Thrombose am Fuß
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So erkennt man eine Thrombose rechtzeitig

Von: Dr. med. Jana Wittkowski (Ärztin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 18.03.2021 - 17:25 Uhr

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Vene und behindert den Rückfluss des Blutes zum Herzen. Dies äußert sich meist durch Schmerzen und eine Schwellung in dem betroffenen Bereich. Wichtig ist es, zwischen den verschiedenen Arten einer Thrombose zu unterscheiden. Denn ein Blutgerinnsel kann prinzipiell in jedem Blutgefäß des Körpers und sogar im Herzen entstehen – mit unterschiedlichen Folgen.

Thrombose in Venen oder Arterien

Bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Arterie, spricht man von einer arteriellen Thrombose, die eine häufige Ursache für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ist. Bei den Venenthrombosen unterscheidet man eine Thrombose der oberflächlichen und der tiefen Venen.

Eine Thrombose der oberflächlichen Venen wird auch als Venenentzündung (Thrombophlebitis) bezeichnet und entsteht häufig bei Krampfadern oder durch eine Entzündung von Venenkathetern. Durch Verbindungsvenen kann das Gerinnsel in die tiefen Venen gelangen. Im Folgenden ist eine tiefe Venenthrombose gemeint, wenn von einer Thrombose die Rede ist.

Thrombose im Bein besonders häufig

Besonders häufig kommt eine Thrombose in den Beinvenen vor – doch auch andere Gefäße im Körper können betroffen sein. Seltener ist eine Thrombose im Arm oder im Becken. Dabei sind die Symptome unabhängig vom betroffenen Bereich prinzipiell ähnlich.

Löst sich das Gerinnsel von der Gefäßwand, kann eine gefährliche Lungenembolie entstehen. Daher ist es wichtig, Anzeichen einer Venenthrombose richtig zu deuten und schnell einen Arzt aufzusuchen.

Symptome nicht immer eindeutig

Bei einer Thrombose wird eine Vene teilweise oder vollständig durch ein Blutgerinnsel verschlossen. Dadurch kommt es zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Blutstau, der sich durch ziehende Schmerzen sowie durch eine Schwellung und Überwärmung äußern kann.

Doch nicht selten fehlen die typischen Anzeichen: Manche Betroffenen verspüren nur eine leichte Druckempfindlichkeit oder Beschwerden, die einem Muskelkater ähneln. Auch klassische "Thrombosezeichen" wie Wadenschmerzen beim Anziehen des Fußes oder Schmerzen bei Druck auf die Fußsohle sind nur bei einem Teil der Fälle zu beobachten.

Außerdem können folgende Symptome auf eine Thrombose hinweisen:

  • Blaufärbung der Haut (Zyanose)
  • sichtbare, hervortretende Venen auf der Haut
  • pralle, glänzende Haut mit Spannungsgefühl
  • Schmerzen bei Kompression der Wade mit beiden Händen
  • Fieber
  • Erhöhung der Herzfrequenz

Seltene Sinusvenenthrombose

Bei der seltenen Form der Sinusvenenthrombose, auch Hirnvenenthrombose genannt, bildet sich der Thrombus in einer der großen venösen Blutgefäße des Gehirns. Dadurch kann das sauerstoffarme Blut in den Venen schlechter fließen. Die Folge: Durchblutungsstörungen und aufgrund dessen ein Sauerstoffmangel im Gehirn, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen und Schlaganfällen führen kann.

Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca könnte nach aktuellem Kenntnisstand mit einem leicht erhöhten Risiko für Sinusvenenthrombosen in Verbindung stehen. Das Paul-Ehrlich-Institut rät deshalb allen Geimpften, ärztlichen Rat zu suchen, wenn sie sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend schlechter fühlen, insbesondere in Zusammenhang mit einem oder mehreren der folgenden Symptome:

Bei Thromboseverdacht zum Arzt

Wenn Sie Symptome bei sich bemerken, die auf eine Thrombose hindeuten könnten, sollten Sie möglichst schnell ärztlichen Rat suchen. Insbesondere nach einer langen Reise mit Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug ist es wichtig, aufmerksam auf mögliche Anzeichen einer Thrombose zu achten. Denn langes Sitzen ohne ausreichende Bewegungspausen erhöht das Risiko für die Entstehung einer Thrombose.

Diagnose mittels Ultraschall stellen

Bei Verdacht auf eine Thrombose erhebt die*der Ärztin*Arzt zunächst die Krankengeschichte und fragt nach verschiedenen Risikofaktoren sowie den Symptomen. In Verbindung mit einer körperlichen Untersuchung und einem Bluttest (D-Dimer-Test) kann so die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Thrombose festgestellt werden.

Die Diagnose wird dann durch eine sogenannte Kompressionssonografie gesichert. Dabei wird mit dem Ultraschallgerät untersucht, ob die Vene zusammendrückbar ist und ob der Blutfluss beeinträchtigt ist. Bei unklaren Fällen wird zusätzlich eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel (Phlebografie) durchgeführt, wodurch eine Thrombose in der Regel sicher erkannt werden kann.

Liegt der Verdacht auf eine Sinusvenenthrombose vor, wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) durchgeführt.

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