Schöllkraut – Anwendung
Schöllkraut wird vorwiegend bei krampfartigen Beschwerden im Bereich des Magen-Darmtraktes und der Gallengänge eingesetzt. In der Volksmedizin verwendet man Schöllkraut zur Reinigung der Gallenblase und zur Anregung des Gallenflusses bei Leberentzündung, Gelbsucht und Gallensteinen.
Schöllkraut: weitere Anwendungsfälle
Auch als Spasmolytikum (krampflösendes Mittel) und bei Zahnschmerzen wird in der Volksheilkunde Schöllkraut eingenommen. Aufgrund der virusabtötenden Eigenschaften der Alkaloide im Milchsaft der Pflanze wird dieser zur Behandlung von Warzen auf diese aufgetupft.
Anwendung in der Homöopathie
In der Homöopathie wird Schöllkraut zur Behandlung von Steinbildungen, chronischen Störungen des Leber-Galle-Systems, Entzündungen der Atemorgane und des Rippenfells sowie bei Rheumatismus und allgemeinen Entzündungen eingesetzt.
Inhaltsstoffe von Schöllkraut
Bisher wurden 30 verschiedene Alkaloide in der Pflanze nachgewiesen, der Anteil von Alkaloiden in der Droge beträgt dabei etwa 0,1-1 %. Die Hauptinhaltsstoffe der Alkaloide sind wiederum Coptisin (mit 80-90 % das vorherrschende Alkaloid), Protopin, Berberin, Cehlidonin (Hauptalkaloid der unterirdischen Pflanzenteile), Sanguinarin und Chelerythrin.
Der genaue Alkaloidgehalt ist sehr variabel und wird zum Beispiel von der Herkunft und dem Erntezeitpunkt beeinflusst. Anscheinend ist der Alkaloidgehalt in der Blütezeit besonders niedrig, weshalb die Arzneibuchforderung, die Pflanzenteile zur Blütezeit zu ernten, korrigiert werden müsste.
Weitere Inhaltsstoffe der Pflanze sind verschiedene Pflanzensäuren (zum Beispiel Äpfelsäure), Kaffeesäure, geringe Mengen an Flavonoiden und Carotinoiden.
Schöllkraut: Indikation
Die folgenden Beschwerden sind mögliche Anwendungsfälle für Schöllkraut:
- Krämpfe
- Magenkrampf
- Gallensteine
- Gelbsucht
- Leberentzündung
- Zahnschmerzen
- Warzen