Grippe: Was hilft gegen den Virus-Infekt?
Bei der Grippe (Influenza) handelt es sich um eine Infektion, die durch Viren ausgelöst wird. Typische Symptome sind Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl. Nimmt die Erkrankung keinen schweren Verlauf, ist das Schlimmste in der Regel nach einer Woche überstanden. Während dieser Zeit können Sie die auftretenden Symptome mit Hausmitteln wie Bettruhe, Hühnersuppe und Wadenwickeln lindern. In einigen Fällen ist auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll. Erfahren Sie hier, woran Sie eine Grippe erkennen, wie Sie diese behandeln und wie Sie sich wirkungsvoll vor dem Infekt schützen können.
Ansteckende Grippe
Die Grippe wird durch das Influenza-Virus verursacht, welches in Form verschiedener Typen vorliegt. Am gefährlichsten sind Typ A-Viren, die beispielsweise für den Ausbruch der Vogelgrippe oder der Schweinegrippe verantwortlich waren. Die Viren verbreiten sich meist durch Tröpfcheninfektion (beispielsweise beim Husten oder Niesen). Eine Ansteckung ist aber auch durch direkten Kontakt wie zum Beispiel beim Küssen möglich.
Auch durch direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen ist eine Übertragung möglich, wenn beispielsweise eine erkrankte Person in ihre Hände niest und danach eine Türklinke anfasst. Fasst die nächste Person diese Türklinke an, können die Erreger über die Hand auf die Schleimhäute gelangen, wenn sich die Person danach ins Gesicht fasst.
Da das Influenza-Virus sehr wandlungsfähig ist, ist ein dauerhafter Schutz gegen den Erreger nicht möglich. Eine Grippe-Impfung muss beispielsweise jedes Jahr wiederholt werden. Sie ist besonders für bestimmte Risikogruppen wie ältere oder chronisch kranke Menschen empfehlenswert.
Auch wenn eine eine Erkältung umgangssprachlich häufig mit einer Grippe gleichgesetzt wird, handelt es sich hierbei um zwei verschiedene Erkrankungen, die durch unterschiedliche Erreger ausgelöst werden. Während eine Erkältung (grippaler Infekt) recht harmlos ist, kann es bei einer echten Grippe durchaus zu schweren Verläufen und mitunter sogar zu Todesfällen kommen.
Typische Symptome einer Grippe
Im Verlauf einer Grippe treten typischerweise folgende Symptome auf:
- Die ersten Anzeichen einer Grippe sind häufig Schüttelfrost und ein stark ausgeprägtes Krankheitsgefühl.
- Kurze Zeit später treten dann Symptome wie Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen auf.
- Außerdem können sich Beschwerden wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen bemerkbar machen.
- Die Betroffenen fühlen sich in der Regel müde, abgeschlagen und erschöpft.
- Bei einer Grippe kann das Fieber auf bis zu 41 Grad ansteigen. Solange die Temperatur steigt, tritt häufig Schüttelfrost auf. Sobald das Fieber sinkt, kommt es zu den ebenfalls für eine Influenza typischen Schweißausbrüchen.
Typisch ist, dass die Symptome relativ plötzlich und sehr heftig auftreten. Dies unterscheidet die Grippe von einer normalen Erkältung. Denn bei einer Erkältung machen sich die Symptome normalerweise langsamer und auch nicht so stark bemerkbar. Der Unterschied zwischen einer Grippe und einer Erkältung liegt also vor allem im Verlauf und der Schwere der Erkrankung.
Während der Grippesaison im Winter kann ein Arzt eine Grippe meist bereits anhand der Symptome diagnostizieren. Für eine sichere Diagnose ist eine Labordiagnostik erforderlich, wobei verschiedene Tests zum Einsatz kommen können. Üblicherweise wird dau ein Abstrich aus der Nase entnommen.
Mögliche Komplikationen
Meist nimmt eine Grippe einen harmlosen Verlauf und es kommt zu keinen Komplikationen. Treten Komplikationen auf, liegt das meist daran, dass zusätzlich zu der Virus-Infektion noch eine bakterielle Infektion hinzukommt. Durch eine solche Zweitinfektion kann es zu Erkrankungen wie einer Lungenentzündung, einer Mittelohrentzündung oder einer Herzmuskelentzündung kommen. Ein solch schwerer Verlauf zeigt sich meist etwa drei bis zehn Tage nach Krankheitsbeginn.
Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Komplikationen haben ältere Menschen, Kleinkinder, chronisch Kranke, Menschen mit einem Immundefekt sowie Schwangere.
