Nasenherpes: Was tun bei Herpes an & in der Nase?
Kleine schmerzende Bläschen unter der Nase, in der Nase, an der Nase oder auf der Nase deuten auf einen Nasenherpes hin. Nasenherpes (Herpes nasalis) ist weniger bekannt und kommt seltener vor als Lippenherpes (Herpes labialis), hat aber vieles mit diesem gemeinsam. Sowohl die Ursachen und der Verlauf der Erkrankung als auch die Behandlung sind sehr ähnlich. Wie Sie Nasenherpes erkennen, was Sie dagegen tun können und ob Herpes im Bereich der Nasenspitze gefährlich werden kann, das und mehr erfahren Sie im folgenden Artikel.
Definition: Was ist Nasenherpes?
Nasenherpes (Herpes nasalis) ist eine Erkrankung, die in der Regel durch Herpes-simplex-Viren Typ 1 ausgelöst wird. Nach der Erstinfektion mit dem Virus, die meist im Baby- oder Kindesalter stattfindet, überdauern die Viren lebenslang im Körper im Bereich der Nervenwurzeln (Ganglien). Gewisse Auslöser können dazu führen, dass die Viren wieder aktiv werden. Dann kommt es im Gesicht, unter anderem im Bereich der Nase, zur Bläschenbildung. Dies wird auch als Fieberbläschen bezeichnet.
Symptome: Wie erkennt man einen Nasenherpes?
Nasenherpes zeigt sich mit typischen Symptomen, die auch bei Herpes an der Lippe vorkommen:
- Zunächst rötet sich die Haut im betroffenen Bereich der Nase, es kribbelt, juckt und ein Spannungsgefühl tritt auf.
- Es bilden sich schon nach wenigen Stunden mehrere kleine, eng beieinander stehende Bläschen, die oft schmerzhaft und mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind. Diese Flüssigkeit ist äußerst ansteckend, da sie sehr viele Viren enthält.
- Die Bläschen platzen später auf, die Flüssigkeit trocknet ein und es bilden sich Krusten.
- Nach ungefähr sieben bis zehn Tagen sind die Bläschen meist wieder verschwunden. Sie heilen ab, ohne Narben zu hinterlassen.
Herpes kann sowohl innen als auch außen im Bereich der Nase auftreten. Bläschen unter der Nase, am Eingang zu einem Nasenloch oder an der Nase sowie auf der Nase kommen ebenso vor, wie Herpes in der Nase, also an den Nasenschleimhäuten.
Ursachen: Warum bekommt man Nasenherpes?
Die im Körper in den Nervenwurzeln versteckten Herpesviren können durch bestimmte Auslöser aktiviert werden und über die Nervenbahnen in das Gesicht wandern. Dort verursachen sie die typischen Herpesbläschen auf, in oder unter der Nase. Zu den möglichen Gründen für einen Herpesausbruch gehören unter anderem:
- ein schwaches Immunsystem, zum Beispiel bei Erkältungen oder Fieber
- starke Sonneneinstrahlung oder der Besuch im Solarium
- hormonelle Schwankungen, beispielsweise durch den Monatszyklus oder bei einer Schwangerschaft
- psychische Ursachen, wie Stress, Ekel oder Sorgen
Herpes simplex kann jedoch auch ohne erkennbare Ursache auftreten.
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Nasenherpes behandeln – was tun?
Eine Behandlung des Nasenherpes ist nicht unbedingt notwendig, da die Erkrankung von allein innerhalb einiger Tage abklingt. Eine Salbe oder Creme mit einem antiviralen Wirkstoff (zum Beispiel Aciclovir, Valaciclovir, Penciclovir oder Ganciclovir) kann jedoch – wird sie frühzeitig und regelmäßig mit einem Wattestäbchen aufgetragen – die Heilung beschleunigen und so die Krankheitsdauer verkürzen. Salben und Cremes gegen Herpes sind meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Es gibt auch Tabletten zur Behandlung von Nasenherpes. Diese müssen jedoch ärztlich verschrieben werden.
Zur Linderung der Beschwerden und zur Unterstützung der Heilung können bei Nasenherpes auch andere Salben ohne einen speziellen antiviralen Wirkstoff angewendet werden:
- Wund- und Heilsalben mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, wie beispielsweise Bepanthen®, fördern die Wundheilung nach dem Verkrusten der Bläschen und wirken beruhigend auf die Haut. Bei Herpes in der Nase eignen sich hierfür spezielle Nasensprays, die auf die Anwendung auf den Schleimhäuten abgestimmt sind.
- Zinksalbe wirkt entzündungslindernd und unterstützt das Eintrocknen der geplatzten Bläschen.
- Creme mit hochkonzentriertem Extrakt aus der Melissenpflanze kann die Aktivität und die Vermehrung der Herpesviren vermindern und die Körperzellen gleichzeitig vor einer Herpesinfektion schützen.
Hausmittel und Tipps gegen Herpes in und an der Nase – was hilft?
Von Hausmitteln, wie zum Beispiel Zahnpasta, Teebaumöl, Honig oder Propolis wird generell abgeraten. Ihre Wirksamkeit ist entweder nicht belegt oder es besteht ein erhöhtes Risiko einer allergischen Reaktion auf einzelne Bestandteile.
Grundsätzlich sollte man darauf achten, eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden. Am besten berührt man die von den Herpesbläschen betroffene Stelle nicht mit den Fingern und falls doch, sollte man sich anschließend gründlich die Hände waschen. Außerdem sollten Gegenstände wie Handtücher oder Trinkgläser während der akuten Infektion nicht mit anderen geteilt werden. Auch Küsse und direkter Hautkontakt können zur Ansteckung führen.
Wie gefährlich ist Herpes an der Nasenspitze?
Wer in der Vergangenheit schon einmal Windpocken hatte, trägt ebenfalls dauerhaft Herpesviren in sich. Es handelt sich bei dem Virus, das Windpocken verursacht, jedoch um Varizella zoster und nicht um Herpes simplex. Beide Viren gehören derselben Familie der Herpesviren an.
Auch Varizella zoster kann in bestimmten Situationen erneut zu einem Ausbruch führen und mitunter gefährlich werden. Häufig handelt es sich dabei um eine Gürtelrose, auch bekannt als Herpes zoster. In sehr seltenen Fällen kann ein wiederholter Ausbruch die Augen betreffen. Dabei kommt es zu weißen Flecken in der Hornhaut und zu Einschränkungen der Sehkraft.
Erste Anzeichen für eine Reaktivierung der Varizella-zoster-Viren und eine Auswirkung auf die Augen ist das Auftreten kleiner Bläschen an den Nasenflügeln, auf der Nasenspitze oder auch in den Augenwinkeln. Diese Vorboten werden Hutchinson-Zeichen genannt. Treten Herpesbläschen an diesen Stellen auf, sollte immer und sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Denn eine frühzeitige Behandlung mit hochdosierten Medikamenten gegen die Viren kann die Herpesinfektion eindämmen und das Augenlicht schützen. In den meisten Fällen ist Nasenherpes jedoch nicht gefährlicher als Lippenherpes.