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Schlaganfall – so erkennen Sie die Symptome
Der Schlaganfall (Apoplex) ist ein plötzlich einsetzendes Krankheitsereignis, das mitunter schwere Folgen haben kann. Verursacht wird der Apoplex entweder durch den Verschluss eines Gefäßes, welches normalerweise das Gehirn mit Blut versorgt (ischämischer Schlaganfall), oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall). Je nachdem, welches Gehirnareal dabei von dem Gefäßverschluss oder der Hirnblutung betroffen ist, kann sich der Schlaganfall durch unterschiedliche Symptome äußern. Doch wie sieht ein Schlaganfall aus? In dieser Fotostrecke erfahren Sie, wie Sie einen Schlaganfall erkennen und welchen einfachen Test Sie anwenden können, wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand Anzeichen eines Schlaganfalls zeigt.
Der Schlaganfall (Apoplex) ist ein plötzlich einsetzendes Krankheitsereignis, das mitunter schwere Folgen haben kann. Verursacht wird der Apoplex entweder durch den Verschluss eines Gefäßes, welches normalerweise das Gehirn mit Blut versorgt (ischämischer Schlaganfall), oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall). Je nachdem, welches Gehirnareal dabei von dem Gefäßverschluss oder der Hirnblutung betroffen ist, kann sich der Schlaganfall durch unterschiedliche Symptome äußern. Doch wie sieht ein Schlaganfall aus? In dieser Fotostrecke erfahren Sie, wie Sie einen Schlaganfall erkennen und welchen einfachen Test Sie anwenden können, wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand Anzeichen eines Schlaganfalls zeigt.
Ein sehr typisches Symptom für einen Schlaganfall ist eine Halbseitenlähmung des Körpers. Dabei können Betroffene typischerweise den Arm und/oder das Bein einer Körperhälfte nicht mehr oder nur noch eingeschränkt bewegen. Diese Bewegungseinschränkung tritt typischerweise, wie alle Schlaganfall-Symptome, schlagartig auf. Das heißt, eine verminderte Beweglichkeit eines Beines, die sich über Wochen entwickelt, ist beispielsweise nicht typisch für einen Schlaganfall.
Nicht nur die Arme und Beine können von der einseitigen Lähmung betroffen sein. Sehr häufig ist auch das Gesicht zur Hälfte gelähmt. Die Stirn kann klassischerweise noch auf beiden Seiten gerunzelt werden, es bestehen jedoch Schwierigkeiten beim Aufblasen der Backen oder beim Formen eines Kussmundes. Diese sogenannte "Mundastschwäche" kann auch dadurch auffallen, dass Betroffenen beim Trinken das Getränk auf einer Seite wieder aus dem Mundwinkel läuft, da dieser gelähmt ist.
Nicht nur die Beweglichkeit kann auf einer Körperseite ausgefallen sein, häufig kommen auch Störungen der Berührungsempfindung hinzu. Betroffene empfinden die Berührung einer Körperhälfte als schwächer als auf der anderen Seite oder spüren diese gar nicht. Treten gleichzeitig Bewegungsstörungen auf, dann finden sich sowohl diese als auch die Sensibilitätsstörungen beim Schlaganfall typischerweise auf derselben Körperseite.
Beurteilen kann man die Berührungsempfindung, indem man gleichzeitig über beide Arme und über beide Beine streicht und die betroffene Person fragt, ob sie die Berührung auf beiden Seiten im gleichen Ausmaß wahrnimmt.
Auch Sprachstörungen können auf einen Schlaganfall hindeuten: So kann beispielsweise eine Person, die normalerweise keine Probleme beim Sprechen hat, morgens plötzlich nur noch langsam und stockend sowie mit viel Mühe sprechen, obwohl sie am Abend zuvor noch ganz normal sprechen konnte. Ein Schlaganfall kann sich also auch durch schlagartig auftretende Probleme beim Sprechen äußern.
Treten Symptome, wie in diesem Beispiel, direkt nach dem Aufwachen auf, dann spricht man auch von einem "Wake-up-Stroke" (aus dem Englischen: Wake-up = Aufwachen, Stroke = Schlaganfall). In circa einem von fünf Fällen fallen Symptome morgens beim Aufstehen auf. Generell können alle hier vorgestellten Anzeichen nicht nur schlagartig am Tag auftreten, sondern auch direkt nach dem Aufwachen auffallen.
