Frau fasst sich wegen Juckreiz bei Pilz am After an den Po
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Pilz am After: Ursachen, Symptome & Behandlung

Von: Marina Bierbrauer (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.03.2024

Bei juckender, brennender und geröteter Haut im Bereich des Afters kann eine Pilzinfektion der Auslöser sein. Die Beschwerden können bei Erwachsenen und Kindern auftreten. Sie sind zwar sehr unangenehm, lassen sich jedoch gut behandeln. Wie ein Pilz am After genau aussieht, welche Ursachen hinter der Erkrankung stecken und mit welcher Salbe oder welchen Tabletten sie behandelt wird, lesen Sie in diesem Artikel.

Pilz am After: Was genau ist das?

Pilzinfektionen, sogenannte Mykosen, kommen häufig vor. Pilzinfektionen der Haut, wie ein Pilz am After, werden als Dermatomykosen bezeichnet. Tritt am After eine Pilzerkrankung auf, handelt es sich in den allermeisten Fällen um eine Candidose. Das sind Infektionen mit Hefepilzen, von denen es verschiedene Unterarten gibt. Die häufigste ist Candida albicans. Neben Pilzinfektionen am After löst diese Unterart auch besonders oft vaginale Pilzinfektionen aus.

Pilze kommen natürlicherweise überall vor – auch am und im menschlichen Körper. Sie fühlen sich an warmen, feuchten Stellen besonders wohl. Daher ist die Pofalte ein typischer Ort, an dem sich eine solche Infektion entwickeln kann.

Normalerweise hält unser Immunsystem die Pilze in Schach, sodass sie sich nicht zu stark vermehren können. In bestimmten Situationen, zum Beispiel durch die Einnahme von Medikamenten, Stress oder ein geschwächtes Immunsystem, schafft das Immunsystem es manchmal nicht mehr, die Pilze ausreichend an der Vermehrung zu hindern – eine Pilzinfektion ist die Folge.

Ursachen einer Pilzinfektion am After

Pilze kommen überall in der Natur vor, sodass wir ständig mit ihnen in Kontakt kommen. Für gewöhnlich entsteht daraus aber keine Pilzinfektion. Verschiedene Faktoren können jedoch das Risiko erhöhen und dazu beitragen, dass sich am Anus Pilze vermehren können:

  • Antibiotika: Antibiotika töten neben Krankheitserregern auch viele für den Körper wichtige Bakterien ab. Dadurch gerät das Gleichgewicht zwischen guten Bakterien und Pilzen durcheinander – Pilze können sich ungehindert vermehren. Eine Antibiotika-Einnahme ist häufig der Auslöser für Vaginalpilzinfektionen und kann auch einen Pilz am After auslösen.
  • weitere Medikamente: Menschen, die Medikamente einnehmen müssen, die in das Immunsystem eingreifen, bekommen häufiger Pilzinfektionen. Dazu zählen Chemotherapeutika im Rahmen einer Krebsbehandlung, Immunsuppressiva (Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, zum Beispiel nach einer Organtransplantation) und Kortison.
  • geschwächtes Immunsystem: Eine Immunschwäche begünstigt Pilzinfektionen. Gründe sind unter anderem eine HIV-Infektion, Krebs, Diabetes mellitus oder auch übermäßiger Stress oder vorausgegangene Infektionen.
  • Windeln: Trotz Hygienemaßnahmen sorgt das Tragen von Windeln für eine feuchtwarme Umgebung, die eine Infektion mit Pilzen am After begünstigt. Wenn die Haut am Po entzündet ist, spricht man von einer Windeldermatitis. Kommen Pilze hinzu, handelt es sich um Windelsoor. Dies ist eine häufige Erkrankung bei Babys und Kleinkindern. Aber auch ältere Menschen, die aufgrund einer Inkontinenz Windeln tragen müssen, können betroffen sein.
  • Übergewicht: Durch ein zu hohes Körpergewicht entstehen am Po vermehrt feuchte Hautfalten, die das Pilzwachstum begünstigen.

Symptome: Wie sieht ein Pilz am After aus?

Eine Pilzinfektion am Po macht sich meistens zuerst durch einen unangenehmen Juckreiz bemerkbar. Zusätzlich kann es zu einem brennenden Gefühl kommen.

Auch das Aussehen der betroffenen Stellen kann sich verändern: Wenn Sie neben Afterjucken eine Rötung und einen schuppigen Ausschlag entdecken, ist ein Hautpilz als Auslöser der Beschwerden naheliegend.

Diese Symptome löst eine Pilzinfektion am After aus:

  • starker Juckreiz
  • Brennen
  • gerötete, schuppige Haut (Erythem)

Pilz am After selbst behandeln

Zur Behandlung von Pilzinfektionen kommen sogenannte Antimykotika zum Einsatz. Diese wirken fungistatisch (hemmen Pilze im Wachstum und in ihrer Vermehrung) sowie fungizid (töten Pilze ab).

