Kater – was hilft gegen Übelkeit & Co. nach zu viel Alkohol?
Feiertage wie Weihnachten oder Silvester, aber auch Hochzeiten, Geburtstage und vielerlei andere Anlässe laden dazu ein, ein Gläschen Alkohol zu trinken. Oft bleibt es jedoch nicht bei einem Glas und am Morgen danach erwacht man mit einem schlimmen Kater: Der Kopf dröhnt, der Magen rumort, der Körper sehnt sich nach Wasser. Nicht selten sind zudem Übelkeit und Erbrechen die Folge von zu viel Alkohol. Was hilft in solchen Fällen? Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie einen Kater vermeiden und was Sie tun können, wenn Sie doch einmal zu tief ins Glas geschaut haben.
Kater bekämpfen: Was tun nach zu viel Alkohol?
Egal was man tut – schneller nüchtern wird man durch kein Katermittel der Welt. Mit ein paar Tipps lassen sich aber zumindest unangenehme Kater-Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel bekämpfen:
- Am nächsten Tag hilft vor allem viel Trinken dabei, die Beschwerden zu bessern. Besonders die Kopfschmerzen und der starke Durst, der Menschen mit einem Kater plagt, werden dadurch gelindert. Am besten geeignet ist stilles Wasser, da kohlensäurehaltiges Wasser den Magen reizt. Um den Mineralstoffhaushalt aufzufüllen, sind auch Fruchtschorlen ohne Kohlensäure gut geeignet.
- Auch ein deftiges Katerfrühstück kann dabei helfen, die Kater-Beschwerden wieder loszuwerden. Essen Sie dabei lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Wer unter Übelkeit und Erbrechen leidet, sollte auf die Nahrungsaufnahme jedoch zunächst verzichten und besser nur gut bekömmliche Getränke wie einen Kräutertee zu sich nehmen.
- Ebenso kann frische Luft helfen, den Kater zu bekämpfen. Ein Spaziergang ist daher einem Tag auf dem Sofa vorzuziehen. Durch die Bewegung wird mehr Blut durch den Körper gepumpt, der Kreislauf wird aktiviert und Regenerationsprozesse können besser ablaufen. Bei Sonnenschein empfiehlt es sich, eine Sonnenbrille mitzunehmen, denn grelles Licht kann die Kopfschmerzen verstärken.
- Wer kann, sollte versuchen, zu schlafen. Schlaf lindert die Beschwerden und hilft, den verkaterten Tag besser zu überstehen.
Katerfrühstück: Was essen bei Kater?
Ein Katerfrühstück am nächsten Morgen kann dazu beitragen, den Kater zu bekämpfen. Wenn Sie sich einigermaßen fit fühlen, können Sie das Frühstück auch in geselliger Runde durchführen.
Ideal für ein Katerfrühstück sind eine hohe Flüssigkeitsaufnahme sowie eine besonders fett- und eiweißreiche Kost. Um den Elektrolythaushalt wieder in Ordnung zu bringen, empfiehlt sich außerdem der Verzehr besonders nährstoffreicher Lebensmittel. Dabei sollten Sie – je nachdem wie Sie sich fühlen – selbst entscheiden, was und wie viel Sie essen.
Sicher nicht jedermanns Geschmack und nicht leicht verdaulich, aber oft als wirkungsvolles Katerfrühstück empfohlen, ist Rollmops, also gefüllte Heringsrollen. Denn diese enthalten viele Mineralstoffe und bringen so den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht. Neben Rollmops sind auch Lebensmittel wie Essiggurken (saure Gurken) oder Eintöpfe mit Gemüse geeignet, um den Kater zu vertreiben.
Während Süßes bei einem Kater generell nicht empfehlenswert ist, bildet Fruchtzucker eine hilfreiche Ausnahme: Honig und Früchte mit Vitamin C können den Abbau des Alkohols unterstützen und so den "Hangover" ein wenig lindern.
Salzig und deftig als Mittel gegen Kater
Ebenso sind salzige Speisen wie beispielsweise Laugenbrezeln oder Salzstangen zu empfehlen. Der Mineralstoffhaushalt kann auch durch verschiedene Getränke wieder aufgefüllt werden. Besonders wirkungsvoll soll eine heiße Suppe oder ein Glas Tomatensaft mit Salz sein. Auch Hühner- oder Gemüsebrühe sind beliebte Anti-Kater-Mittel.