Nicht nur das Aussprechen von Worten, sondern auch der Inhalt des Gesprochenen kann bei einem Schlaganfall plötzlich verändert sein. Betroffene Personen reden dann beispielsweise sehr viel und sehr schnell, ihre Aussagen ergeben jedoch wenig Sinn. Wenn man ihnen Fragen stellt, antworten sie zwar auf diese, jedoch nicht sinnvoll. Beispielsweise könnte man eine betroffene Person danach fragen, wie sie heißt und sie würde darauf ganz selbstsicher eine unpassende Antwort wie "achter August" geben.
Neben der stockenden Sprache und dem eingeschränkten Sprachverständnis zeigen Betroffene außerdem oft Wortfindungsstörungen. Hält man ihnen beispielsweise einen Kugelschreiber hin und bittet sie, das Objekt zu benennen, dann könnte eine Antwort sein: "Das Ding, mit dem man schreiben kann". Den richtigen Begriff für das Objekt finden sie jedoch nicht.
Ist die hintere Region des Gehirns von dem Schlaganfall betroffen, dann kommt es sehr häufig zu Sehstörungen. Das kann sich zum Beispiel dadurch äußern, dass auf beiden Augen die gesamte linke Hälfte des Gesichtsfeldes nicht mehr gesehen werden kann. Des Weiteren können auch Doppelbilder auftreten.
Durch den Ausfall einiger Anteile des Blickfeldes beschreiben manche Betroffene beispielsweise auch, dass sie Abstände zu Objekten, wie der Gabel in der Hand oder dem Teller auf dem Tisch, plötzlich nicht mehr richtig einschätzen können.
Doch nicht alle Sehstörungen müssen gleich auf einen Schlaganfall hindeuten: Ein Flimmern vor den Augen mit anschließenden Kopfschmerzen, vor allem bei jüngeren Menschen oder solchen mit Kopfschmerzen in der Vorgeschichte, könnte auch eine sogenannte Aura einer Migräne sein. Bei älteren Menschen, die in der Jugend an Migräne litten, können die auf das Augenflimmern folgenden Kopfschmerzen auch ausbleiben. Blitze im Auge sprechen dagegen eher für eine Schädigung der Netzhaut des Auges (Retina) als für einen Schlaganfall und erfordern möglichst direkt das Aufsuchen eines*einer Augenarztes*Augenärztin.
Ein Schlaganfall kann sich auch durch einen plötzlich auftretenden Schwindel äußern, häufig begleitet von einem unsicheren Gang. Betroffene berichten dabei oft über den sogenannten "Schwankschwindel", der sich so anfühlt wie auf einem schwankenden Schiff auf hoher See. Es kann jedoch auch ein "Drehschwindel" auftreten, bei dem sich Betroffene so fühlen, als würden sie Karussellfahren.
Außerdem können neben den genannten Anzeichen auch unspezifische Symptome, wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen bei einem Schlaganfall auftreten. In einigen Fällen könnte sich ein Schlaganfall auch durch einen Hörverlust oder Tinnitus ankündigen – darauf liefert eine kanadische Studie erste Hinweise.
Prinzipiell unterscheidet sich ein Schlaganfall bei einer Frau nicht von den Schlaganfall-Symptomen bei einem Mann, die Anzeichen gelten also für beide Geschlechter. Alle genannten Symptome lassen sich zu einem einfachen Schema zusammenfassen, das auch Laien*Laiinnen durchführen können, um die Anzeichen eines Schlaganfalls zu erkennen.
Mit dem FAST-Schema testen Sie mögliche Schlaganfall-Symptome schnell und einfach:
- F für "Face" (Gesicht auf Englisch)
- A für "Arms" (Arme auf Englisch)
- S für "Speech" (Sprechen auf Englisch)
- T steht für "Time" (Zeit auf Englisch)
Fordern Sie die betroffene Person auf, zu lachen und dabei die Zähne zu zeigen. Bei einem Schlaganfall hängt infolge einer Lähmung beim Lächeln oft ein Mundwinkel tiefer als der andere oder es zeigt sich eine geringe Ungleichheit der beiden Gesichtshälften beim Lächeln im Mundbereich. Beispielsweise könnte auch nur die Nasenlippenfurche (Nasolabialfalte), die normalerweise beim Lächeln am Übergang zu den Wangen hervortritt, auf einer Seite geringer ausgeprägt sein.
