Süßholz – Anwendung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 12.11.2018

Süßholzwurzel wird bei entzündlichen, die Schleimhaut betreffenden Erkrankungen der oberen Atemwege (Katarrh) eingesetzt. So eignet sich die Droge unter anderem zur Behandlung der damit einhergehenden Symptome wie Halsweh, produktivem Husten, Erkältungserscheinungen, bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und des Rachens (Pharyngitis) sowie bei begleitender Bronchitis.

Süßholz – Anwendung für die Verdauung

Im Bereich des Magen-Darm-Traktes verwendet man Süßholzwurzel bei Geschwüren des Magens und des Zwölffingerdarms (Ulcus ventriculi bzw. duodeni), Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) und zur symptomatischen Behandlung von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl.

Wofür lässt sich Süßholz außerdem anwenden?

Traditionell wird die Wurzel zur Behandlung von Sodbrennen, säurebedingten Magenschmerzen und, kombiniert mit anderen Arzneimitteln, zur Unterstützung der Schleimlösung in den Atemwegen angewendet.

Wegen des intensiven süßen Geschmacks wird Süßholzwurzel auch als Geschmackskorrigens in Arzneimitteln, Lebensmitteln und Genussmitteln verarbeitet.

Äußerlich soll die Pflanze ferner bei entzündlichen Hauterkrankungen (Dermatitis) und diversen anderen Hautleiden helfen.

Süßholz in der Volksmedizin

Auch in der Volksmedizin verwendet man Süßholzwurzel als reizlinderndes und auswurfförderndes Mittel sowie als Magenmittel. Bis zur Einführung sogenannter H2- und Protonenpumpenhemmer, die heute zur Behandlung von Geschwüren des Magens und des Zwölffingerdarms eingesetzt werden, war Süßholzwurzel das Mittel der Wahl zur Therapie dieser Erkrankungen.

Homöopathische Anwendung von Süßholzwurzel

In der Homöopathie verwendet man ebenfalls die getrocknete Süßholzwurzel. Die dabei eingesetzten Zubereitungen wurden von der Kommission D des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) jedoch negativ bewertet (Negativmonogaphie).

Inhaltsstoffe von Süßholz

Süßholwurzel enthält 2-15 % Triterpensaponine, darunter auch die Calcium- und Kaliumsalze der Glycyrrhizinsäure. Des Weiteren kommen mit einem Anteil von 0,65-2 % Flavonoide, Isoflavone, Cumarine, Phytosterole und etwa 10 % Polysaccharide vor.

Süßholz: Indikation

Dies sind mögliche Anwendungsgebiete für Süßholzwurzel:

  • Schleimhautentzündungen der Atemwege, Katarrh
  • Halsweh, Husten
  • Nasennebenhöhlenentzündung, Sinusitis
  • Pharyngitis
  • Bronchitis
  • Magengeschwür, Geschwür des Zwölffingerdarms, Gastritis
  • Verdauungsbeschwerden
  • Völlegefühl, Blähungen
  • Sodbrennen, Magenschmerzen
  • Hautleiden, Dermatitis