Frau nimmt Tabletten gegen Kopfschmerzen
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Diese Tabletten helfen gegen Kopfschmerzen

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 17.05.2022

Es gibt eine große Auswahl an Tabletten, die gegen Kopfschmerzen helfen. Hauptsächlich werden klassische Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen verwendet. Doch welche Tablette hilft am besten gegen Kopfschmerzen? Welche Nebenwirkungen können auftreten und sind Wechselwirkungen bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol zu erwarten? Wir informieren Sie ausführlich über das Thema Kopfschmerztabletten.

Welche Kopfschmerztablette hilft?

Generell gilt, dass bei Kopfschmerzen Tabletten mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen empfehlenswert sind. Gut geeignet sind außerdem Kopfschmerztabletten mit Koffein. Meist sind dies Kombinationspräparate mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol. Manche Medikamente kombinieren auch alle drei Wirkstoffe, zum Beispiel Thomapyrin®. Koffein wirkt gefäßerweiternd und verbessert somit die Durchblutung, was die Wirkung der Tabletten beschleunigt.

Wenn Sie sich für die Einnahme einer Tablette entscheiden, sollten Sie dies möglichst frühzeitig tun. Je länger Sie warten, desto schlimmer werden die Schmerzen in der Regel und desto mehr Schmerzmittel müssen zur Bekämpfung eingesetzt werden. Zudem kann ein zu häufiges "Aushalten" der Schmerzen zur Entstehung eines sogenannten Schmerzgedächtnisses führen. Dabei kommt es durch die chronischen Schmerzen zur Veränderung von Nervenfasern im Gehirn, die daraufhin eine Überaktivität in Bezug auf Schmerzreize entwickeln können. Bei ab und an auftretenden Kopfschmerzen zur Tablette zu greifen, ist also durchaus sinnvoll.

Vergessen Sie jedoch auch nicht, dass es alternative Möglichkeiten gibt, um Kopfschmerzen zu behandeln. Dazu gehören beispielsweise die äußerliche Anwendung von Pfefferminzöl oder der Einsatz von Akupressur. Hier finden Sie Tipps, wie Sie Kopfschmerzen ganz ohne Tabletten loswerden können.

Acetylsalicylsäure (ASS): bekanntes Kopfschmerzmedikament

Acetylsalicylsäure, kurz ASS, ist ein Wirkstoff, der häufig zur Behandlung von Kopfschmerzen eingesetzt wird. Das bekannteste Präparat mit dem Wirkstoff ASS ist das Arzneimittel Aspirin®. Es gehört zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR).

Medikamente mit ASS helfen nicht nur gegen Schmerzen, sondern wirken auch fiebersenkend, entzündungshemmend und blutdrucksenkend.

Bei der Behandlung von Kopfschmerzen sollten Sie täglich nicht mehr 3.000 Milligramm Acetylsalicylsäure einnehmen sollten. Eine Tablette enthält meist zwischen 400 und 500 Milligramm des Wirkstoffes. Bei Migräne können als Einmaldosis 1.000 Milligramm ASS eingenommen werden, die Tageshöchstdosis muss jedoch auch hier beachtet werden. Bei Menschen über 65 Jahren liegt die Tageshöchstdosis bei 1.600 Milligramm. Zwischen der Einnahme der einzelnen Tabletten sollten vier bis acht Stunden liegen.

Für Kinder ist Acetylsalicylsäure dagegen nicht geeignet. Bei ihnen kann durch die Einnahme das lebensbedrohliche Reye-Syndrom ausgelöst werden.

Auch bei Erwachsenen kann in seltenen Fällen (0,01 bis 0,1 Prozent der Behandelten) diese Nebenwirkung auftreten. Deutlich häufiger, nämlich bei 1 bis 10 Prozent der behandelten Personen, kann es durch die Einnahme zu einer Reizung der Magenschleimhaut, Übelkeit, Durchfall oder Sodbrennen kommen. Daher werden ASS-Tabletten bei Kater-Kopfschmerzen nicht empfohlen. Gelegentlich treten zudem Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Hautreizungen, auf.

Paracetamol gegen Kopfschmerzen

Paracetamol wirkt schmerzstillend und kann Fieber senken, im Gegensatz zu ASS wirkt es jedoch nicht entzündungshemmend. Der Wirkstoff gilt als gut verträglich und wird deswegen häufig zur Behandlung von Kopfschmerzen eingesetzt. Auch Kinder dürfen Schmerzmittel mit Paracetamol in einer geeigneten Dosis einnehmen. Beachten Sie dazu die Packungsbeilage.

Wer unter Kater-Kopfschmerzen leidet, sollte dagegen besser nicht zu Paracetamol greifen. Da der Wirkstoff genau wie Alkohol in der Leber abgebaut wird, stellt die Einnahme eine zusätzliche Belastung für die Leber dar.

Bei Erwachsenen sollte eine Tagesdosis von 4.000 Milligramm nicht überschritten werden. Eine Kopfschmerztablette enthält in der Regel 500 Milligramm Paracetamol. Zwischen jeder Einnahme sollten zwischen sechs und acht Stunden liegen. Durch die Einnahme der Tabletten sind kaum Nebenwirkungen zu befürchten. Möglich sind beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden.