Durch den Alkoholgenuss kann es im Körper außerdem zu einer leichten Unterzuckerung kommen – am nächsten Morgen macht sich diese vor allem durch einen gesteigerten Appetit auf deftige, würzige Speisen bemerkbar. Dann kann das Katerfrühstück prima durch belegte Brote ergänzt werden. Vollkornbrot und Käse sind meist gut verträglich und helfen schnell wieder auf die Beine.
Auf Konterbier lieber verzichten
Die Finger sollte man dagegen vom sogenannten Konterbier lassen: Wer den Kater mit Alkohol bekämpft, kann seine Beschwerden zwar kurzfristig lindern, allerdings wird durch den Alkohol die Leber weiter belastet und das Problem des Katers nur verschoben, nicht jedoch gelöst.
Was hilft gegen Übelkeit nach zu viel Alkohol?
Ein Kater geht oft mit Übelkeit oder sogar Erbrechen einher. Meist ist ein deftiges Katerfrühstück dann nicht das Richtige, weil einem schon beim Gedanken an Essen schlecht wird.
Versuchen Sie aber zumindest, viel zu trinken. Geeignete Getränke bei Übelkeit sind:
- stilles Wasser
- Tee (zum Beispiel Kräutertee, Fencheltee, Kamillentee, Ingwertee oder Melissentee)
- milde, nicht zu säurehaltige Saftschorlen (ohne Kohlensäure)
- Brühe
Trinken Sie in kleinen Schlucken. Der Tee oder die Brühe sollte nicht zu heiß sein.
Ingwer gilt nicht nur in Form von Tee als beliebtes Hausmittel gegen Übelkeit: Wer möchte, kann ein Stück Ingwer kauen oder eine Scheibe Ingwer in sein Getränk geben.
Nüsse, Salzstangen oder Laugengebäck werden meist auch bei Übelkeit nach zu viel Alkohol gut vertragen. Zwieback oder säurearmes Obst (zum Beispiel Bananen) sind ebenfalls leicht bekömmlich und beruhigen den Magen.
Darüber hinaus sollten Sie sich gut ausruhen und versuchen, viel zu schlafen, bis der Alkohol im Körper abgebaut ist und es Ihnen besser geht.
Kater: Das hilft gegen Kopfschmerzen
Viel zu trinken ist auch bei Katerkopfschmerzen hilfreich: Denn Alkohol entzieht dem Körper Wasser, unter anderem den Organen und dem Gehirn. Dieser Flüssigkeitsmangel macht sich als Kopfschmerz bemerkbar.
Am Morgen nach dem Konsum von zu viel Alkohol kann bei starken Kopfschmerzen auch auf ein Schmerzmittel zurückgegriffen werden. Meistens sind Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen gut geeignet, da sie im Vergleich zu anderen schmerzstillenden Wirkstoffen wie beispielsweise Paracetamol nicht von der Leber abgebaut werden. Tabletten mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (zum Beispiel in Aspirin®) könnten den Magen schädigen, weshalb Fachleute von der Einnahme nach Alkohol mitunter abraten. Wer an Übelkeit leidet, sollte trotz Kater besser keine Schmerzmittel einnehmen.
Eine gute Alternative, um Kopfschmerzen bei einem Kater ganz ohne Schmerzmittel zu bekämpfen, stellt Pfefferminzöl dar. Einfach ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf die Stirn und die Schläfen geben und leicht einmassieren. Durch den Geruch des Öls entspannt sich die Muskulatur und die Kopfhaut wird besser durchblutet – und zwar, ohne dass Magen oder Leber belastet werden. Die Wirkung des Öls setzt etwa 15 Minuten nach der Anwendung ein.
Auch Espresso mit Zitrone gilt als wirksames Mittel gegen Kopfschmerzen. Die Kombination der beiden Lebensmittel dämpft das Schmerzempfinden und kann so als Alternative zur Schmerztablette helfen, den Brummschädel zu besänftigen. Bei einem gereizten Magen ist dieses Hausmittel allerdings nicht geeignet.
