Ernährung bei Leberzirrhose
Eine Leberzirrhose geht mit einer Umwandlung der Leberzellen in Narben- und Bindegewebe einher. Sie tritt auf, wenn verschiedene Lebererkrankungen über Jahre hinweg nicht ausheilen können. Wenn viel funktionsfähiges Gewebe zerstört ist, wird die Leistung des Organs eingeschränkt. Solange die Leber jedoch ihre Aufgaben erfüllt (kompensierte Form der Leberzirrhose), bedarf es auch bei dieser Form der Lebererkrankung keiner einschränkenden diätetischen Maßnahmen, sondern einer gesunden, vollwertigen Ernährung. Doch was essen, wenn es infolge der Leberzirrhose zu Beschwerden kommt?
Mangelernährung bei Leberzirrhose: Was essen?
Eine Mangelernährung ist eine häufige Komplikation (> 50%) bei chronischen Lebererkrankungen und ein entscheidender Faktor für die Prognose und die Therapie der Erkrankung. Bei fehlernährten Patienten treten viel häufiger Komplikationen auf, wie z. B. Aszites (Bauchwassersucht) und Infektionen.
Achten Sie deshalb frühzeitig auf Anzeichen einer Mangelernährung wie eine Abnahme der Muskelmasse und -kraft, häufige Müdigkeit, Abgeschlagenheit und verminderte Leistungsfähigkeit. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Gewicht, bedenken Sie aber, dass dieses bei Einlagerung von Wasser im Bauchraum irreführend sein kann.
Was sollten Sie essen, um eine Mangelernährung zu vermeiden?
- Achten Sie auf eine ausreichende Energie- und Nährstoffzufuhr.
- Nehmen Sie täglich ca. 1,2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht zu sich; bevorzugen Sie pflanzliche Eiweiße, zum Beispiel aus Sojaprodukten. Hülsenfrüchte sind zwar auch proteinreich, werden aber häufig nicht gut vertragen.
- Seien Sie nicht sparsam mit Fetten! Sie können Speisen mit Sahne, Butter oder Pflanzenöl anreichern und fettreiche Milch- und Milchprodukte verzehren.
- Verwenden Sie eventuell spezielle Produkte zur Energieanreicherung (z. B. energiereiche Pulver zur Anreicherung von Speisen, hochkalorische Trinknahrungen, etc.). Verwenden Sie diese jedoch nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft!
Ernährung bei Bauchwassersucht (Aszites)
Kommt es im Rahmen der Leberzirrhose zu einer Ansammlung von Wasser im Bauchraum, so ist eine Einschränkung der Aufnahme von Kochsalz wichtig. Insbesondere Fertiglebensmittel mit hohem Kochsalzgehalt sollten gemieden werden. Dazu gehören: Fertiggerichte, Fertigsuppen und -saucen, Gemüsekonserven, gesalzene Nüsse, Chips, Laugengebäck, Salzheringe, etc.
Häufig ist auch eine Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr notwendig. Hierzu wird Ihnen der Arzt genaue Auskunft erteilen.
Leberbedingte Hirnleistungsstörung (hepatische Enzephalopathie)
Eine Störung der Hirnfunktion kann als Folge der Leberzirrhose auftreten. Grund hierfür ist eine Vergiftungserscheinung durch Substanzen, die in der Leber nicht mehr richtig abgebaut werden können (z. B. Abbauprodukte aus dem Eiweißstoffwechsel). Tritt dies ein, kann ausnahmsweise und kurzzeitig eine Reduzierung der Eiweißzufuhr nötig sein. Diese sollte nur auf ärztliche Anordnung erfolgen und liegt normalerweise nicht unter 60 g pro Tag.
Krampfadern in der Speiseröhre: Ernährung
Durch die Einlagerung von Bindegewebe in die Leber ist der Blutfluss durch die Leber beeinträchtigt. Das Blut staut sich zurück und sucht andere Wege. Kleine Gefäße im Bereich des Magens und der Speiseröhre werden dadurch viel stärker durchblutet. Sie sind prall gefüllt und können leicht reißen. Dadurch kann es zu lebensbedrohlichen Blutungen kommen.
Es ist wichtig, die leicht einreißenden Krampfadern in der Speiseröhre zu schützen, indem die Nahrung gut gekaut und zerkleinert wird. Scharfkantige Nahrungsbestandteile sollten gemieden werden. Dazu gehören beispielsweise Knäckebrot, Zwieback, harte Kekse, Bratkartoffeln, Pommes frites, Chips und scharf Gebratenes.