Eine Überdosierung kann jedoch schwere Leberschäden zur Folge haben. Insbesondere bei der gleichzeitigen Einnahme von Erkältungsmitteln sollte man deshalb Vorsicht walten lassen, da diese häufig auch Paracetamol als Wirkstoff enthalten.

Ibuprofen bei Kopfschmerzen

Ibuprofen ist ein zuverlässiges Mittel gegen leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen. Wie ASS gehört es zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika. Der Wirkstoff kann nicht nur gegen Schmerzen, sondern auch zur Behandlung von Entzündungen eingesetzt werden. Im Gegensatz zu entzündlichen Erkrankungen ist zur Therapie von Kopfschmerzen nur eine geringe Dosis des Arzneimittels nötig.

Rezeptfrei ist Ibuprofen in Dosen bis 400 Milligramm erhältlich. Eine solche Dosis reicht bei Erwachsenen zur Behandlung von Kopfschmerzen in der Regel aus. Erwachsene sollten auf einmal höchstens 800 Milligramm Ibuprofen einnehmen. Pro Tag ist eine Einnahme von höchstens 1.200 Milligramm empfohlen. Zwischen der Einnahme der einzelnen Tabletten sollten sechs bis acht Stunden liegen. Unter ärztlicher Aufsicht können bis zu 2.400 Milligramm Ibuprofen pro Tag eingenommen werden.

Als mögliche Nebenwirkungen können Symptome wie Durchfall, Übelkeit und Magenschmerzen auftreten. Diese betreffen mehr als 10 Prozent der behandelten Personen. Von Kindern sollte der Wirkstoff erst nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.

Mefemaninsäure als Kopfschmerztabletten

Mefemaninsäure wird beispielsweise unter den Handelsnamen Mefenam® oder Ponstan® angeboten. Es handelt sich um ein Arzneimittel aus der Gruppe der NSAR, das zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt wird. Klassischerweise wird es nicht bei Kopfschmerzen, sondern beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen, Wirbelsäulenbeschwerden oder Menstruationsbeschwerden verwendet. Aber auch zur Senkung von Fieber kommt es zum Einsatz. Im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz ist Mefemaninsäure in Deutschland als Wirkstoff nicht zugelassen.

Wenn die Kopfschmerztabletten nicht helfen

Wenn die Kopfschmerztablette bei Ihnen nicht wirkt, kann es sein, dass die eingenommene Dosis zu niedrig war. Schauen Sie jedoch unbedingt in den Beipackzettel, bevor Sie eine weitere Tablette einnehmen. Möglich ist auch, dass Sie auf den eingenommenen Wirkstoff nicht ansprechen. Greifen Sie bei der nächsten Kopfschmerz-Attacke zu einem anderen Schmerzmittel und überprüfen Sie, ob Ihnen dieses besser hilft. Nehmen Sie jedoch auf keinen Fall verschiedene Tabletten durcheinander ein.

Haben Sie häufiger Kopfschmerzen, die sich nicht durch Tabletten behandeln lassen, sollten Sie ärztlichen Rat suchen. Eventuell liegt bei Ihnen eine Migräne vor, die mit anderen Medikamenten, wie Triptanen, therapiert werden muss. Auch andere Erkrankungen können die Kopfschmerzen auslösen, weshalb die Ursachen ärztlich abgeklärt werden sollten.

Greifen Sie außerdem auf alternative Maßnahmen zurück: Neben Tabletten können Kopfschmerzen oft auch durch genügend Entspannung, etwas frische Luft und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gelindert werden. Je nach Art der Kopfschmerzen können verschiedene Maßnahmen hilfreich sein. Einen Überblick über die unterschiedlichen Kopfschmerzarten und wie man diese erkennen kann, finden Sie hier.

Gefahren von Kopfschmerztabletten

Ab und zu eine Kopfschmerztablette zu nehmen, ist völlig in Ordnung. Zu häufig sollten Sie jedoch nicht zu Tabletten greifen, denn dadurch können schmerzmittelbedingte Kopfschmerzen auftreten. Generell gilt, dass Kopfschmerzmittel höchstens an zehn Tagen pro Monat eingenommen werden sollten. Außerdem sollten Sie nicht länger als drei Tage am Stück zu Kopfschmerztabletten greifen.

Wenn Sie häufiger an Kopfschmerzen leiden oder die Kopfschmerzen sehr stark sind, sollten Sie immer eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen. Wichtig ist nämlich, dass die Ursache der Beschwerden gefunden wird und anschließend eine adäquate Behandlung erfolgt. Durch Kopfschmerzmittel lassen sich dagegen lediglich die Symptome unterdrücken.

Kopfschmerztabletten in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft dürfen viele Medikamente nicht eingenommen werden. Gleichzeitig treten bei vielen Frauen aber gerade in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten häufig Kopfschmerzen auf. Wenn Sie unter solche Beschwerden leiden, sollten Sie zunächst immer versuchen, diese durch alternative Methoden wie Entspannung, Wärme, Bewegung, Schlaf oder Massagen zu lindern.

Lassen die Schmerzen nicht nach, können Sie eine Kopfschmerztablette einnehmen. Paracetamol gilt als unbedenklich – wenn es nicht zu häufig und nicht in zu hohen Dosen eingenommen wird. Sprechen Sie sicherheitshalber jedoch immer mit Ihrem*Ihrer behandelnden Arzt*Ärztin, bevor Sie eine Tablette einnehmen. Medikamente wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen sollten dagegen während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.

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