Blähbauch loswerden und Ursachen erkennen
Ein Blähbauch (Meteorismus) ist ein unangenehmes, aber dennoch häufiges Beschwerdebild, wovon fast jeder fünfte Mensch betroffen ist. Er entsteht meist durch eine übermäßige Ansammlung an Gasen im Darm, wodurch sich der Bauch unangenehm aufbläht. Die Gase entstehen beim Verdauungsprozess durch das Neutralisieren der Magensäure und Fettsäuren. Dabei bilden sich überwiegend Stickstoff und Kohlendioxid, was zu einem Gefühl der Überblähung bis hin zu Bauchschmerzen führen kann. Im Allgemeinen gibt es viele verschieden Ursachen – diese reichen von diversen Lebensmitteln, Essgewohnheiten bis hin zu Stress und bestimmten Erkrankungen, die zu einer vermehrten Gasbildung im Darm führen können. Die häufigsten Ursachen sowie Tipps, um einen aufgeblähten Bauch wieder in den Griff zu bekommen, erfahren Sie im Folgenden.
Mögliche Symptome bei einem Blähbauch
Bei Meteorismus kann ein aufgeblähter Bauch als alleiniges Symptom auftreten, der Blähbauch geht aber auch oft mit weiteren Beschwerden einher. Häufig kommt es zu einem unangenehmen Völle- beziehungsweise Druckgefühl, wobei der Bauch sehr gespannt ist. Ein aufgeblähter Bauch kann dann aussehen wie bei einer Schwangerschaft. Häufige vorkommende Begleitbeschwerden sind Blähungen (Flatulenzen) oder saures Aufstoßen, um die übermäßige Luft im Magen loszuwerden. Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang wie Durchfall oder Verstopfung sind ebenfalls möglich. Außerdem kann es zu Übelkeit, Müdigkeit, Bauch- und Rückenschmerzen kommen.
Die Dauer eines aufgeblähten Bauches ist sehr variabel und kann von wenigen Minuten nach dem Essen bis hin zu einem dauerhaften Blähbauch reichen. Gelegentlich begrenzt sich der Blähbauch auch auf bestimmte Regionen, wie beispielsweise ein aufgeblähter Magen, Oberbauch oder Unterbauch.
Blähbauch: häufige Ursachen
Es gibt viele mögliche Ursachen für einen Blähbauch. Häufig sind es Lebensmittelunverträglichkeiten, die entweder angeboren sind oder im Laufe des Lebens auftreten können. Diese können darüber hinaus unterschiedlich ausgeprägt sein und dementsprechend in der Symptomatik stark variieren.
Die wichtigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind:
- Fruktoseintoleranz
- Intestinale Fruktosemalabsorption (Fehlverwertung von Fruchtzucker)
- Laktoseintoleranz
- Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
- Histaminintoleranz
Eine weitere häufige Ursache für einen Blähbauch ist das sogenannte Reizdarmsyndrom.
Von dieser Erkrankung sind meistens Frauen betroffen. Beim Reizdarmsyndrom zeigt sich ein Druck- und Völlegefühl nach dem Essen sowie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall über mindestens drei Monate. Meist bessern sich die Beschwerden nach dem Stuhlgang.
Außerdem gibt es mechanische Gründe für einen aufgeblähten Darm wie Verstopfung, verengte Darmabschnitte durch Narben, Entzündungen oder ein Geschwulst.
Ein weiterer Aspekt, der oft außer Acht gelassen wird, aber nicht selten zu einem unangenehmen Gefühl des Aufgeblähtseins führt, sind psychische Faktoren. Hier sind vor allem Angst und Stress zu nennen, die zu hastigem Essen mit viel geschluckter Luft führen können. Die vermehrte Luft im Magen-Darm-Trakt kann dann kurzfristig einen Blähbauch verursachen.
