Melisse – Anwendung
Zitronenmelisse hat beruhigende Wirkung auf den Körper – einerseits auf das Zentrale Nervensystem, andererseits aber auch auf den Magen-Darm-Trakt. In Kombination mit Baldrian oder auch alleine wird Melisse deshalb bei Unruhe, Nervosität, leichter Schlaflosigkeit und nervös bedingten Einschlafstörungen eingenommen.
Melisse für den Magen-Darm-Trakt
Bei Erwachsenen wie Kindern wird die Pflanze außerdem zur Behandlung von funktionellen Magen-Darmbeschwerden wie Blähungen, Krämpfe und Brechreiz sowie bei Appetitlosigkeit verwendet.
Anwendung gegen Bakterien, Pilze und Viren
Trockenextrakte aus Melisseblättern zeigen außerdem Aktivität gegen Bakterien, Pilze und Viren. Als Salbe oder Creme äußerlich aufgetragen vermögen die Blätter zum Beispiel auch die Beschwerden einer Herpes-Infektion zu lindern.
Traditionell werden die Blätter genutzt, um das allgemeine Befinden bei nervöser Belastung zu stärken und die Herz-Kreislauffunktion zu unterstützen.
Melisse in der Volksmedizin
Volksmedizinisch nutzt man Melisse schon seit dem 15. Jahrhundert als Beruhigungsmittel, verdauungsförderndes, blähungslinderndes und krampflösendes Mittel bei verschiedenen Verdauungsbeschwerden.
Der Trivialname "Mutterkraut" beruht darauf, dass die Pflanze im Mittelalter auch breite Anwendung in der Frauenheilkunde, beispielsweise bei Unterleibsbeschwerden, fand. In der modernen Volksmedizin findet die Pflanze außerdem Anwendung als schweißtreibendes und kräftigendes Mittel bei Erkältungskrankheiten, Kreislaufschwäche, nervösem Herzklopfen, Migräne, Melancholie und Hysterie.
Verwendung in der Aromatherapie
In der Aromatherapie nutzt man vor allem die beruhigende Wirkung von Melissenöl bei Unruhezuständen und Schlaflosigkeit. Des Weiteren wird Melisse auch zum Würzen von Getränken und Süßspeisen verwendet.
Anwendung in der Homöopathie
In der Homöopathie werden frische Melissenblätter bei Regelstörungen eingenommen.
Inhaltsstoffe von Melisse
Melissenblätter enthalten mindestens 0,05 % ätherisches Öl bzw. spezifische Sorten sogar bis zu 0,8 %. Die Hauptbestandteile des Öls sind das sogenannte Citral, eine 4:3-Mischung aus Geranial und Neral, und das Citronellal. Citral und Citronellal sind für den intensiven Geruch nach Zitrone verantwortlich.
Des Weiteren kommen Gerbstoffe vom Typ der Rosmarinsäure, Triterpensäuren, Flavonoide und Phenylcarbonsäuren in der Droge vor. Wässrige Extrakte aus den Blättern enthalten unter allen Lippenblütlern den höchsten Gehalt an Rosmarinsäure.
Melisse: Bei welcher Indikation?
Medizinische Anwendung findet Melisse in folgenden Fällen:
- leichte Schlafstörungen
- Einschlafstörungen
- Unruhe
- Nervosität
- Magen-Darmbeschwerden
- Verdauungsstörungen
- Blähungen
- Krämpfe
- Brechreiz
- Appetitlosigkeit
- Herpes