Auch das Kühlen des Kopfes, etwa durch ein (in ein dünnes Handtuch gewickeltes) Kältepack oder einen kalten Waschlappen, wird oft als angenehm empfunden.
Vorbeugen: die 6 besten Tipps gegen einen Kater
Der einfachste – und der für die Gesundheit förderlichste – Tipp, einen Kater zu vermeiden, ist natürlich, erst gar keinen oder zumindest nur wenig Alkohol zu trinken. Wenn es aber doch einmal feucht-fröhlich wird, können Sie mit den folgenden Tipps einen Kater vermeiden oder zumindest die Beschwerden abschwächen.
1) Nicht auf nüchternen Magen trinken
Schaffen Sie sich vor dem Trinken eine ordentliche Grundlage. Essen Sie am besten fettreich– durch das Fett wird der Alkohol langsamer ins Blut aufgenommen und der Alkoholspiegel steigt nicht so schnell an.
Auch typische Partysnacks wie Nüsse, Salzgebäck oder Käse erschweren die Alkoholaufnahme ins Blut und können somit einem Kater vorbeugen. Obst und Gemüse helfen, dem Körper die benötigten Vitamine zuzuführen.
2) Zwischendurch ein Glas Wasser trinken
Wer zwischendurch ein Glas Wasser trinkt, sorgt dafür, dass der Körper nicht zu stark entwässert wird. Das Blut bleibt dünnflüssig und das Risiko, am nächsten Morgen verkatert mit Kopfschmerzen aufzuwachen, sinkt.
Alternativ kann anstelle von Wasser auch eine Fruchtschorle getrunken werden.
3) Meiden Sie Begleitalkohole (Fuselalkohole)
Konsumiert man alkoholische Getränke in größeren Mengen, so sollte man besonders darauf achten, dass möglichst nur Ethanol und nicht noch andere Alkohole enthalten sind. Begleitalkohole wie Methanol oder Isobutanol sind beispielsweise in Whiskey, dunklem Rum oder Cognac sowie in Rotwein enthalten.
Zwar fehlt der wissenschaftliche Beweis, allgemein gilt es jedoch als wahrscheinlich, dass Begleitalkohole mitverantwortlich sind für den Kater am nächsten Morgen. Relativ frei von Begleitalkoholen ist Wodka.
Übrigens: Der Spruch "Bier auf Wein, das lass sein. Wein auf Bier, das rat' ich dir" ist Quatsch. Die Reihenfolge der Getränke spielt bei der Entstehung eines Katers keine Rolle. Vielmehr geht es um die Alkoholmenge, individuelle Verträglichkeit und andere Begleitumstände.
4) Aufs Rauchen verzichten
Rauchen Sie nicht, wenn Sie Alkohol trinken – das verstärkt meist die Kopfschmerzen am nächsten Morgen. Denn Nikotin senkt den Alkoholspiegel im Blut und vermittelt dadurch das Gefühl, noch mehr trinken zu können.
5) Vermeiden Sie alkoholische Getränke mit Zucker
Einige alkoholische Getränke, wie beispielsweise Bowle oder Glühwein, enthalten eine Mischung aus Alkohol und Zucker. Durch den Zucker wird im Körper jedoch der Abbau von Acetaldehyd gehemmt. Dieses Abbauprodukt des Alkohols ist mitverantwortlich für den Kater am nächsten Morgen. Deshalb fällt der Kater nach dem Genuss von Bowle, Cola-Mixgetränken, süßem Sekt oder Glühwein oft besonders schlimm aus.
Auch Kohlensäure beschleunigt übrigens die Aufnahme des Alkohols ins Blut.
6) Langsam trinken
Je schneller Alkohol getrunken wird, desto stärker wirkt er. Trinken Sie daher langsam – das hat in der Regel auch den Vorteil, dass Sie über den Abend verteilt insgesamt weniger trinken. Keinesfalls sollten Sie Alkohol als Durstlöscher trinken, dies führt ebenfalls nur dazu, dass Sie schneller trinken und Ihr Körper darüber hinaus dehydriert.
Schmerztablette vor dem Schlafengehen oder absichtlich erbrechen?