Seltene Ursachen für einen Blähbauch
Auch bestimmte Medikamente, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können solche Beschwerden bereiten. Dazu zählen Medikamente zur Diabetes-Therapie aus der Gruppe der Alpha-Glukosidasehemmer, penicillinhaltige Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac sowie Abführmittel wie beispielsweise die Lactulose.
Ein Krankheitsbild, welches ebenfalls Verdauungsprobleme verursacht, ist die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung. Dieses Organ ist für die Produktion von Verdauungsenzymen zuständig. Wenn die Bauchspeicheldrüse chronisch entzündet ist, ist sie in ihrer Funktion eingeschränkt, sodass die Enzyme nicht mehr ausreichend hergestellt werden. Auch dann kommt es zu Verdauungsbeschwerden mit möglicherweise Verstopfung und Blähbauch.
Beim sogenannten Blindsacksyndrom kommt es zu einer bakteriellen Fehlbesiedlung im Darm, indem Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm wandern. Dort stören sie dann die Fettverdauung, was zu fettigen Stühlen, Bauchschmerzen und Überblähung mit Flatulenzen führt.
Eine weitere seltene, aber mögliche Ursache ist die Lähmung bestimmter Darmabschnitte oder des Magens. Dadurch findet die Verdauung gar nicht oder nur verlangsamt statt, was zu Verstopfung, aufgeblähtem hartem Bauch und Blähungen führen kann.
Meteorismus: Lebensmittel, die blähen
Mitunter die häufigste Ursache für einen unangenehmen Blähbauch direkt nach dem Essen ist der Verzehr bestimmter Lebensmittel. Dazu zählen einige Gemüsesorten aus der ballaststoffreichen Ernährung wie Kohl, Zwiebeln, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Sellerie, Karotten und Spargel. Eine blähende Wirkung haben auch Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen sowie Trockenfrüchte, zum Beispiel Rosinen oder getrocknete Bananen, Aprikosen, Pflaumen und Feigen. Dasselbe gilt für einige Fertiglebensmittel, die Zucker oder Zuckeraustauschstoffe wie Xylit oder Sorbit als Geschmacksträger enthalten.
Nicht zu vergessen sind kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol und auch Kaffee, die den Bauch aufblähen und zu unangenehmem Druckgefühl führen können.
Mögliche Ursachen eines Blähbauchs bei Frauen
Bei Frauen gibt es noch einige weitere Gründe, die für einen Blähbauch in Betracht gezogen werden können. Manche Frauen bekommen Verdauungsstörungen und das Gefühl des Aufgeblähtseins regelmäßig mit Beginn der Periode, beziehungsweise ein paar Tage vor Einsetzen der Blutung. Durch den Anstieg des Hormons Progesteron um diesen Zeitraum wird die Muskulatur um den Magen-Darm-Trakt träge und die Verdauung ist gestört. Diese Beschwerden treten häufig im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS) auf.
Ein weiteres häufiges Krankheitsbild sind sogenannte Myome. Das sind gutartige Knoten, die in der Muskelschicht der Gebärmutter wachsen und bei entsprechender Größe auf den Darm drücken können. Deshalb kann es auch durch Myome zu Verstopfungsgefühl und einem Blähbauch kommen.
Blähbauch in der Schwangerschaft
Auch in der Schwangerschaft steigt der Progesteronspiegel an und lässt die Muskulatur im Magen-Darm-Trakt entspannen. Dies hat den Sinn, dass die einzelnen Nahrungsbestandteile noch besser verwertet werden können, indem sie langsamer den Darm passieren. Dabei nimmt jedoch auch die Gasbildung zu.
Im Laufe der Schwangerschaft wird es zusätzlich durch das Wachstum des Kindes immer enger im Bauch, sodass mehr Druck auf den Darm entsteht. Dies führt häufiger zu Verstopfungsleiden und aufgeblähtem Bauch mit Blähungen.
Blähbauch loswerden: Was tun gegen einen Blähbauch?
