Sonnenbrand mit kühlender Salbe behandeln
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Sonnenbrand – was tun?

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 19.07.2021

Bei einem Sonnenbrand (akute Lichtdermatose) handelt es sich um eine durch UV-Licht hervorgerufene Verbrennung. Typische Symptome sind eine gerötete und schmerzende, teilweise auch juckende Haut. Bei schwereren Verbrennungen können sich außerdem Blasen bilden. Wir verraten, ob Hausmittel wie Quark tatsächlich gegen einen Sonnenbrand helfen und welche Möglichkeiten einer medikamentösen Behandlung es gibt. Zudem finden Sie hier wertvolle Tipps, wie Sie einem Sonnenbrand vorbeugen können.

Das passiert bei einem Sonnenbrand

Ein Sonnenbrand wird durch einen zu langen Aufenthalt in der Sonne ausgelöst: Er entsteht, wenn die Hautschäden, die durch das UV-Licht hervorgerufen werden, nicht mehr durch körpereigene Reparaturprozesse ausgeglichen werden können. Sterben die betroffenen Hautzellen ab, veranlassen sie die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen. Die Haut schmerzt, ist gerötet und erwärmt sich.

Meist handelt es sich bei einem Sonnenbrand um eine Verbrennung ersten Grades, in schweren Fällen kann auch eine Verbrennung zweiten Grades vorliegen.

Das Tückische an einem Sonnenbrand ist, dass sich die Beschwerden häufig nicht sofort bemerkbar machen. Häufig treten die ersten Symptome erst zwischen vier und acht Stunden nach dem Sonnenbad auf. Die Dauer eines Sonnenbrands ist unterschiedlich und hängt auch vom Grad der Hautschäden ab. Am schlimmsten sind die Symptome in der Regel zwölf bis 36 Stunden nach dem Sonnenbad.

Was hilft gegen Sonnenbrand?

Zeigen sich die ersten Symptome eines Sonnenbrandes, sollten Sie sofort reagieren. Auf keinen Fall sollten Sie abwarten, ob der Sonnenbrand noch schlimmer wird, oder ob es bei einer kleinen Rötung bleibt. Empfehlenswert ist es, bei den ersten Anzeichen – etwa wenn Sie merken, dass die Haut spannt – 1.000 Milligramm Acetylsalicylsäure einzunehmen. Der Wirkstoff hemmt die Entzündungsbotenstoffe und kann somit eine Verschlimmerung des Sonnenbrandes verhindern. Er ist beispielsweise in Aspirin enthalten.

Empfehlenswert sind außerdem Gels oder Lotionen mit Hydrocortison, die Sie – je nach Dosierung – rezeptfrei in der Apotheke bekommen. Achten Sie hier auf gegebenenfalls enthaltene PEG-Derivate. Diese können vor allem in Kombination mit Hydrocortison Nebenwirkungen auf der Haut auslösen.

Bei heftigeren Symptomen wie einer Blasenbildung oder Fieber sollten Sie ärztlichen Rat suchen. Dann können Ihnen bei Bedarf stärkere Medikamente verschrieben werden. Dazu zählen zum Beispiel Antibiotika, die dazu dienen sollen, die Entzündungsprozesse der Haut zu stoppen.

Haben Babys oder Kleinkinder einen Sonnenbrand erlitten, sollten Sie generell ärztlichen Rat suchen.

Hausmittel gegen Sonnenbrand

Bei leichtem Sonnenbrand können verschiedene Hausmittel und Tipps dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern:

  • Die Haut kühlen: Neben speziellen After-Sun-Produkten können Umschläge mit kaltem Wasser, Quark oder Joghurt dabei helfen, die Symptome des Sonnenbrands zu lindern.
  • Viel trinken: Ein Sonnenbrand führt dazu, dass der Körper Flüssigkeit verliert. Am besten eignen sich Wasser, Saftschorlen oder ungesüßte Tees.
  • Aloe Vera: Bei Sonnenbrand wirken Produkte mit Aloe Vera entzündungshemmend und kühlend. Achten Sie darauf, Produkte ohne allergieauslösende Inhaltsstoffe, wie Duft- und Konservierungsstoffe, zu verwenden.
  • Salat oder Salatgurken: Ist kein anderes Mittel zur Hand, können auch ein sauberes Salatblatt oder eine Salatgurke den Sonnenbrand kühlen.

Will man den Sonnenbrand schnell loswerden, können diese Mittel in jedem Fall helfen, da sie den Heilungsprozess der Haut unterstützen. Auch wenn der Sonnenbrand juckt, sind diese Tipps das Mittel der Wahl.

Auf folgende Verhaltensweisen sollte man bei Sonnenbrand dagegen besser verzichten:

  • Joghurt oder Quark direkt auf den Sonnenbrand geben: Zumindest bei schwereren Verbrennungen können Bakterien in die Haut gelangen und diese so zusätzlich reizen und im schlimmsten Fall Infektionen auslösen.
  • Rückfettende Creme bei Sonnenbrand benutzen: Diese Cremes wirken nicht kühlend und sorgen sogar eher dafür, dass sich die Hitze in der Haut zusätzlich staut.
  • Kältekompressen direkt auf den Sonnenbrand legen: Verwenden Sie Kältekompressen, wie Kühlakkus, zum Kühlen eines Sonnenbrands niemals direkt aus der Gefriertruhe oder wickeln Sie die Kühlmittel zumindest in ein dickeres Tuch. Ansonsten sind diese Mittel zu kalt und können die Haut sogar schädigen.

