Magen und Darm (Illustration)
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Magen und Darm: Funktionen und Beschwerden

Von: Gesundheit-Redaktion, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 13.07.2023

Magen und Darm sind wichtige Bestandteile des Verdauungstraktes, auf die wir meist nur aufmerksam werden, wenn sie von Erkrankungen oder Störungen betroffen sind. Unsere Lebensweise trägt leider meist nicht dazu bei, dass wir den beiden Organen die Arbeit leichter machen – Büroarbeit, Fastfood und wenig Bewegung führen zu typischen Beschwerden wie Verstopfung oder Blähungen. Wie funktionieren Magen und Darm, welche Störungen und Erkrankungen können die beiden Organe belasten und anhand welcher Symptome äußern sich Probleme mit Magen und Darm?

Magen und Darm als wichtige Bestandteile im Verdauungstrakt

Zum Verdauungstrakt des Menschen gehören alle Organe, die Nahrung aufnehmen, zerkleinern, weiterbefördern, die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegen und diese aufnehmen. Neben Mund, Rachen und Speiseröhre gehören dazu der Magen, der Darm und der Anus. Im Folgenden stellen wir Ihnen Magen und Darm näher vor.

Wo liegt der Magen und was ist seine Aufgabe?

Der Magen ist ein bohnenförmiger, circa 25 bis 30 Zentimeter langer Hohlmuskel, durch den Nahrungsmittel in den Darm gelangen. Der Magen reicht von der Mitte des Oberbauchs bis in dessen linken Teil und verbindet Speiseröhre und Zwölffingerdarm miteinander. Er besteht aus vier Abschnitten: Der Magenmund grenzt direkt an die Speiseröhre, der Magengrund liegt als kleine, sackartige Erweiterung links davon. Der Magenkörper liegt hinter dem Magenmund und macht den Großteil des Organs aus. Der Magenausgang bildet schließlich den Anschluss zum Zwölffingerdarm.

Die eiweißzersetzenden Enzyme beginnen im Magen mit der Verdauung von Proteinen, während die Magensäure fast alle Bakterien abtötet. Zum Schutz vor dieser Säure ist die Magenwand mit der Magenschleimhaut ausgekleidet. Alle festen Nahrungsbestandteile werden so lange im Magen behalten, bis sie mit Magensaft vermischt und verflüssigt sind. Dann gelangt der Speisebrei in den Darm.

Wo liegt der Darm und welche Funktion hat er?

Der Darm ist ein langes, schlauchförmiges Organ im unteren Teil des Bauchraums. Er schließt sich an den Magen an und endet im Anus. Unterteilt wird er in den Dickdarm und den Dünndarm. Diese werden jeweils noch einmal aufgegliedert in Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm sowie in Blinddarm, Grimmdarm und Mastdarm.

Im ersten Abschnitt des Dünndarms werden Gallen- und Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit zum Nahrungsbrei hinzugefügt – jetzt kann die Fettverdauung beginnen. Im nächsten Abschnitt kommt es zur Aufnahme der Nährstoffe, denn später im Dickdarm werden nur noch Flüssigkeit und darin gelöste Elektrolyte aufgenommen. Da dem Speisebrei im Dickdarm Wasser entzogen wird, dickt er ein. Zusätzlich wird Schleim beigemengt, um die Gleitfähigkeit zu erhöhen. Die so entstandenen unverdaulichen Nahrungsreste werden als Kot bezeichnet. Der Kot verbleibt im Dickdarm, bis eine bestimmte Menge vorhanden ist – so ist dafür gesorgt, dass Menschen im Normalfall nicht ständig Stuhlgang haben.

Akute Magen-Darm-Beschwerden

Einige sehr häufige Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie die Magen-Darm-Grippe, kennen wir alle aus eigener Erfahrung. Sie verursachen einige Tage Unwohlsein, sind jedoch mit Hausmitteln, Bettruhe und viel Flüssigkeitsaufnahme in den Griff zu bekommen. Treten aber starke Symptome, wie extremes Erbrechen, Fieber oder starke Schmerzen, auf oder droht aufgrund des Erbrechens oder Durchfalls eine Dehydration (Austrocknung), sollte in jedem Fall dringend ärztlicher Rat gesucht werden.

