Ekzem am Ellenbogen
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Ekzem: Behandlung und Ursachen

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 30.05.2018 - 13:06 Uhr

Rote Flecken auf der Haut, die meist noch mit starkem Juckreiz einhergehen – was kann das sein? In den allermeisten Fällen handelt es sich um ein Ekzem. Ekzeme stellen mit bis zu 20 Prozent den größten Anteil an Hauterkrankungen dar. Ekzem ist der Sammelbegriff für entzündliche, meist juckende, nicht ansteckende Hauterkrankungen. Anhand unterschiedlicher Kriterien werden verschiedene Formen unterschieden. Diese – sowie mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten – werden im Folgenden genauer betrachtet.

1. Unterscheidung nach dem Verlauf

  • Das akute Ekzem ist häufig mit Juckreiz, Rötung und Bläschenbildung verbunden. Die Herde nässen oft und verkrusten leicht.
  • Ein chronisches Ekzem ist durch eine trockene, schuppige Haut, gesteigerte Verhornung und ebenfalls durch Juckreiz gekennzeichnet. Die Haut verdickt sich, wird rissig und wirkt rau.

2. Unterscheidung nach dem Auslöser

Je nach Auslöser unterscheidet man:

  • exogene Ekzeme und
  • endogene Ekzeme

Ekzeme, die durch äußere Einflüsse hervorgerufen werden, werden exogenes Ekzem beziehungsweise Kontaktekzeme genannt. Unterschieden wird dabei in allergische (hervorgerufen durch zum Beispiel Nahrungsmittel, Kosmetikprodukte oder Metalle) und nicht allergische (hervorgerufen durch beispielsweise Chemikalien wie Putzmittel oder in Textilien) Kontaktekzeme. 

Bei einem exogenen Ekzem tritt meist direkt nach dem Kontakt mit dem auslösenden Mittel eine Reaktion auf, und zwar meist genau an der Stelle der Haut, an der der Kontakt auch stattgefunden hat. Oft findet ein ähnlicher Verlauf der Symptome statt: So beginnt es oft mit einer Rötung, dann bilden sich kleine Bläschen, die Bläschen können platzen und nässen, es folgt eine Krustenbildung und zuletzt eine Schuppung. Ein solches Ekzem gehört mit zu den häufigsten Berufskrankheiten. 

Endogene Ekzeme – genetische Veranlagung

Ekzeme, die vorwiegend durch innere Einflüsse verursacht werden, heißen endogene Ekzeme. Bei einem endogenen Ekzem ist eine genetische Veranlagung vorhanden – sie betrifft etwa zehn Prozent der Bevölkerung.

Das häufigste endogene Ekzem ist das sogenannte atopische Ekzem – die Neurodermitis. Kinder erkranken mit einer Häufigkeit von etwa 30 bis 40 Prozent an einer Neurodermitis, wenn bereits ein Elternteil unter dieser Hautkrankheit leidet. Ist bei beiden Elternteilen ein endogenes Ekzem aufgetreten, so erkranken etwa 60 bis 70 Prozent der Kinder.

Häufig leiden die Betroffenen auch unter Bronchialasthma, Heuschnupfen oder Nahrungsmittelallergien.

Ekzeme – was ist zu beachten?

Damit der Arzt die Diagnose leichter stellen kann, sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Wann und unter welchen Bedingungen ist das Ekzem aufgetreten?
  • Haben Sie schon öfter unter solchen Hauterkrankungen gelitten?
  • Wo treten die Hauterscheinungen auf?

Mögliche Ursachen eines Ekzems

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über mögliche Ursachen eines Ekzems an den verschiedenen Körperregionen:

BeispieleMögliche Ursachen
KopfHaarfärbe- und Haarpflegemittel
GesichtKosmetika, Rasierwasser, Rasierseife, Nagellack
ArmUhr/Armband bei Metallallergie
LippenZahnpasta, Mundwasser, Zitrusfrüchte, Lippenstift, Lippenbalsam, Kaugummi
HändeWasch- oder Reinigungsmittel, Pflanzenallergene
KörperDusch- oder Badezusätze, Kleidung, Massagemittel
AchselhöhlenDeo, schweißhemmende Präparate
BauchJeansknöpfe, Hosen
GenitaleIntimhygienemittel, empfängnisverhütende Präparate
BeinStrümpfe (Material, Farbe), Ulkussalben
FüßeDeo, Mittel gegen Pilzerkrankungen

Basispflege der Haut

In jedem Fall kommt der individuellen, konsequenten Basispflege eine besondere Rolle zu, da die Haut in den meisten Fällen bereits vorgeschädigt ist und deshalb eine besondere Pflege benötigt. Durch eine gute Hautpflege kann auch sogenannten Sekundärinfektionen durch Bakterien, Pilzen, Viren vorgebeugt werden.

Deshalb gilt: Verzichten Sie auf alles, was die Haut zusätzlich austrocknen könnte. Dazu zählt zum Beispiel:

  • alkalische Seifen, Putzmittel
  • alkoholische Einreibungen oder Lotionen
  • heiße Bäder über 35 Grad Celcius
  • intensive Sonnenbäder

Wie wird ein Ekzem behandelt?

Zur Pflege der Haut eignen sich wirkstofffreie Salbengrundlagen oder Ölbäder. Wer unter einer geröteten beziehungsweise entzündeten Haut leidet, sollte auf Schüttelmixturen oder O/W-Emulsionen zurückgreifen. Fettende Salben sollten nicht aufgebracht werden.

Offene, nässende Hautkrankheiten behandelt man heutzutage mit feuchten oder fettfeuchten Verbänden. Dadurch wird einmal einer Austrocknung vorgebeugt, zum anderen erreicht man damit einen kühlenden Effekt. Fettfeuchte Verbände legt man wie folgt an: Zuerst wird eine Fettcreme aufgetragen, über die dann ein feuchter Verband gelegt wird. Nun kommt ein trockener Verband darüber, der für etwa drei bis fünf Stunden auf der Haut bleibt.

Neben wirkstofffreien Zubereitungen haben sich auch Harnstoffpräparate bewährt, da Harnstoff die Hornhautschicht normalisiert, den Juckreiz lindert und auch leicht antibakterielle Eigenschaften hat.

Hilfreiche Präparate bei Ekzemen

Hilft eine konsequente Basispflege nicht, können cortisonhaltige Präparate – eventuell als sogenannte Intervalltherapie, also im Wechsel mit der Basispflege – eingesetzt werden.

Weitere Möglichkeiten sind pflanzliche Präparate. Sie sind allerdings schwächer wirksam als eine 0,5 prozentige Hydrocortisoncreme. In manchen Fällen erscheint auch die Einnahme von Zinktabletten bei einem Ekzem sinnvoll.