Wenn Sie sich eine Grippe eingefangen haben, müssen Sie sich ausgiebig schonen, um Komplikationen vorzubeugen. Durch die Infektion ist nämlich das Immunsystem geschwächt und somit anfälliger für andere Erreger wie beispielsweise Bakterien. Damit es nicht zu einer gefährlichen Sekundärinfektion kommt, ist genügend Ruhe bis zur völligen Ausheilung der Grippe extrem wichtig.
Verlauf und Dauer der Grippe
Die Inkubationszeit der Grippe ist kurz, sie liegt zwischen wenigen Stunden und drei Tagen, im Durchschnitt wird sie mit ein bis zwei Tagen angegeben. Bricht die Erkrankung aus, fühlen sich die Betroffenen innerhalb von wenigen Stunden sehr krank.
Bei einem unkomplizierten Verlauf dauert die Grippe in der Regel etwa eine Woche. In schwereren Fällen oder bei auftretenden Komplikationen kann es aber auch länger dauern, bis Sie wieder fit sind.
Eine Ansteckungsgefahr geht von den Betroffenen bereits ab dem Zeitpunkt der Infektion und nicht erst nach dem Ausbruch der Grippe aus. Ist die Erkrankung ausgebrochen, besteht die Ansteckungsgefahr noch etwa vier bis fünf Tage lang. Kinder können auch noch einige Tage länger ansteckend sein.
Hausmittel gegen Grippe
Haben Sie sich eine Grippe eingefangen, ist es vor allem wichtig, dass Sie sich körperlich schonen. Nehmen Sie außerdem genügend Flüssigkeit zu sich – das gilt vor allem dann, wenn Sie hohes Fieber haben und stark schwitzen. Gut geeignet sind heiße Tees in den Sorten Pfefferminze, Kamille oder Lindenblüte. Auf schwarzen Tee sollten Sie dagegen besser verzichten, ebenso wie auf Kaffee und Alkohol.
Außerdem sind auch die folgenden Hausmittel empfehlenswert:
- Eine frisch zubereitete Hühnersuppe lindert Beschwerden wie Husten und Schnupfen.
- Inhalieren wirkt sich ebenfalls positiv auf Husten- und Schnupfenbeschwerden aus.
- Wadenwickel können helfen, hohes Fieber zu senken. Wenden Sie die Wickel aber nur an, wenn dem Betroffenen warm ist.
- Mit Gurgeln lassen sich Halsschmerzen effektiv bekämpfen. Neben Salzwasser ist auch Salbeitee gut zum Gurgeln geeignet.
Grippe mit Medikamenten behandeln
Eine Grippe muss normalerweise nicht mit Medikamenten behandelt werden. In Einzelfällen können jedoch spezielle antivirale Medikamente wie Neuraminidase-Hemmer eingesetzt werden. Sie beeinflussen den Krankheitsverlauf vor allem dann positiv, wenn sie unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Grippe-Symptome (innerhalb der ersten 48 Stunden) eingenommen werden.
Neuraminidase-Hemmer (zum Beispiel Oseltamivir oder Zanamivir) blockieren die Verbreitung der Viren und können so die Dauer der Erkrankung verkürzen und deren Schwere abmildern. Ein Antibiotikum zeigt bei einer Grippe dagegen keine Wirkung, da es nur gegen Bakterien wirkt. Ein Arzt kann jedoch Antibiotika verschreiben, wenn es zusätzlich zu der Grippe zu einer bakteriellen Infektion gekommen ist.
Wenn Sie unter starken Kopf- oder Gliederschmerzen leiden, können Schmerzmittel helfen, die Symptome zu lindern. Geeignet sind unter anderem Tabletten mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen. Kinder unter 14 Jahren sollten allerdings auf keinen Fall Medikamente mit Acetylsalicylsäure bekommen, da bei ihnen ansonsten das lebensbedrohliche Reye-Syndrom auftreten kann.
Einer Influenza-Infektion vorbeugen
Der beste Weg, der Grippe vorzubeugen, ist die Impfung. Sie muss jedes Jahr neu erfolgen, da sich das Virus ständig verändert. Die Impfung ist besonders für Risikogruppen – beispielsweise chronisch Kranke und Krankenhauspersonal – sowie Personen über 60 Jahre empfehlenswert. Diese sollten sich idealerweise jedes Jahr vor Beginn des Winters (September bis November) impfen lassen.
Daneben gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten, einer Influenza vorzubeugen. Wichtig ist, dass Sie sich während der Grippe-Zeit regelmäßig die Hände waschen. Fassen Sie sich außerdem mit den Händen möglichst nicht an Nase und Mund, wenn Sie vorher mit Viren – beispielsweise in Bussen oder Bahnen, Einkaufszentren oder Arztpraxen – in Kontakt gekommen sein könnten.