Frau mit Schnupfen putzt Nase
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Schnupfen – was hilft? Hausmittel & Medikamente

Von: Nathalie Blanck (Ärztin und Medizinautorin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.11.2021

Schnupfen im Rahmen einer Erkältung ist meist harmlos und verschwindet von selbst, besonders wenn Sie Ihr Immunsystem aktiv bei der Genesung unterstützen. Zur Behandlung von Schnupfen und einer verstopften Nase sind daher nicht unbedingt Medikamente nötig. Oft reichen Hausmittel und ein paar einfache Tipps, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Was gegen Schnupfen hilft und wie Sie einer laufenden Nase erfolgreich vorbeugen können, erfahren Sie im Folgenden.

Schnupfen mit diesen Maßnahmen schnell loswerden

Ein erster wichtiger Schritt bei der Behandlung von Schnupfen ist es, die richtige Umgebung zu schaffen. Beachten Sie daher folgende Tipps, um den Schnupfen schneller loszuwerden:

  • Sorgen Sie für ein angenehmes Raumklima: Zu warme und trockene Räume sind nichts für Ihre gestresste Nasenschleimhaut. Stellen Sie einen Luftbefeuchter auf oder hängen Sie alternativ feuchte Handtücher auf. Sie können auch eine Schüssel mit Wasser auf die Heizung stellen.
  • Auch wenn so gerade im Winter die Luftfeuchtigkeit gesenkt wird, vergessen Sie nicht, mehrmals täglich zu lüften: So wird die "virenverseuchte" Luft gegen frische ausgetauscht. Am besten geeignet ist das sogenannte Stoßlüften.
  • Meiden Sie verrauchte, überheizte Räume.

Schnupfen behandeln: Nasenspray

Nasensprays und -tropfen lassen die Nasenschleimhaut abschwellen und sorgen für eine ruhige Nacht. Einige enthalten Sympathomimetika, wie Xylometazolin, Tetryzolin oder Phenylephrin. Der Wirkstoff sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße, die sich in der Nasenschleimhaut befinden, zusammenziehen. Die Schleimhäute schwellen ab und die Nase wird für bis zu zwölf Stunden wieder frei.

Diese Nasensprays sollten jedoch nur kurzzeitig angewendet werden (maximal sieben Tage), da sich sonst ein sogenannter Rebound-Effekt einstellen kann. Rebound steht für "zurückprallen" und bedeutet, dass sich der positive Effekt des Nasensprays umkehrt und die Nasenschleimhäute ohne dessen Gebrauch dauerhaft anschwellen. Es entsteht ein Arzneimittelschnupfen (eine sogenannte Nasenspray-Sucht), der wiederum eine mögliche Ursache von Schnupfen darstellt.

Sollten Sie ein Mittel gegen Schnupfen bei Babys oder kleinen Kindern anwenden wollen , sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat suchen: Die Mittel können sich auf das kindliche Herz- und Kreislaufsystem auswirken. Benutzen Sie besser spezielle Nasentropfen und -sprays für kleine Kinder.

Unbedenklich sind Präparate, die die Nasenschleimhaut befeuchten. Dadurch schwillt die Schleimhaut ebenfalls ab, der zähe Schleim wird verflüssigt und kann besser abfließen. Sie enthalten zum Beispiel natürliches Meersalz.

Weitere Medikamente gegen Schnupfen

Wenn der Schleim besonders zäh ist, wirken schleimlösende Präparate mit Acetylsalicylsäure, Ambroxol oder pflanzlichen Wirkstoffen wie Cineol oder Myrtol. Schleimlösende Präparate und Medikamente gegen Schnupfen sollten insbesondere eingesetzt werden, wenn sich die Entzündung der Nasenschleimhäute auch auf die Nasennebenhöhlen ausgebreitet hat. So kann die Verbindung zwischen Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen besser belüftet werden, wodurch die Entzündung schneller abklingt.

Bei erkältungsbedingten Kopfschmerzen oder zur Linderung der Entzündung können nach Packungsanweisung auch Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) bei Schnupfen helfen.

Übrigens: Da es sich bei erkältungsbedingtem Schnupfen um eine Viruserkrankung handelt, helfen Antibiotika in der Regel nicht gegen Schnupfen.

Medikamente gegen allergischen Schnupfen

Bei allergischem Schnupfen werden in der Regel Nasensprays mit Antihistaminika angewendet. Der lokale Einsatz bietet den Vorteil, dass der Wirkstoff kaum ins Blut gelangt und so Nebenwirkungen noch seltener auftreten. Alternativ helfen Tabletten, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese sind vor allem für kleinere Kinder und Frauen in der Schwangerschaft besser verträglich.