Durch die vielen unterschiedlichen Ursachen eines aufgeblähten Bauches gibt es auch verschiedene Ansätze, den unangenehmen Blähbauch wieder loswerden zu können. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Tipps gegen Meteorismus vor.
Lebensmittel gegen Blähbauch
Haben Sie bereits einen aufgeblähten Bauch, gibt es die Möglichkeit, mit einfachen Hausmitteln Entlastung zu schaffen. Es gibt einige Heilpflanzen, wie Fenchel, Pfefferminze, Anis, Ingwer und Kümmel, die als Tee zubereitet eine krampflösende Wirkung auf den Darm haben können.
Bauchmassagen bei Meteorismus
Manchmal helfen auch sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn, um die Verdauung und den Transport entlang des Darms bis zum Enddarm anzuregen.
Medikamente gegen Blähbauch
Wenn das alles nicht ausreicht, können auch Medikamente helfen. Eine Meteorismus-Therapie kann dann mit entschäumenden Mitteln, die nur im Darm wirksam sind, erfolgen. Beispiele hierfür sind silikonhaltige Arzneimittel wie Dimeticon und Simeticon, die zu oder nach dem Essen eingenommen werden und auch bei Schwangeren und Kindern angewendet werden können.
Darmsanierung bei Blähbauch
Ein eher langfristiges Mittel gegen Blähbauch ist die Behandlung mit einer Darmsanierung. Diese wird mit ausgewählten Bakterienstämmen durchgeführt, welche die gestörte Darmflora, die ursächlich für vermehrte Gasbildung im Darm sein kann, wieder in Balance bringen soll. Diese Probiotika sollen dementsprechend die gasproduzierende Darmflora hemmen und stattdessen gasverbrauchende Bakterien begünstigen. Probiotika können zum Beispiel im Joghurt beigemischt täglich zugeführt werden. Für die richtige Auswahl geeigneter Probiotika empfiehlt sich vorab eine ärztliche Beratung.
Was tun bei Blähbauch ohne Blähungen?
Auch wenn Sie einen aufgeblähten Bauch ohne Blähungen haben, sollten Sie zunächst versuchen, die Ursache dafür zu finden, damit eine passende Behandlung erfolgen kann. Auch hier kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung an Gasen im Darm mit unangenehmem Druckgefühl, welches jedoch nicht durch Blähungen reduziert werden kann. Die Ursachen können auch hier in schlecht verträglichen Lebensmitteln oder den oben genannten Beschwerdebildern liegen. Achten Sie vor allem auf Ihre Essgewohnheiten und ob Sie einen Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln erkennen können.
Meteorismus: Wann zum Arzt?
Sollten Ihre Beschwerden mit anderen Symptomen einhergehen und Sie im Alltag stark belasten, ist ein Besuch bei einem*einer Arzt*Ärztin anzuraten. Diese*r kann mit verschieden Untersuchungen herausfinden, ob eine organische Ursache zugrunde liegt.
Tipps zur Vorbeugung eines Blähbauchs
Damit es möglichst gar nicht zu einem Blähbauch kommt, gibt es einige Tipps, die Sie befolgen können:
- Essen Sie langsam.
- Kauen Sie die Nahrung gründlich.
- Verzichten Sie auf blähende oder schlecht verträgliche Lebensmittel.
- Weichen Sie Hülsenfrüchte vor dem Verzehr ein.
- Blähendes Gemüse sollten Sie stets andünsten.
- Verzichten Sie auf wenige große Mahlzeiten, essen Sie stattdessen mehrere kleine, leicht verdauliche Portionen am Tag.
- Trinken Sie etwas Apfelessig mit lauwarmem Wasser gemischt in kleinen Schlucken vor dem Essen.
- Verzichten Sie auf Kaugummikauen, um nicht unnötig Luft zu schlucken.
- Achten Sie auf regelmäßige Bewegung.