Fettleber: Ursachen, Anzeichen sowie Tipps zu Ernährung und Heilung
Eine Fettleber kann nicht nur durch Alkohol entstehen, sondern auch durch Stoffwechselerkrankungen, ungesunde Ernährung oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Da sich erste Anzeichen oft erst dann bemerkbar machen, wenn die Leber bereits geschädigt ist, bleibt die Fettleber häufig lange unerkannt. Dabei ist frühes Handeln entscheidend, denn unbehandelt kann sich eine Fettleber entzünden und das Risiko für schwere Krankheiten wie Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs erhöhen. Die gute Nachricht: Oft lässt sich die Leber durch eine Anpassung des Lebensstils wie zum Beispiel der gezielten Ernährungsumstellung nachhaltig entlasten und heilen. Alle wichtigen Informationen zum Thema Fettleber finden Sie im folgenden Artikel.
Fettleber: Ursachen und Entstehung einer Steatosis hepatis
Von einer Fettleber (Steatosis hepatis) spricht man, wenn über die Hälfte aller Leberzellen Fett (Triglyceride) eingelagert haben oder das Gewicht des Fettanteils der Leber mehr als zehn Prozent des Gesamtgewichts ausmacht. Je nach Ursache werden zwei Formen unterschieden: die alkoholische und die nicht-alkoholische Fettleber.
Bei der alkoholischen Fettleber (kurz AFL) entstehen durch die vermehrt stattfindende Entgiftung von Alkohol in der Leber bestimmte toxische Stoffe, die die Leberzellen direkt schädigen. Außerdem kommt es bei dauerhaft erhöhtem Alkoholkonsum zu einer zunehmenden Speicherung von Fett in den Leberzellen. Dieses Fett entsteht ebenfalls beim Abbau von Alkohol in der Leber. Frauen sollten daher bezogen auf ein erhöhtes Risiko für eine Fettleber dauerhaft nicht mehr als 10 Gramm Alkohol pro Tag, Männer nicht mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung enthält ein "Standardglas" 10 bis 12 Gramm Alkohol, das entspricht also entweder 0,3 Litern Bier, einem kleinen Glas Wein (0,125 Liter) oder einem Glas Sekt (0,1 Liter). Grundsätzlich empfiehlt es sich aus gesundheitlicher Sicht aber, komplett auf Alkohol zu verzichten oder diesen zumindest weitestgehend zu meiden.
Die nicht-alkoholische Fettleber (kurz NAFLD für die englische Bezeichnung "non-alcoholic fatty liver disease") ist die häufigste Form von Fettlebererkrankungen weltweit und kann verschiedene Ursachen haben:
- Falsche Ernährung mit einem hohen Anteil an zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln führt zu Übergewicht und fördert die Neubildung und Ansammlung von Fett in den Leberzellen.
- Fettstoffwechselstörungen können genetisch bedingt sein oder als Folge von anderen Erkrankungen auftreten. Dabei führen erhöhte Blutfettwerte zu einer verstärkten Aufnahme von Fettsäuren in die Leber.
- Bei Diabetes mellitus Typ 2 kann Zucker im Blut durch mangelnde Wirkung oder fehlende Produktion des Hormons Insulin nicht abgebaut werden und wird vermehrt zu Fett umgewandelt und in die Leber eingelagert.
- Eine Autoimmunhepatitis, Virusinfektionen und Medikamente wie Tamoxifen, bestimmte Chemotherapeutika und Kortikosteroide können die Leber schädigen und so den Fettabbau stören.
- Bei extremem Eiweißmangel kann die Synthese bestimmter Transportproteine beeinträchtigt sein. Dadurch ist auch der Fettabtransport eingeschränkt und es sammelt sich Fett in der Leber an.
Fettleber: Das sollten Sie wissen!
Symptome einer Fettleber: Wie merkt man, dass man eine Fettleber hat?