Magen-Darm-Beschwerden sind äußerst vielfältig, weisen verschiedene Symptome auf und kommen oft in Kombination vor. Sehr selten hat jemand nur Schmerzen oder nur Durchfall als alleinige Symptome. Dennoch kann man einige Unterteilungen je nach betroffenem Organ vornehmen.

Wie äußern sich Magenprobleme?

Akute Magenprobleme sind häufig auf bakterielle oder virale Infektionen zurückzuführen. Aber auch Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten, Medikamente oder psychische Probleme können solche Magenbeschwerden auslösen.

Hinter den Beschwerden stecken dann häufig eine Schädigung der Magenschleimhaut, ein Zusammenziehen der Magenmuskulatur, um Fremdstoffe schneller in den Darm zu transportieren, oder auch eine Erhöhung der Magensäureproduktion. Auch Erbrechen stellt eine Schutzfunktion dar, mit der Giftstoffe ausgeschieden werden sollen.

Typische Symptome für Beschwerden im Magen sind:

Welche Symptome treten auf, wenn der Darm nicht in Ordnung ist?

Auch akute Darmbeschwerden können durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden. Darüber hinaus kann das Organ von Parasiten befallen sein.

Stellt der Körper Fremdstoffe im Darm fest, wird mehr Flüssigkeit in diesen gegeben, um diese Fremdstoffe hinaus zu spülen. Gleichzeitig wird dem Stuhl weniger Flüssigkeit entzogen. Zudem erhöht sich die Darmtätigkeit, weshalb es zu einer verstärkten Arbeit der dortigen Muskulatur kommt. In der Folge entsteht Durchfall.

Bei Verstopfung kommt es hingegen zu einer Störung der Darmentleerung. Der Stuhl sammelt sich im Darm an. Währenddessen wird ihm weiter Wasser entzogen, wodurch er immer mehr eindickt.

Blähungen sind übermäßige Ansammlungen von Luft im Darm. Sie können harmlose, aber auch krankhafte Ursachen haben. Schluckt man beim schnellen Essen oder Trinken viel Luft, gelangt diese vom Magen in den Darm, was zu Blähungen führen kann. Empfindliche Menschen können zudem nach dem Genuss bestimmter, ballaststoffhaltiger Lebensmittel Blähungen entwickeln. So regen beispielsweise Kohl oder Hülsenfrüchte die Tätigkeit von Darmbakterien an, die wiederum Gase produzieren. Was eigentlich gesund ist, kann dann bei einigen Personen zu Beschwerden führen. Daneben können aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie die Laktoseintoleranz, oder bestimmte Krankheiten Blähungen auslösen. Ist die Darmbeweglichkeit gestört, beispielsweise bei einem Reizdarm oder einer Darmentzündung, kann sich auch Luft ansammeln, die sonst weiter transportiert werden würde.

Symptome, die auf eine Erkrankung des Darms hindeuten, sind:

  • (krampfartige) Schmerzen im gesamten Bauchraum, also im gesamten Bereich zwischen Brustkorb und Leiste
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Blut im Stuhl oder verstärkte Beimengung von Schleim
  • Blähungen
  • Blähbauch (Meteorismus)

Chronische Magen-Darm-Erkrankungen

Chronische Probleme, wie häufiger Durchfall oder häufige Magenschmerzen, lassen an ein Reizdarmsyndrom oder einen Reizmagen denken. Dabei ist die genaue Ursache der Beschwerden noch nicht genau bekannt. Kennzeichnend ist aber, dass diese sich meist nach dem Stuhlgang kurzzeitig bessern. Auch eine Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) und Nahrungsmittelallergien sind häufige Störungen, die sich mit wiederkehrendem Durchfall nach dem Essen bestimmter Speisen bemerkbar machen.

Seltener sind chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, die Autoimmunerkrankung Zöliakie oder auch eine Stoffwechselerkrankung aus der Gruppe der Porphyrien ursächlich für die Symptome. Auch Essstörungen führen über das unnatürliche Essverhalten zu anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden.

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