Narben – was können Sie dagegen tun?
Je nach Beschaffenheit Ihrer Narbe können Sie unter einer Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten wählen. Von Injektionen, Unterspritzungen und chirurgischen Eingriffen, bis hin zu Therapien wie Druckverbände, Massagen, Salben und Cremes.
Laser
Es gibt verschiedene Lasertypen und -techniken, um Narben zu behandeln. Hier empfiehlt sich eine umfassende Beratung durch einen Spezialisten.
Mögliche Risiken:
- Pigmentstörungen
- Lang anhaltende Rötungen
- Hohe Wahrscheinlichkeit der Narben-Neubildung
Hinweis:
- kostenintensiv
Operation
Narbenwülste (Keloide) werden mit einer speziellen Schnitttechnik entfernt (wird häufig in Kombination mit anderen Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt).
Mögliche Risiken:
- Hohe Wahrscheinlichkeit der Neubildung einer solchen Narbe.
Unterspritzungen
Die Unterspritzung von Kortison bei Narbenwucherungen bewirkt eine Reduzierung des Bindegewebes. Die Narbe wird flacher.
Mögliche Risiken:
- Die Haut wird dünner
- Bildung feiner roter Äderchen
- Pigmentstörungen
Hinweis:
- Methode ist schmerzhaft
- Narbenvertiefungen können mit Kollagen unterspritzt (aufgefüllt) werden.
Kryotherapie
Narbenwucherungen oder -wülste werden mit flüssigem Stickstoff vereist.
Mögliche Risiken:
- Auftreten von Pigmentstörungen
- Hohe Wahrscheinlichkeit der Narben-Neubildung
Hinweis:
- Nur für kleinflächige Narben geeignet
- Methode ist schmerzhaft
Abrasion (Schleifung)
Narben können durch Abschleifen geglättet werden.
Mögliche Risiken:
- Pigmentstörungen
- Hohe Wahrscheinlichkeit der Narben-Neubildung
Hinweis:
- Bei großen Narben kann eine Vollnarkose erforderlich werden.
- Meist muss eine Nachbehandlung durchgeführt werden.
Druckverbände
Sie werden bei großflächigen Verletzungen (wie Brandverletzungen) eingesetzt, um die Narbenbildung positiv zu beeinflussen.
Anwendungs-Problematik:
- Für ein gutes Ergebnis sollte der Verband mehrere Monate – dauerhaft – getragen werden
Salben und Cremes
Die Massage mit Salben und Crèmes fördert die Durchblutung des Narbengewebes und trägt dazu bei, dass die Narbe geschmeidig und unauffälliger wird.
Anwendungs-Problematik:
- Zeitintensive Anwendung über viele Monate hinweg
Hinweis:
- Wirksamkeit nur bei Arzneimitteln medizinisch belegt
Silikon-Gel-Folien/-Kissen
Silikon Unterspritzungen als Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von auffälligen Narben ist international anerkannt. Seine Wirksamkeit ist medizinisch sehr gut belegt.
Anwendungs-Problematik:
- Bisherige Silikon-Gel-Folien/-Kissen sind in der täglichen Anwendung unpraktisch.
Es gibt so genannte "Einmalprodukte": Sie müssen bei Erneuerung jedes Mal exakt zugeschnitten werden. Und es gibt "wieder verwendbare" Produkte: Diese müssen zwar nicht jedes Mal neu zugeschnitten werden, aber hierbei wird eine tägliche Reinigung notwendig.
Für beide Produkttypen gilt:
- An beweglichen Körperstellen (z. B. Schulter, Rücken, Gelenke) müssen sie in der Regel durch Pflaster fixiert werden, damit sie sich nicht ablösen.
- Sie sind sichtbar.
- Ein Überschminken ist nicht möglich. Keine diskrete Therapie.
Fazit
Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Narbentyp ihre Berechtigung haben, aber sie weisen in der Regel oft einige Nachteile auf: Sie sind zum Teil schmerzhaft, sehr teuer, aufwändig und unpraktisch oder ihre Wirksamkeit ist medizinisch nicht nachgewiesen. Moderne Narbentherapie beginnt heute bereits direkt nach der Wundheilung, damit es erst gar nicht zu Narbenwucherungen kommt. Silikon wird international als Mittel der ersten Wahl zur Vorbeugung auffälliger oder störender Narben sowie zur Narbenbehandlung empfohlen.