Sie können die Person außerdem auch dazu auffordern, die Backen aufzupusten und die Lippen zu spitzen, um die spiegelbildliche Gleichheit der Gesichtshälften zu beurteilen. Auch das "Zunge rausstrecken" gilt als möglicher Schlaganfalltest: Neigt sich die Zunge beim Herausstrecken zu einer Seite oder kann sie nicht in beide Richtungen (nach rechts und nach links) bewegt werden, gilt dies ebenfalls als mögliches Symptom.
Fordern Sie die betroffene Person dazu auf, die Arme nach vorne auszustrecken, mit den Handflächen nach oben, so als würde die Person ein Tablett auf den Händen tragen. Dann soll sie die Augen schließen und die Position für circa 30 Sekunden halten. Bei einem Schlaganfall kann es dazu kommen, dass die Handfläche auf einer Seite nicht nach oben hin ausgestreckt bleibt, sondern sich die Hand nach innen dreht oder sogar der ganze Arm absinkt. In einigen Fällen kann der Arm für den Versuch gar nicht erst angehoben werden. Würden Sie in so einem Fall den Arm der Person anheben, würde dieser möglicherweise kraftlos direkt wieder nach unten fallen.
Gleiches kann man im Übrigen auch an den Beinen testen. Die liegende Person soll die Beine parallel im rechten Winkel anheben und mit geschlossenen Augen in der Luft halten. Beim Schlaganfall kann es zum Absinken eines Beines kommen oder dazu, dass dieses sich gar nicht erst anheben lässt.
Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen, wie beispielsweise "Liebe Lilli Lehmann" oder noch einfacher "Heute ist ein schöner Tag". Außerdem können Sie die Person etwas benennen lassen. Halten Sie ihr hierfür zum Beispiel einen Kugelschreiber oder Ihre Armbanduhr hin und fordern Sie die Person auf, das Objekt zu benennen. Bei einem Schlaganfall antwortet Ihr Gegenüber möglicherweise sehr langsam, verwaschen und unsicher oder nicht sinngemäß auf Ihre Fragen oder befolgt Ihre Aufforderungen nicht angemessen.
T steht für die Zeit und damit für einen sehr wichtigen Punkt. Wenn eine der oben genannten Übungen Auffälligkeiten zeigt, dann rufen Sie unverzüglich die Notrufnummer (112) an. Umso schneller die betroffene Person in die Notaufnahme gelangt, umso besser stehen die Chancen, dass sich ihre Symptome behandeln lassen.
Der schleichende Schlaganfall bezeichnet eine kurzfristige Durchblutungsstörung des Gehirns (Transitorische ischämische Attacke, TIA). Bei dieser können genau dieselben Symptome, wie die bereits genannten, schlagartig auftreten. Diese bilden sich jedoch innerhalb von Minuten bis Stunden wieder zurück.
Die TIA ist dennoch ein Vorbote des Schlaganfalls und das Risiko für einen „richtigen“ Schlaganfall ist in den ersten 24 bis 48 Stunden nach dem Ereignis am höchsten. Darum sollte man auch dann, wenn die Symptome bereits nach wenigen Minuten wieder verschwunden sind, bei diesem Vorzeichen unbedingt die Notaufnahme aufsuchen.
- Online-Informationen der Deutschen Schlaganfall-Hilfe (2017): Aphasie-Fakten: Formen und Auswirkungen. (Abruf: 07/2022)
- Rückert, C., Siegmar, N. / Schlaganfallbegleitung (2022): FAST-Test – Schlaganfall schnell und ohne Vorwissen erkennen. (Abruf: 07/2022)
- Staykov, D. (2017): Wake-up Stroke: therapeutische Herausforderung. In: neurologisch. neuro Supplementum. 14. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, Vol. 2.
- Büdingen. H. J., Rückert, C./ Schlaganfallbegleitung (2022): Was ist eine TIA? (Abruf: 07/2022)
- AMBOSS (2022): Ischämischer Schlaganfall. (Abruf: 07/2022)
- ÄrzteZeitung (2020): Plötzlicher Hörverlust als Vorbote des Schlaganfalls. (Abruf: 07/2022)
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