Kreuzbein und Steißbein

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 11.03.2025

Die untersten beiden Abschnitte der Wirbelsäule sind das Kreuzbein und das Steißbein.

Das Kreuzbein, auf Latein Os sacrum, besteht aus fünf miteinander verschmolzenen Wirbeln (Kreuzbeinwirbel oder Sakralwirbel), die gemeinsam einen großen, kräftigen Knochen bilden. Dieser keilförmige Knochen befindet sich zwischen dem Steißbein und der Lendenwirbelsäule und verbindet die Wirbelsäule beidseitig über das Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) mit dem Becken. Schon kleinste Verschiebungen im Iliosakralgelenk – das als das unbeweglichste Gelenk im ganzen Körper gilt – können starke Schmerzen auslösen (ISG-Syndrom).

Das Steißbein (Fachbegriff Os coccygis) schließt unten an das Kreuzbein an und wird aus den vier bis fünf Steißbeinwirbeln (Coccygealwirbel) gebildet. Diese Wirbel sind stark zurückgebildet. Das Steißbein wird als Überbleibsel der Schwanzwirbelsäule der Wirbeltiere angesehen, die sich während der Evolution beim Menschen zurückgebildet hat. Nach Stürzen oder Geburten kann das Steißbein seine Lage verändern oder gebrochen sein. Dann verursacht es vor allem Schmerzen beim Sitzen.

Entlang der Rückseite der Wirbelsäule erstreckt sich das hintere Längsband (Ligamentum longitudinale posterius) vom Steißbein bis zum Kreuzbein. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Wirbelsäule zu stabilisieren und ihr Struktur und Festigkeit zu verleihen.