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ADHS – die 10 wichtigsten Symptome
Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS, ist eine sehr bekannte und weit verbreitete Verhaltensstörung. Die Verhaltensauffälligkeit beginnt meist schon im Kleinkind-Alter und kann bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. Die Diagnose kann anhand des Auftretens von typischen Symptomen gestellt werden. Doch was sind Symptome für ADHS? In dieser Fotostrecke erfahren Sie, anhand von welchen zehn Symptomen Sie ADHS erkennen können. Beachten Sie jedoch, dass eine medizinische Diagnose nur durch qualifizierte Fachleute gestellt werden kann.
Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS, ist eine sehr bekannte und weit verbreitete Verhaltensstörung. Die Verhaltensauffälligkeit beginnt meist schon im Kleinkind-Alter und kann bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. Die Diagnose kann anhand des Auftretens von typischen Symptomen gestellt werden. Doch was sind Symptome für ADHS? In dieser Fotostrecke erfahren Sie, anhand von welchen zehn Symptomen Sie ADHS erkennen können. Beachten Sie jedoch, dass eine medizinische Diagnose nur durch qualifizierte Fachleute gestellt werden kann.
Wie der Name Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom schon erahnen lässt, liegt bei vielen Betroffenen eine Störung der Aufmerksamkeit vor. Es fällt ihnen schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren, sie lassen sich schnell durch anderes ablenken.
Das lässt sich gut an dem Beispiel eines Schulkindes veranschaulichen, das seine Hausaufgaben machen soll. Anstatt zügig eine Aufgabe nach der anderen abzuhandeln, lässt es sich ständig von seiner Umgebung ablenken. Es spielt mit dem Radiergummi auf dem Schreibtisch oder schaut dem Hund draußen im Garten zu. Dabei braucht es für die Aufgaben viel länger und macht Fehler, die der fehlenden Konzentration geschuldet sind.
Auch diese Problematik steckt schon im Namen des Syndroms. Betroffene Kinder haben einen starken Bewegungsdrang und können kaum stillsitzen. Ein gewisser Bewegungsdrang ist bei Kindern normal, im Falle von ADHS überschreitet dieser jedoch das normale Maß.
Auch das lässt sich gut an dem Beispiel eines Schulkindes veranschaulichen, das während des Unterrichts auf dem Stuhl herumturnt oder sogar einfach aufsteht und im Klassenzimmer umhergeht.
Erwachsene mit ADHS verspüren häufig eher eine innere Unruhe als einen körperlichen Bewegungsdrang. Zudem ist bei manchen Betroffenen, häufig vor allem bei Erwachsenen und speziell bei Frauen, die Hyperaktivität weniger stark ausgeprägt. Man spricht dann auch von ADS, dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.
Die Impulsivität ist ein weiteres häufiges Symptom der Verhaltensstörung. Impulsivität beschreibt ein Verhalten, bei dem eine Person in einer Situation spontan und ohne Abwägen jeglicher Konsequenzen reagiert. Das kann sich zum Beispiel so äußern, dass sie in einem Streit etwas Verletzendes sagt, ohne darüber nachzudenken, welche Auswirkungen das haben könnte.
Bei ADHS-Betroffenen kann sich dieses impulsive Verhalten auch außerhalb von emotionalen Streitsituationen zeigen. Gerade bei Erwachsenen kann es zum Beispiel zu spontanen Einkäufen kommen, bei denen unüberlegt eine hohe Summe an Geld ausgegeben wird.
Neben den drei wichtigsten Symptomen Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität und Impulsivität können noch zahlreiche weitere Symptome beim ADHS vorkommen, zu diesen zählt beispielsweise die Aggressivität.
Die Impulsivität und das aggressive Verhalten gehen oft miteinander einher. Das kann sich beispielsweise folgendermaßen äußern: Eine Mutter verbietet ihrem Sohn, Computerspiele zu spielen und fordert ihn auf, stattdessen zu lernen. Der Sohn bekommt daraufhin einen Wutanfall, schmeißt seine Schulsachen durch das Zimmer und ist überhaupt nicht mehr zu bremsen.
Dieses aggressive Verhalten kann sogar bis hin zu strafbaren Handlungen führen. ADHS-Betroffene begehen demzufolge statistisch gesehen häufiger Straftaten.
