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Borderline: 10 Anzeichen der Persönlichkeitsstörung
Für Menschen mit Borderline-Syndrom ist das Leben eine ständige Achterbahnfahrt. Emotionen können nahezu nicht kontrolliert werden. Borderliner*innen können ihre Gefühle zudem nur schwer einordnen – darunter leiden auch Beziehungen und das eigene Selbstbild. Das ist Borderline und diese Anzeichen weisen auf eine Borderline-Erkrankung hin.
Für Menschen mit Borderline-Syndrom ist das Leben eine ständige Achterbahnfahrt. Emotionen können nahezu nicht kontrolliert werden. Borderliner*innen können ihre Gefühle zudem nur schwer einordnen – darunter leiden auch Beziehungen und das eigene Selbstbild. Das ist Borderline und diese Anzeichen weisen auf eine Borderline-Erkrankung hin.
Personen, die am Borderline-Syndrom erkrankt sind, neigen zu starken Gefühlschwankungen. Meist reichen kleine Auslöser, um die Stimmung innerhalb weniger Augenblicke komplett zu verändern. Es handelt sich um eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung, die meist im Jugendalter beginnt und am stärksten um das 20. Lebensjahr herum auftritt.
Mit der Persönlichkeitsstörung haben nicht nur die Betroffenen selbst zu kämpfen, auch das Umfeld erfährt den intensiven Leidensdruck.
Menschen mit einer Borderline-Störung leiden an:
- starken Gefühlsschwankungen
- mangelnder Impulskontrolle
- instabilen sozialen Beziehungen
Personen mit einer Borderline-Störung sind sehr anhänglich, fühlen sich schnell gekränkt und zurückgewiesen und neigen zum Kontaktabbruch. Meist verfügen sie über ein niedriges Selbstwertgefühl, ihr Selbstbild ist unausgeglichen und Schwankungen unterworfen. Selbstschädigendes Verhalten, beispielsweise Ritzen, ist zudem ein häufiges Merkmal.
Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung wechseln schnell zwischen verschiedenen Emotionen und Stimmungen. Meist handelt es sich um Phasen geprägt von:
- Angst
- Niedergeschlagenheit
- starker Erregbarkeit beziehungsweise Wut
- Verzweiflung
Kleinigkeiten können die Stimmung der Betroffenen beeinflussen, die wiederum nicht in der Lage sind, ihre Gefühle zu steuern. Schnelle Stimmungswechsel sind häufig zu beobachten. Diese heftigen Gefühlsschwankungen bewirken eine innere Anspannung, die Betroffene als sehr quälend empfinden. Viele verspüren darüber hinaus Gefühle wie Scham, Schuld oder Selbstverachtung.
In romantischen und zwischenmenschlichen Beziehungen kommt es zu häufigen Stimmungsschwankungen. Von Wolke sieben fallen Betroffene schnell auf den Boden der Tatsachen. Das Gegenüber wird entweder idealisierend in den Himmel gelobt oder ist das "Allerletzte" und wird von sich gestoßen. Es folgt ein plötzlicher Kontaktabbruch. Oft sehnen sich Betroffene einerseits nach Nähe und Geborgenheit und haben andererseits große Angst davor – aus Selbstschutz brechen sie daher beispielsweise den Kontakt ab.
Eskalierende Streits und übertriebene Reaktionen sind an der Tagesordnung. Auch Familie und Partner*in leiden unter den Schwankungen.
Borderline-Patient*innen haben oft Selbstwertprobleme, eine gestörte Körperwahrnehmung und Identitätsstörungen. Oft wissen sie nicht, wer sie sind und welche Ziele sie haben. Sie verfügen über mangelnde Selbstwahrnehmung und suchen ihre Identität. Ein autonomes, selbstbewusstes und unabhängiges Verhalten schlägt schnell in eine Abhängigkeit von anderen Personen und eine innere Leere um. Selbstliebe und Selbsthass treten im Wechsel auf.
Viele Betroffene empfinden ein chronisches Gefühl innerer Leere, Taubheit, Unerfülltheit und Langeweile. Betroffene beschreiben es als ein Gefühl, als sei man eine leere Hülle, in der nichts ist. Dieses Gefühl wird als beängstigend empfunden und schlägt sich negativ auf das Selbstwertgefühl nieder. Um diese innere Leere zu füllen, suchen Menschen mit dem Boderline-Syndrom Bestätigung, hoffen, dass andere ihre Leere füllen können oder greifen auf Strategien wie riskantes oder selbstschädigendes Verhalten zurück.