Eine Schmerztablette vor dem Schlafengehen, um dem Kater vorzubeugen? Das ist aufgrund der möglichen Wechselwirkungen in der Regel nicht empfehlenswert. So greift beispielsweise die in solchen Fällen beliebte Acetylsalicylsäure die ohnehin bereits durch den Alkohol gereizte Magenschleimhaut noch zusätzlich an.
Hilft dann vielleicht absichtliches Übergeben gegen Kater? Nein, denn beim Erbrechen wird ja nicht der Alkohol aus dem Körper entfernt, der relativ schnell nach dem Trinken ins Blut aufgenommen wird. Stattdessen strengt man den Körper an und reizt die Speiseröhre durch die aggressive Magensäure. Auch besteht das Risiko, etwas vom erbrochenen Mageninhalt in die Lunge zu bekommen, was zu einer Lungenentzündung führen könnte. Zudem entledigt man sich vielleicht sogar der wertvollen Elektrolyte, auf die der Körper nun ganz besonders angewiesen ist.
Wer abends bereits befürchtet, am nächsten Morgen verkatert aufzuwachen, sollte vor dem Schlafengehen ein großes Glas Wasser (gegebenenfalls mit einer Calcium-Magnesium-Brausetablette) oder ein isotonisches Getränk trinken.
Symptome und Entstehung eines Katers
Nach einer durchzechten Nacht erwarten uns am nächsten Morgen oft Symptome eines Katers wie:
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Übelkeit und Erbrechen
- Herzrasen
- Schwindel und Kreislaufbeschwerden
- Durst (Dehydration)
- Konzentrationsprobleme
- Unruhe
- vermehrtes Schwitzen
- Magenschmerzen oder Sodbrennen
- Appetitlosigkeit
- leichtes Zittern
- depressive Verstimmungen oder Angstzustände
- vorübergehende Erinnerungslücken ("Filmriss")
Wenn wir Alkohol trinken, gerät dieser über den Verdauungstrakt ins Blut und wird anschließend im ganzen Körper verteilt. Auf diesem Weg wird der Alkohol auch ins Gehirn transportiert, wo er die Informationsweiterleitung zwischen den Nervenzellen beeinflusst. So kommt es unter anderem zu Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen sowie einer verminderten Reaktionsfähigkeit.
Durch den Alkohol wird im Körper außerdem das Hormon Vasopressin gehemmt. Dieses Hormon ist für die Rückgewinnung von Wasser aus dem Primärharn verantwortlich. Durch die Hemmung von Vasopressin kommt es zu einer Entwässerung des Körpers – das heißt, dass der Körper vermehrt Wasser ausscheidet. Kurz gesagt: Alkohol entzieht dem Körper Wasser. Durch den Wasserverlust wird das Blut dicker, was zu einer Reizung der Hirnhaut und zu Kopfschmerzen am nächsten Morgen führen kann.
Zusammen mit dem Wasser werden auch vermehrt Mineralstoffe ausgeschieden, sodass es durch den übermäßigen Genuss von Alkohol zu Störungen im Mineralstoffhaushalt kommen kann. Neben dem hohen Wasserverlust werden die Kater-Beschwerden außerdem durch die giftigen Abbauprodukte des Alkohols – vor allem durch Acetaldehyd – hervorgerufen.
Da Alkohol zwar müde macht, aber die Qualität des Schlafes erheblich beeinträchtigt, gehören meist auch Müdigkeit und Erschöpfung zu den Symptomen eines Katers.
Wie lange dauert ein Kater nach zu viel Alkohol?
Ein Kater beginnt in der Regel sechs bis acht Stunden nach dem Konsum des Alkohols. Ein solcher "Hangover" kann bis zu 24 Stunden andauern, wobei es manchen Menschen noch einige Tage nach übermäßigem Alkoholkonsum schlecht geht.
In der Regel dauert es nicht ganz so lange, den Restalkohol abzubauen, sodass das Autofahren mit Blick auf den Promille-Wert im Blut meist schon vorher wieder zulässig wäre. Dennoch sollten Sie nur Autofahren, wenn Sie sich fit und konzentriert genug fühlen, also erst, wenn der Kater vollständig überwunden ist.