Eine Fettlebererkrankung entwickelt sich schleichend und bleibt im frühen Stadium meist unbemerkt, da typische Symptome fehlen. Erst wenn die Leber zunehmend verfettet und in ihrer Funktion beeinträchtigt wird, können erste Beschwerden auftreten. Betroffene leiden dann oft unter unspezifischen Beschwerden wie:
- Abgeschlagenheit und Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Druckgefühl im rechten Oberbauch
- Übelkeit und Völlegefühl
- Verdauungsproblemen wie Blähungen
Sollte der Krankheitsverlauf bereits so weit fortgeschritten sein, dass sich als Folgeerkrankung beispielsweise eine Leberzirrhose entwickelt hat, können weitere Anzeichen wie Hautveränderungen, Schmerzen im Oberbauch oder übermäßiges Schwitzen hinzukommen.
Liegen bei Ihnen Risikofaktoren für eine Fettleber vor und bemerken Sie unspezifische Symptome, sollten Sie also sicherheitshalber ärztlichen Rat suchen.
Mögliche gefährliche Folgen einer Fettleber
In etwa einem Drittel der Fälle kann sich eine verfettete Leber entzünden und in eine sogenannte Steatohepatitis übergehen. Das durch die Entzündung verstärkte Absterben von Gewebe führt wiederum zu einer "Vernarbung". Dabei werden zerstörte Leberzellen durch Bindegewebe ersetzt (Leberfibrose), was letztendlich zu einer Zirrhose der Leber (Schrumpfleber) führen kann.
In diesem Endstadium der Leberschädigung sind die Veränderungen an dem Organ bereits unumkehrbar: Die Gewebe- und Gefäßstruktur wird zunehmend zerstört, die Leberfunktion lässt nach und im schlimmsten Fall kann es zum Leberversagen kommen. Zudem erhöhen die Umbauvorgänge im Rahmen dieses Vorgangs das Risiko für die Entstehung von Leberkrebs.
Eine Fettleber kann also potenziell tödliche Lebererkrankungen zur Folge haben, weswegen ihr in jedem Fall rasch entgegengewirkt werden sollte.
Diagnose der Fettleber durch Tastuntersuchung, Gewebeproben und Blutwerte
In vielen Fällen wird die Fettleber eher zufällig entdeckt – zum Beispiel durch eine Ultraschall- oder Blutuntersuchung, bei der erhöhte Transaminasen-Werte auf eine Leberbelastung hinweisen können. Transaminasen sind bestimmte Leber-Enzyme. Die mit einer Leberverfettung einhergehende Vergrößerung des Organs (Hepatomegalie) kann durch Abtasten des Bauches oder bei einer Ultraschall-Untersuchung festgestellt werden.
Zusätzlich werden die Leberwerte im Rahmen einer Blutuntersuchung überprüft: Bei einer reinen Fettleber ist das Enzym GGT (Gamma-Glutamyltransferase) erhöht. Liegt jedoch bereits eine Fettleberentzündung vor, steigen auch die Konzentrationen der Enzyme GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) und GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase). Grund für die Veränderung der Blutwerte ist das Absterben von Leberzellen, wobei Enzyme ins Blut freigesetzt werden, die sonst vor allem in den Zellen der Leber vorkommen. Da diese Werte jedoch nichts über die Ursache der Leberschäden aussagen, entnimmt der*die Arzt*Ärztin zusätzlich eine Probe aus dem Lebergewebe, um die Diagnose zu sichern: Unter dem Mikroskop lassen sich die Fetttropfen in den Leberzellen meist zweifelsfrei erkennen.
Was tun bei Fettleber? Änderung des Lebensstils
Ist eine Fettleber die Folge einer anderen Krankheit wie zum Beispiel Diabetes, kann in den meisten Fällen die Verfettung der Leber allein durch eine Behandlung der Grunderkrankung rückgängig gemacht werden. Wenn die Leberverfettung hingegen durch Alkohol oder eine falsche Ernährung verursacht wurde, ist die einzige Therapiemöglichkeit eine Umstellung der Lebensweise, insbesondere der Ernährung, denn es gibt bisher keine Medikamente zur Behandlung der Fettleber.
Fettleber und Ernährung: Was kann man essen?
Wie bereits erwähnt, kann eine Fettlebererkrankung derzeit zwar nicht durch Medikamente, aber insbesondere mit der richtigen Ernährung behandelt werden. Eine leberfreundliche Ernährung bildet die Basis der Fettleber-Behandlung und kann den Heilungsprozess entscheidend unterstützen. Im Zentrum stehen vor allem Gemüse, eiweißreiche Lebensmittel und hochwertige pflanzliche Öle.