Bei einer Candidose am After ist eine lokale Behandlung mit einer Salbe in den meisten Fällen ausreichend. Bewährt haben sich die Wirkstoffe Nystatin und Clotrimazol, die als Salbe oder Creme ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind.

Die Antipilzmittel sind meistens gut verträglich und führen nur selten zu Nebenwirkungen wie einer vorübergehenden, leichten Hautreaktionen (Brennen) nach dem Auftragen. Lassen Sie sich trotzdem in Ihrer Apotheke zur Auswahl des richtigen Wirkstoffs und zur richtigen Anwendung beraten.

Die Behandlung erfolgt je nach Wirkstoff zwei- bis dreimal täglich für drei bis sieben Tage, manchmal auch bis zu zwei Wochen. Führen Sie die Therapie in jedem Fall bis zum Ende durch, auch wenn die Beschwerden bereits nachgelassen haben. So vermeiden Sie ein Wiederauftreten der Erkrankung.

Auch wenn es bei starkem Juckreiz schwerfällt: Kratzen sollte unbedingt vermieden werden. Denn dadurch können Wunden entstehen, die eine Entzündung zur Folge haben können.

Pilz am Po: Wann zum Arzt?

Spätestens, wenn nach wenigen Tagen keine Besserung eintritt, ist ein Besuch in der hausärztlichen- oder hautärztlichen Praxis (Dermatologie) zu empfehlen. Auch wenn Sie nicht genau wissen, woher das Jucken und Brennen am After kommt, sollten Sie ärztlichen Rat suchen, um die Ursache feststellen zu lassen.

Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen sind zum Beispiel allergische Hautreaktionen, Psoriasis (Schuppenflechte), Neurodermitis, Hämorrhoiden, ein Analekzem oder bakterielle Hautinfektionen. Diese sollten zunächst ausgeschlossen werden.

Haben Sie typische Symptome einer Pilzinfektion im Analbereich, ist die Diagnose meistens leicht als Blickdiagnose zu stellen. Die typischen Hauterscheinungen sind für Mediziner*innen dann ausreichend, um einen Pilz als Ursache zu erkennen. Im Zweifelsfall kann ein Abstrich genommen und unter dem Mikroskop untersucht werden. So lassen sich Pilzsporen eindeutig nachweisen.

Behandlung beim Arzt

In schwerwiegenden Fällen kann eine sogenannte systematische Therapie notwendig sein. Dann wird das Antimykotikum als Tablette eingenommen. Tabletten gegen Pilze sind verschreibungspflichtig. Hier kommen zumeist andere Wirkstoffe zum Einsatz als jene, die in Salben verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Fluconazol oder Itraconazol.

Eine systematische Therapie ist zum Beispiel bei einer großflächigen Ausbreitung oder bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel durch eine HIV-Infektion oder während einer Krebsbehandlung) angezeigt.

Bei sehr starkem Juckreiz oder bereits entzündeter Haut können zusätzlich Salben mit Kortison angewendet werden. Koritsonhaltige Salben wirken entzündungshemmend und juckreizlindernd.

Verlauf, Prognose und Komplikationen

Ein Pilz am After heilt in den meisten Fällen innerhalb von ein bis zwei Wochen komplett und ohne Folgen aus. Schwerwiegende Komplikationen sind bei ansonsten gesunden Menschen selten und treten eher bei Menschen mit Vorerkrankungen oder älteren Patient*‘innen auf.

Als Komplikation kann zusätzlich eine bakterielle Infektion der Haut auftreten, die mit einem Antibiotikum behandelt werden muss. Als schwerwiegende, seltene Komplikation kann sich die Infektion über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreiten, was eine intensive Behandlung notwendig macht.

Pilzinfektionen am After vorbeugen

Eine gesunde Lebensweise, die Vermeidung von Übergewicht sowie die richtige Analhygiene beugen Pilzen am After vor. Halten Sie den Bereich am Anus möglichst trocken und reinigen Sie ihn am besten nur mit warmem Wasser. Feuchttücher oder stark parfümierte Duschlotionen können die empfindliche Analhaut irritieren. Tragen Sie lockere, luftdurchlässige Kleidung und Unterwäsche aus Baumwolle.

Ein Pilz am After als Folge von Medikamenten ist meistens auf die Dauer der Einnahme beschränkt. Das heißt, wenn Sie das verursachende Medikament nicht mehr nehmen müssen, sollte es auch nicht erneut zu einer Pilzinfektion kommen. Falls Sie dauerhaft auf Medikamente angewiesen sind und häufiger Pilzinfektionen haben, sprechen Sie mit Ihrem*Ihrer behandelnden Arzt*Ärztin. Ein Wechsel des Medikaments oder Maßnahmen zur Vorbeugung können dann helfen.

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