Gallengesundheit aus.
- Vermeiden Sie raffinierte Zucker, da diese die Bildung von Gallensteinen begünstigen können.
- Essen Sie regelmäßig Fisch, denn die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sorgen dafür, dass der Cholesteringehalt in der Gallenflüssigkeit gesenkt wird.
- Bevorzugen Sie Lebensmittel, die die Verdauung in Schwung halten, wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.