Gemüse und Salate sollten den Hauptteil der Ernährung ausmachen, ergänzt durch:
- eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch, Geflügel, Eier und Milchprodukte
- zuckerarmes Obst
- pflanzliche Fette wie Lein- und Weizenkeimöl
Besonders hilfreich ist die "Logi-Methode" ("Low Glycemic and Insulinemic Diet"), die auf eine geringe Aufnahme an Kohlenhydraten abzielt, um Blutzucker- und Insulinspiegel niedrig zu halten. Werden Kohlenhydrate konsumiert, sollten es vorzugsweise komplexe, ballaststoffreiche Varianten sein, wie sie etwa in Vollkornbrot, Vollkornnudeln oder Vollkornreis vorkommen. Auf Weißmehlprodukte, zuckerreiche Speisen und stärkehaltige Lebensmittel wie mehlige Kartoffeln sollte weitgehend verzichtet werden, da sie den Blutzuckerspiegel stark belasten können.
Zudem ist es wichtig, der Leber ausreichend Pausen zu geben. Statt über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten zu essen, sollte der Fokus auf regelmäßigen, gut abgestimmten Mahlzeiten liegen, um den Leberzellen Erholungsphasen zu ermöglichen. So unterstützt eine bewusste, leberfreundliche Ernährung die natürliche Regeneration der Fettleber und verbessert langfristig die Lebergesundheit.
Schnelles Rezept aus der leberfreundlichen Ernährung: Auberginen-Auflauf mit Mozzarella
Für ein leberfreundliches Gericht mit Auberginen benötigen Sie folgende Zutaten:
- 750 Gramm Auberginen
- 1 Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 3 Esslöffel Olivenöl
- 400 Gramm Tomaten
- 200 Gramm Mozzarella
- 20 Gramm frisch geriebener Parmesan
- Salz
- frisch gemahlener Pfeffer
- getrockneter Oregano
- frisches Basilikum
Stellen Sie den Ofen auf 200 Grad Celsius Umluft (220 Grad Celsius Ober-/Unterhitze) ein. Waschen und schneiden Sie die Auberginen in fingerdicke Scheiben. Legen Sie sie anschließend auf ein mit Backpapier belegtes Blech und grillen Sie sie fünf bis sieben Minuten auf beiden Seiten, bis sie leicht gebräunt sind.
Schälen Sie währenddessen Zwiebel und Knoblauch. Schneiden Sie dann die Zwiebel in Ringe und den Knoblauch in Würfel. Waschen Sie das Basilikum und schneiden Sie die Blätter in Streifen. Dann das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln sowie den Knoblauch anbraten. Fügen Sie die geschälten Tomaten hinzu und würzen Sie alles mit Salz, Pfeffer, Oregano und Basilikum. Kochen Sie das Gemüse acht bis zehn Minuten ein.
Schneiden Sie währenddessen den Mozzarella in dünne Scheiben. Fetten Sie eine Auflaufform mit Öl ein und geben Sie dann eine Schicht Tomatensoße hinein. Schichten Sie abwechselnd Auberginen, Tomatensoße, Mozzarella und Parmesan in die Form, bis alle Zutaten verbraucht sind. Backen Sie den Auflauf im Ofen für 15 bis 20 Minuten, bis die Oberfläche goldbraun ist.
Kann man eine Fettleber heilen?
Auch wenn es keine Mittel zur Therapie der Fettleber gibt, kann sich die Leber durch eine Ernährungsumstellung und einen gesunden Lebensstil jedoch in den meisten Fällen wieder vollständig erholen und die Fetteinlagerungen werden wieder abgebaut. Im Einzelnen bedeuten diese Anpassungen:
- Verzichten Sie konsequent auf Alkohol und Tabakprodukte!
- Bevorzugen Sie in der Ernährung Gemüse, Vollkornprodukte und pflanzliche Öle.
- Schränken Sie den Verzehr von Weißmehlprodukten, Fett und Zucker ein.
- Treiben Sie regelmäßig Sport und bauen Sie möglichst viel Bewegung in Ihren Alltag ein.