Hausmittel gegen Schnupfen

Bei Schnupfen können Hausmittel oftmals gute Dienste leisten und die Beschwerden lindern:

  1. Dampfbäder mit Kamille, Mineralsalzen oder Eibisch sind bewährte Hausmittel gegen Schnupfen. Auch Anis, Eukalyptus oder Salbei sind gut zum Inhalieren geeignet. Inhalatoren haben gegenüber der klassischen "Schüssel-und-Handtuch-Methode" den Vorteil, dass der Dampf nicht die Augen reizt.
  2. Nasenspülungen mit Meersalz befeuchten ebenfalls die Nasenschleimhaut und bringen sie zum Abschwellen. Verwenden Sie dazu beispielsweise eine Nasendusche. Durch die Spülungen wird nicht nur angestautes Sekret gelöst, sondern es werden auch Krankheitserreger von der Nasenschleimhaut fortgeschwemmt.
  3. Alternativ legen Sie sich mit einem warmen Brustwickel ins Bett und schwitzen den Schnupfen aus. Stellen Sie den Wickel entweder nur mit feuchten Handtüchern her oder geben Sie zusätzlich gekochte, zerdrückte, noch warme Kartoffeln hinein. Ein trockenes Handtuch darüber und dann ab ins Bett und gesund geschlafen!
  4. Klein geschnittene Zwiebeln in eine Schale oder einen kleinen Beutel füllen und neben das Bett stellen. Zwar ist der Geruch nicht jedermanns Sache, die ätherischen Öle sorgen aber für eine freie Nase.

Trinken hilft gegen Schnupfen

Am wichtigsten ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Trinken Sie mindestens zwei, besser drei Liter täglich. Dadurch werden nicht nur die Nasenschleimhäute besser befeuchtet, auch fest sitzender Schleim wird verflüssigt und kann so besser abfließen.

Mit ungesüßten Kräutertees schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Der heiße Tee verflüssigt den zähen Schleim, zusätzlich entfalten die Kräuter ihre heilende Wirkung. Probieren Sie zum Beispiel einen Aufguss mit Fenchel, Salbei, Schafgarbe oder getrockneten Johannisbeeren.

Auch Holundersaft hat sich bewährt. Sie können ihn pur oder gemischt mit Tee trinken. Und natürlich hilft auch eine selbst gemachte Hühnersuppe – sie nährt und enthält viel Flüssigkeit.

Schnupfen und Homöopathie

Bei wässrigem Schnupfen können Mittel aus dem Bereich der Homöopathie angewandt werden, wie beispielsweise

  • Allium cepa (Zwiebel)
  • Euphrasia officinalis (Augentrost) oder
  • Natrium chloratum (Kochsalz)

Bei Homöopathie für Kinde wird besonders häufig Sambucus nigra (schwarzer Holunder) angewendet

Mit Schnupfen zum Arzt?

Manchmal verursacht Schnupfen ernstere Komplikationen, die ärztlichen Rat notwendig machen. Wenn die Schleimhaut sehr stark anschwillt und das Sekret nicht mehr aus den Nasennebenhöhlen abfließen kann, kommt es zu einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), die von starken Kopfschmerzen und oft auch Fieber begleitet wird.

Bei Kindern kann der Schnupfen auch zu einer sehr schmerzhaften Mittelohrentzündung führen.

Für Säuglinge und Kleinkinder ist schon ein "normaler" Schnupfen problematisch, da sie fast ausschließlich durch die Nase atmen. Schnupfen erschwert dies. Deshalb verweigern sie womöglich die Nahrungsaufnahme, wodurch sich der Allgemeinzustand schnell verschlechtern kann.

Bei diesen Beschwerden sollten Sie außerdem ärztlichen Rat suchen:

  • wenn die Beschwerden länger als sieben Tage dauern
  • wenn Sie Schmerzen im Kopf- oder Stirnbereich, in den Ohren oder dem Kiefer haben
  • wenn Sie hohes Fieber bekommen
  • wenn Sie stark husten oder unter Atembeschwerden leiden
  • wenn Säuglinge oder kleine Kinder betroffen sind

Schnupfen vorbeugen – 5 Tipps

Wie bei allen Krankheiten ist es auch bei Schnupfen das Beste, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Beachten Sie folgende Tipps, um einem Schnupfen vorzubeugen:

  1. Halten Sie Ihr Immunsystem durch ausgewogene Ernährung und Bewegung an der frischen Luft fit.
  2. Schlafen Sie in einem kühlen und gut gelüfteten Schlafzimmer und achten Sie dort auch auf die Luftfeuchtigkeit.
  3. Halten Sie Ihre Nasenschleimhaut feucht, indem Sie ausreichend trinken und eventuell inhalieren.
  4. Regelmäßige Nasenspülungen mit physiologischer Kochsalzlösung können helfen, Krankheitserreger auszuspülen und die Nasenschleimhäute feucht zu halten.
  5. Meiden Sie in der Erkältungszeit nach Möglichkeit große Menschenansammlungen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
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