Druck im Kopf: Die häufigsten Ursachen
Druck im Kopf äußert sich als dumpfer Schmerz, der beidseitig oder nur an einer Stelle des Kopfes auftreten kann. Das Symptom wird von Betroffenen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Manche haben regelrecht das Gefühl, der "Kopf würde platzen", andere vergleichen den Druck eher mit einem "Brett vor dem Kopf". Welche Ursachen können dahinterstecken und was hilft gegen Druck im Kopf?
Die häufigsten Ursachen für Druck im Kopf
Druck im Kopf ist relativ häufig und meist kein Grund zur Sorge. Vielfältige Ursachen kommen infrage.
Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur
In den meisten Fällen kommt der Druck im Kopf durch eine verspannte Nacken- und Schultermuskulatur. Diese wird durch einseitige, teilweise falsche Körperhaltung (häufig bei Bildschirmarbeit) und durch fehlenden sportlichen Ausgleich begünstigt. Auch Stress und Schlafmangel sind mögliche Auslöser.
Verspannter Kiefer verursacht Druck im Kopf
Auch eine verspannte Muskulatur im Kieferbereich kann zu einem Druckgefühl im Kopf führen. Die Ursache für eine verspannte Kiefermuskulatur ist Zähneknirschen oder -pressen. Meist geschieht das Knirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne nachts im Schlaf, weshalb es von den Betroffenen selbst nicht wahrgenommen wird.
Lange andauerndes Zähneknirschen geht mit Verschleißerscheinungen der Zähne einher, weshalb es oft von einem Zahnarzt diagnostiziert wird. Dann kann das Tragen einer Schiene angezeigt sein, um weitere Abnutzungen der Zähne zu verhindern.
Druck im Kopf durch Atemwegserkrankungen
Betrifft der Druck im Kopf vorrangig den vorderen Bereich des Kopfes, also die Stirn und die Schläfen, und tritt das Symptom nur temporär in Erscheinung, steckt oft eine Erkrankung der Atemwege, etwa eine Erkältung oder Grippe, dahinter. Häufig wird der Druck im Kopf dann durch eine Nasennebenhöhlen- oder Stirnhöhlenentzündung verursacht.
Typisch ist, dass sich ein durch Atemwegserkrankungen ausgelöstes Druckgefühl im Kopf beim Beugen des Oberkörpers nach vorne verstärkt und zum dumpfen Schmerz im Kopf auch ein Pochen hinzukommt.
Einseitiger Druck im Kopf und Ohr mit Schwindel
Tritt das Druckgefühl nur einseitig und plötzlich auf und bestehen gleichzeitig starke Schwindelgefühle, ist oft Morbus Mèniere (Drehschwindel) die Ursache für die Beschwerden. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Innenohrs, bei der eine Abbaustörung zu einer Flüssigkeitsansammlung im Ohr führt.
Diese lässt den Druck im Inneren des Gleichgewichtsorgans ansteigen, was sich dann entsprechend in einem Druckgefühl im betroffenen Ohr inklusive Schwindel äußert. Morbus Menière geht häufig auch mit Benommenheit einher.
Druck im Kopf durch Bluthochdruck oder Diabetes
Daneben können auch Erkrankungen, welche einen Einfluss auf die Durchblutung haben, Druck im Kopf auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Sind sie der Auslöser für das Symptom, sollte die Medikation von einem Arzt überprüft oder gegebenenfalls erstmalig verordnet werden.
Kann auch ein Hirntumor Druck im Kopf auslösen?
Theoretisch können auch Gehirntumoren ein Druckgefühl im Kopf verursachen. Tumoren sind aber nur in den seltensten Fällen der Grund für Druck im Kopf, weshalb bei diesem Symptom diesbezüglich erstmal kein Grund zur Sorge besteht.
Wann zum Arzt bei Druck im Kopf?
Wissen Betroffene, dass dem Druck im Kopf eine harmlose, temporäre Ursache wie eine leichte Erkältung zugrunde liegt, ist normalerweise kein Arztbesuch erforderlich. Ist hingegen der Auslöser unbekannt, bestehen die Beschwerden länger als zwei Tage oder fühlt der Betroffene sich durch das Druckgefühl stark eingeschränkt, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Auch, wenn der Druck im Kopf ungewöhnlich stark ausgeprägt ist, wiederholt auftritt und möglicherweise mit Schwindelgefühlen und sehr starken Kopfschmerzen einhergeht, sollten Betroffene nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen. das gilt ebenfalls, wenn Übelkeit, Sehstörungen oder Krämpfe hinzukommen.
Diagnose bei Druck im Kopf: Das macht der Arzt
Der richtige Ansprechpartner bei Druck im Kopf ist zunächst der Hausarzt. Der Mediziner ermittelt meist schon mit Hilfe der Befragung des Patienten (Anamnese) sowie einer einfachen körperlichen Untersuchung die Ursache für den Druck im Kopf. Die Messung des Blutdrucks und ein Bluttest gehören zu den Standarduntersuchungen.
Seltener bedienen sich Ärzte bei Vorliegen von Druck im Kopf auch bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder einer Magnetresonanztomografie (MRT).
Was tun bei Druck im Kopf?
Welche Behandlung gegen das Druckgefühl im Kopf die richtige ist, hängt von der jeweiligen Ursache ab. Sind Verspannungen der Muskulatur der Grund für den Druck im Kopf, sollte diesen mit gezielten Übungen und eventuell physiotherapeutischen Behandlungen entgegengewirkt werden. Zudem sollte auf eine korrekte Körperhaltung, ausreichend Schlaf und einen möglichst stressfreien Alltag geachtet werden.
Liegt eine Erkrankung der Atemwege vor, sollte diese entsprechend behandelt werden. Sind Substanzmissbrauch oder zu wenig Schlaf die Ursache für das Druckgefühl im Kopf, kann nur eine Verhaltensänderung im Sinne eines ganzheitlich gesunden Lebensstil helfen. Bei Stress können regelmäßig ausgeübte Entspannungstechniken wie Meditation, Autogenes Training oder Yoga helfen, den Druck im Kopf langfristig loszuwerden.