Wenn sich Personen mit Borderline in Beziehungen befinden, haben sie oft extreme Angst, verlassen zu werden. Borderline-Persönlichkeiten geben sich dann verzweifelt Mühe, um nicht allein zu sein und ein Verlassenwerden zu verhindern.
Der ständige Stress und die damit verbundene Unsicherheit sorgen für weitere innere Spannung und die daraus resultierenden Probleme.
Betroffene sind von den intensiven Gefühlen und den Stimmungswechseln häufig überfordert. Sie versuchen, Stress- und Anspannungszustände abzubauen. Wutausbrüche und selbstschädigendes Verhalten rücken in den Fokus, um die innere Anspannung abzubauen.
Selbstschädigendes Verhalten umfasst beispielsweise:
- intensives Sexualverhalten mit wechselnden Partner*innen
- starker Alkohol- und Drogenkonsum
- Essanfälle
- übertriebenes Konsumverhalten (Kaufsucht) und Glücksspiel
- gefährliches Verhalten, beispielsweise im Straßenverkehr oder Ausübung von Risikosportarten
- Ladendiebstahl
Eine mögliche Form des selbstschädigenden Verhaltens ist die Selbstverletzung, beispielsweise durch das sogenannte Ritzen mit Messern oder Rasierklingen in die Haut oder aber durch das absichtliche Zufügen von Verbrennungen. In den extremen Spannungszuständen ist oftmals das Schmerzempfinden reduziert.
Auch (wiederkehrende) Selbstmordversuche oder entsprechende Ankündigungen treten beim Borderline-Syndrom vergleichsweise häufig auf.
Betroffene können während starken Krisen kurzzeitig auch an dissoziativen Symptomen leiden. Diese äußern sich beispielsweise in Form von Realitätsverlust.
Bei einer Dissoziation verändert sich die Wahrnehmung des Körpers, es erfolgt eine Art "Abspaltung". Betroffene fühlen sich wie in Watte oder in Nebel gehüllt, die Außenwelt wird nur noch gedämpft wahrgenommen. Wie in Trance können sich Betroffene nicht bewegen oder nicht sprechen. Empfindungen wie Hunger- oder Schmerzempfinden sowie Zeit- und Raumgefühl können in dieser Phase aussetzen, auch optische und akustische Halluzinationen sind möglich. Später können Gedächtnislücken auftreten.
Es kann auch zu Zuständen kommen, die mit Wahrnehmungsstörungen einhergehen. Die Wahrnehmung des Umfelds oder der betroffenen Person selbst wirken dabei verzerrt. Diese Symptome zeigen sich durch eine Wahrnehmung der Umgebung als fremd und unwirklich oder eine Entfremdung des eigenen Ichs und der eigenen Emotionen.
Darüber hinaus können sich auch psychotische Symptome in kurzzeitigen Phasen zeigen, etwa krankhaftes Misstrauen und paranoide Vorstellungen.
Betroffene kämpfen oft mit Schwierigkeiten in romantischen Beziehungen. Die Verlustängste, das abwertende Verhalten und plötzliche Trennungen im Affekt führen zu inkonstanten Beziehungen und schnellen Versöhnungen. Zudem neigen Menschen mit dem Borderline-Syndrom dazu, andere zu manipulieren, etwa durch Lügen.
Für das gesunde Gegenüber ist die Beziehung oft toxisch und sehr fordernd. Es ist wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und bei Bedarf professionelle Unterstützung hinzuzuziehen.
Oft wird ein Borderline-Syndrom von weiteren Erkrankungen begleitet, beispielsweise von Depressionen, Angststörungen (zum Beispiel einer posttraumatischen Belastungsstörung), Ess-, Zwangs- oder Schlafstörungen. Auch andere Formen von Persönlichkeitsstörungen, ADHS oder Suchterkrankungen können zusätzlich auftreten.
- Online-Informationen der Schön-Klinik: Borderline. (Abruf. 08/2022)
- Neurologen und Psychiater im Netz: Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)? (Abruf: 08/2022)
- Rauchfleisch, U. (2015): L(i)eben mit Borderline. Ein Ratgeber für Angehörige. Patmos Verlag.
- Online-Informationen des Theodor-Wenzel-Werks e.V.: Borderline: Symptome, Diagnose, Therapieformen. (Abruf: 08/2022)
- Mental Health Crowd: BPD Symptome erklärt | N°7. (Abruf: 08/2022)
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