Mistel – Wirkung
Bei Injektion von Mistelpräparaten in oder unter die Haut entstehen lokale Entzündungsherde, welche bis zum Absterben des Gewebes (Nekrose) führen können.
Wie wirkt Mistellektin ML I in Mistel?
Vermutlich ist vor allem das Mistellektin ML I auschlaggebend für die zytostatische (=das Zellwachstum hemmende) Wirkung von Mistelkraut.
ML I bindet an Tumorzellen und bewirkt deren Verklumpung. Gleichzeitig hat ML I auch eine Wirkung auf Immunzellen, die daraufhin Stoffe ausschütten, welche die Tumorzellen bekämpfen. Auch die Aktivität des zellulären Immunsystems (Makrophagen, Granulozyten) und der T-Helferzellen wird durch ML I erhöht.
All dies konnte bisher nur an Tierversuchen und bei Laborversuchen gezeigt werden.
Welche Wirkung hat Mistel außerdem?
Im Reagenzglas (=in vitro) konnte ferner beobachtet werden, dass auch Viscotoxine das Tumorwachstum hemmen. All dies führt zu einer Steigerung der köpereigenen Abwehr und herabgesetzten Infektanfälligkeit, Linderung von tumorbedingten Schmerzen und Besserung des allgemeinen körperlichen und psychischen Befindens von Tumorpatienten.
In Tierversuchen konnte auch eine Hemmung der Metastasenbildung beobachtet werden.
In der Regel gilt, dass niedrige Konzentrationen injizierter Mistelzubereitungen eher unspezifisch immunstimulierend wirken und bei höheren Konzentrationen die Antitumoraktivität überwiegt. Mistelzubereitungen sollen außerdem blutdrucksenkende Effekte haben, jedoch ist dies noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.
Mistel: Nebenwirkungen
Bei der Anwendung von Mistelpräparaten kann es zu Nebenwirkungen wie Schüttelfrost, hohem Fieber, Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen und pektanginösen Beschwerden (Brustenge) kommen.
Bei der Injektion unter die Haut (subcutan) können an der Einstichstelle vorübergehend allergische Reaktionen wie Rötung, Schwellung und Knoten auftreten. Ferner sind Lymphknotenschwellungen und entzündliche Reizerscheinungen der Venen möglich.
Welche Wechselwirkungen gibt es mit Mistel?
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind derzeit nicht bekannt. Mistelpräparate sollten vorsichtshalber aber nicht mit anderen Immunstimulanzien kombiniert werden.