Bärentraube – Wirkung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 11.10.2018

Bärentraube: Woher kommt die Wirkung?

Die die Harnwege desinfizierende Wirkung von Bärentraubenblättern ist vornehmlich auf das Arbutin bzw. das Hydrochinon zurückzuführen. Arbutin ist aus chemischer Sicht ein Abkömmling des Hydrochinons, in alkalischem Milieu wandelt sich Arbutin in Hydrochinon um. Erst das gebildete Hydrochinon wirkt letzten Endes antibakteriell und desinfizierend auf die Harnwege.

Ein alkalischer pH-Wert im Urin kann durch die Aufnahme von pflanzlicher Nahrung oder Natriumhydrogencarbonat (=Natron oder Natriumbicarbonat) erreicht werden. Die in den Blättern enthaltenen Gerbstoffe stabilisieren das Arbutin und haben zusätzlich selbst antibakterielle Effekte. Nicht eindeutig nachgewiesen ist neben der desinfizierenden auch eine harntreibende Wirkung von Bärentraubenblättern. Eventuell könnten die Flavonoide hierfür verantwortlich sein.

Bärentraube – Nebenwirkungen

Nebenwirkungen treten bei der Einnahme von Bärentraubenblättern nur selten auf. Bei besonders magenempfindlichen Personen kann es durch die Reizung der Magenschleimhaut durch die Gerbstoffe zu Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden kommen. Bei Kaltansätzen werden weniger Gerbstoffe freigesetzt, was das Risiko für derartige Nebenwirkungen minimiert.

In sehr seltenen Fällen konnten außerdem Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Rötungen und Juckreiz beobachtet werden.

Welche Wechselwirkungen gibt es?

Da die volle antibakterielle Wirkung von Bärentraube nur bei alkalischem Harn erreicht wird, sollten die Blätter nicht mit Medikamenten eingenommen werden, die den Harn sauer machen. Auch das Essen von Fleisch trägt eher zu einem sauren Harn bei.