Leber

Von: Gesundheit-Redaktion

Mit 1,4 bis 1,8 Kilogramm Körpergewicht ist die Leber das schwerste Körperorgan nach der menschlichen Haut. Sie liegt im Oberbauch unter dem Zwerchfell und verfügt neben dem normalen Gefäßnetz aus Arterien und Venen zusätzlich über ein Pfortadersystem. Durch dieses System gelangt nährstoffreiches Blut aus den Eingeweiden ins Lebergewebe und von hier aus über die Lebervene zurück in den Körperkreislauf.

Die Leber hat mehrere wichtige Funktionen: Sie produziert Gallenflüssigkeit, verarbeitet und speichert chemische Substanzen und baut Stoffwechselprodukte und Gifte ab. Die Leberzellen verarbeiten die Grundsubstanzen, die den Körper erhalten. Wenn diese Leberzellen sich krankhaft verändern und nicht mehr funktionieren, spricht man von Leberzirrhose. Hauptursache dieser Krankheit ist Alkoholmissbrauch – also Vorsicht!

Bestimmte, spezialisierte Zellen in der Leber haben die Fähigkeit, das Blut von Fremdstoffen und überzähligen oder geschädigten roten Blutkörperchen zu befreien.

Die Leberzellen verwandeln Produkte aus Eiweiß, Kohlehydraten und Fetten und sorgen dafür, dass die Abfallprodukte über den Kreislauf zu den entsprechenden Ausscheidungsorganen gelangen. Ebenso verfahren die Leberzellen mit Giften wie etwa Alkohol oder chemischen Substanzen in Medikamenten.

Wenn die Nahrung sehr proteinreich ist, kann der Körper die überschüssigen Aminosäuren nicht speichern. Sie werden von den Leberzellen abgebaut und in körpereigene Strukturen umgewandelt, wobei als Nebenprodukt Harnstoff entsteht. Körpereigene Proteine sind notwendig für das Wachstum und die Erneuerung der Körperzellen und für die Produktion von Hormonen und Enzymen.

Kohlehydrate dienen der Energiegewinnung. Der Körper bezieht diese Energie aus zucker- und stärkehaltigen Nahrungsmitteln. Mithilfe des Sauerstoffes im Blut können die Muskeln Glukose verbrennen und die freiwerdende Energie nützen. Glukose ist – wie auch das Fett – Treibstoff für die Zellen. In der Leber wird sie mithilfe von Insulin in Glykogen umgewandelt. Während Glukose sofort zur Energiegewinnung zur Verfügung steht, wird Glykogen als Vorrat gespeichert und sorgt bei Mangelzuständen für einen Ausgleich des Blutzuckerspiegels. Würde der Blutzuckerspiegel zu stark absinken, hätte dies die Schädigung von Gehirnzellen zur Folge. Ist der Blutzuckerspiegel hingegen erhöht, so wird Zucker mithilfe von Hormonen zu Glykogen und Fett aufgebaut und gespeichert.

Die Leber gewinnt aus den Fetten, die wir mit der Nahrung aufnehmen, Bausteine, die sie wieder zu körpereigenen Fetten zusammensetzt. Diese im Fettgewebe gespeicherten Reserven liefern bei Bedarf Energie.