Wie man eine Thrombose behandelt
Wird der Verdacht auf eine Thrombose bestätigt, muss möglichst umgehend eine Therapie erfolgen. Denn wenn sich das Blutgerinnsel von der Gefäßwand ablöst (Embolie), kann es mit dem Blutstrom bis in die rechte Herzhälfte und von dort in den Lungenkreislauf gelangen. Verstopft es dort eine Lungenarterie, kommt es zu einer Lungenembolie, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Zudem kann eine Thrombose als Spätfolge eine Venenschwäche verursachen.
Thrombose-Therapie: Gerinnungshemmung und Thrombolyse
Am häufigsten wird eine Thrombose mit gerinnungshemmenden Medikamenten (Antikoagulanzien) therapiert. Meist kommt dabei Heparin zum Einsatz, das entweder unter die Haut oder in eine Vene gespritzt wird. Dadurch wird Wachstum und Ausbreitung des Blutgerinnsels verhindert und das Risiko für eine Lungenembolie erheblich gesenkt.
Seltener wird eine sogenannte Thrombolyse durchgeführt. Dabei wird das Blutgerinnsel mithilfe von Wirkstoffen wie Streptokinase oder Urokinase aufgelöst und die Vene dadurch wiedereröffnet. Allerdings ist bei dieser Methode das Risiko einer inneren Blutung höher als bei der Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten.
Daher wird vor einer Thrombolyse Risiko und Nutzen besonders sorgfältig abgewogen. Sie kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn eine Beckenvene oder mehrere Venen gleichzeitig betroffen sind (Mehretagen-Thrombose) und die Thrombose nicht älter als sieben Tage ist.
Bei beiden Methoden wird zusätzlich nach einigen Tagen eine längerfristige Gerinnungshemmung mit sogenannten Vitamin-K-Antagonisten wie Marcumar® begonnen, um das Risiko einer erneuten Thrombose (Rezidiv) zu senken.
Operation bei Thrombose selten notwendig
Eine operative Entfernung des Blutgerinnsels mithilfe eines Katheters ist nur sehr selten nötig. Eine Operation wird nur dann durchgeführt, wenn sich eine Thrombose in der Hohlvene gebildet hat oder wenn durch die Thrombose die Arterien des betroffenen Armes oder Beines eingeengt werden.
Auch wenn eine Thrombolyse notwendig wäre, aber aufgrund von Gegenanzeigen wie vorangegangenen Verletzungen oder Blutungen nicht durchgeführt werden kann, kann eine Operation in Frage kommen.
Bewegung als Zusatzmaßnahme
Entgegen der früher herrschenden Meinung ist Bettruhe während der Behandlung einer Thrombose nicht notwendig. Bewegung erhöht nach neueren Erkenntnissen das Risiko einer Lungenembolie nicht und wird sogar zur Unterstützung der Therapie empfohlen.
Wichtig ist allerdings, dass Wärmeanwendungen im Bereich der Thrombose vermieden werden, da Wärme die Gefäße erweitert und so zu einer Ablösung des Gerinnsels führen kann. Auch starkes Pressen beim Stuhlgang kann das Risiko einer Embolie erhöhen. Daher ist unter Umständen die Anwendung von stuhlregulierenden Mitteln sinnvoll.
Behandlung durch Kompression ergänzen
In den meisten Fällen wird zusätzlich zur medikamentösen Therapie eine Kompressionsbehandlung mit elastischen Binden oder Thrombosestrümpfen durchgeführt. Dadurch verbessert sich zum einen der Rückfluss von Blut und Lymphe und zum anderen wird das Risiko einer Ablösung des Gerinnsels gesenkt. Um einem Rezidiv vorzubeugen, sollte die Kompression konsequent einige Monate bis Jahre fortgeführt werden.