Starker Sonnenbrand: Anzeichen

Typisches Symptom eines Sonnenbrandes ist eine stark gerötete Haut, die oftmals bei jeder Bewegung schmerzt. Die Haut kann zudem leicht geschwollen sein und jucken. Bei schweren Verbrennungen kann es auch vorkommen, dass die Haut durch den Sonnenbrand Blasen wirft.

Leiden Sie unter starken Beschwerden oder liegt eine schwere Verbrennung mit Blasenbildung vor, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.

Dies ist auch notwendig, wenn eines der folgenden Symptome auftritt:

Diese Anzeichen können auf einen Sonnenstich hindeuten.

Sonnenbrand und Hautkrebs

Ein Sonnenbrand hinterlässt zwar nur selten sichtbare Spuren, unsere Haut merkt sich jedoch jede Verbrennung. Durch die Strahlen kann sich nämlich die DNA der Hautzellen verändern. Wird der Reparaturmechanismus der Haut mit der Zeit überfordert, können solche Schäden nicht mehr behoben werden. Dann können die Zellen mutieren und Tumore bilden. Als besonders gefährlich gelten Sonnenbrände im Kindesalter.

Neben Hautkrebs kann zu häufiges Sonnenbaden noch weitere negative Konsequenzen haben. So kann sich unter anderem das Hautbild verschlechtern und es kann verstärkt zu Mitessern und großen Poren kommen. Zudem lässt die Elastizität der Haut nach, was sich in einer verstärkten Faltenbildung äußert.

Einem Sonnenbrand vorbeugen – 7 Tipps

Mit dem richtigen Verhalten und dem richtigen Sonnenschutz können Sie einem Sonnenbrand leicht vorbeugen. Dazu sollten Sie die folgenden Tipps beachten:

  1. Mit Sonnencreme können Sie einem Sonnenbrand effektiv vorbeugen. Wichtig ist allerdings, dass Sie genügend Creme verwenden. Welchen Lichtschutzfaktor Sie benötigen, ist vor allem vom Hauttyp, der Intensität der Sonneneinstrahlung und der Dauer der Sonnenexpositionen abhängig. Gerade beim Sport im oder auf dem Wasser sowie bei einem Aufenthalt im Schnee sollte der Lichtschutzfaktor etwas höher sein, da das UV-Licht hier besonders stark reflektiert wird.
  2. Sie können Ihre Haut nicht nur mit Sonnencreme, sondern auch durch die richtige Kleidung vor der Sonne schützen. Tragen Sie bei starker Sonneneinstrahlung auf jeden Fall einen Sonnenhut. Damit beugen Sie nicht nur einem Sonnenbrand im Gesicht oder auf der Kopfhaut, sondern auch anderen Hitzeschäden wie beispielsweise einem Sonnenstich vor. Sinnvoll ist es außerdem, ein T-Shirt mit langen oder kurzen Ärmeln und knielange Shorts zu tragen. Wichtig ist auch eine Sonnenbrille mit UV-Schutz, die unsere Augen vor den schädlichen Strahlen schützt.
  3. Meiden Sie die Mittagssonne: Von 12 bis 14 Uhr mittags, besser noch von 11 bis 15 Uhr, sollten Sie die Sonne meiden. In dieser Zeit ist die Sonne nämlich besonders intensiv und es kommt schneller zu einem Sonnenbrand. Genießen Sie die Sonne deswegen besser vormittags oder am späten Nachmittag, wenn die Strahlungsintensität etwas geringer ist.
  4. Legen Sie sich nicht in die pralle Sonne, sondern suchen Sie sich lieber ein schattiges Plätzchen aus. Etwa 50 Prozent der Sonnenstrahlung erreicht uns auch im Schatten: So werden Sie zwar etwas langsamer, dafür aber deutlich schonender braun.
  5. Wenn Sie Arzneimittel mit Johanniskraut oder tetrazyklinhaltige Antibiotika einnehmen, sollten Sie auf Sonnenbaden in der prallen Sonne verzichten: Durch die Medikamente wird nämlich die Lichtempfindlichkeit erhöht, wodurch das Risiko für Sonnenbrand besonders hoch ist.
  6. Achtung: Wenn es etwas windig oder bewölkt ist, nehmen wir die Intensität der Sonne weniger wahr. Trotzdem ist die Strahlungsintensität der Sonne – gerade in südlichen Ländern – noch sehr hoch. Denken Sie also daran, sich auch in solchen Situationen ausreichend mit Sonnencreme einzucremen.
  7. Auch die Kopfhaut sollte vor Sonnenbrand geschützt werden. Wer keinen Sonnenhut tragen möchte, kann spezielle Sonnenschutzmittel für die Kopfhaut verwenden. Diese wirken weniger fettend als andere Sonnencremes und verkleben so die Haare nicht.

Haben Sie sich verbrannt, sollten Sie die Sonne in den nächsten Tagen unbedingt meiden. Mitunter kann es eine Woche oder länger dauern, bis ein Sonnenbrand gänzlich abgeklungen ist.

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