Die fehlende Struktur führt zu einem chaotischen, unorganisierten Lebensstil. Betroffene vergessen wichtige Termine und bringen Aufgaben nicht zu Ende. Besonders im Erwachsenenalter stellt diese fehlende Struktur eine große Hürde dar. Während Kinder zu Schulzeiten durch Eltern und Lehrer betreut werden, sind Erwachsene im Berufsleben auf sich alleine gestellt.
Versäumte Termine, verpasste Abgaben im Studium, viele halbfertige Projekte: All das könnten Probleme eines Erwachsenen sein, der an ADHS leidet.
Einhergehend mit der fehlenden Struktur und den Aufmerksamkeitsstörungen kommt es oft zu einer Leistungsschwäche Betroffener. Diese kann sich bereits zu Schulzeiten durch schlechte Noten äußern und im Erwachsenenalter zu Schwierigkeiten im Beruf führen.
Ein Kind, das im Unterricht unentwegt mit den Gedanken abschweift und sich weder auf seine Hausaufgaben, noch auf seine Klassenarbeiten konzentrieren kann, schneidet natürlich schlechter ab als die anderen Kinder seiner Klasse. Einige Kinder haben darüber hinaus zusätzlich eine Lese- und Rechtschreibstörung (LRS), die das Lernen weiter erschwert.
Auch Stimmungsschwankungen sind ein häufiges Symptom der Verhaltensstörung. Dabei können sich Betroffene in einem Moment glücklich und zufrieden fühlen und im nächsten sind sie zu Tode betrübt.
Betroffene werden oft von ihren Gefühlen "überflutet" und reagieren sehr emotional. So kann ihre vorher ausgezeichnete Stimmung auch durch Umstände, die von anderen als harmlos wahrgenommen werden, plötzlich bis in das negative Extremum umschlagen.
Aufgrund ihres hyperaktiven, impulsiven, bis hin zu aggressiven Verhaltens erfahren viele Betroffene Ablehnung von ihrem Umfeld im Kindergarten, in der Schule oder auf der Arbeit.
Es ist gut nachvollziehbar, dass eine schlechte Note im Test oder Ausgrenzung und Mobbing am Arbeitsplatz das Selbstvertrauen von Betroffenen schwächen können. Außerdem kann es im Zuge der Stimmungsschwankungen zu einer ausgesprochen deprimierten Stimmung kommen, bei der sich eine Person mit ADHS schnell als minderwertig empfinden kann.
Unter anderem das aufbrausende Verhalten und die möglichen schlechten Noten in der Schule können zu einer gestörten Eltern-Kind-Beziehung führen. Die Eltern sind überfordert mit dem Verhalten ihres Kindes und das Kind empfindet dies wiederum so, als würde es die Eltern nur enttäuschen.
Aber auch der chaotische Lebensstil betroffener Erwachsener und die Unzuverlässigkeit können Beziehungen zu Freund*innen oder Lebenspartner*innen gefährden. Beziehungsprobleme sind daher auch im Erwachsenenalter sehr häufig.
Bei ADHS-Betroffenen wurde auch eine Vielzahl an möglichen Begleiterkrankungen festgestellt. Diese lassen sich mit Sicherheit auch auf die bereits erwähnte Ablehnung, die Leistungsschwäche und die damit einhergehenden Selbstzweifel zurückführen. So kommen beispielsweise Depressionen und Angststörungen häufiger vor, aber auch Schlaf- und Zwangsstörungen sowie Suchterkrankungen.
Besonders im Erwachsenenalter kann das Krankheitsbild stark durch Begleiterkrankungen geprägt sein, was die Diagnosefindung ADHS in diesem Alter deutlich erschweren kann.
- S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP): ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. AWMF-Register-Nr. 028/045. (Stand: 05/2017)
- Degen, M. / Der Tagesspiegel (2012): ADHS. Zerstreute Täter. (Abruf: 10/2021)
- Neuy-Lobkowicz, A. / Online-Informationen von ADHS Deutschland e. V.: Die Begleiterkrankungen bei ADHS (assoziierte Störungen oder Komorbiditäten). (Abruf: 05/2023)
- AMBOSS (2020): Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. (Abruf: 10/2021)
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