Toxische Beziehung erkennen: 8 Anzeichen

Die Gefühle fahren Achterbahn: Im einen Moment ist die Beziehung harmonisch und innig, im nächsten kippt die Stimmung und es kommt zu einem kühlen und abweisenden Verhalten. Auch heftige Kritik ist möglich. Meist geht dies von einer Partei aus, die andere Seite hingegen reagiert auf dieses Verhalten unsicher und ängstlich. Die Beziehung wirkt instabil, ein ständiges Wechselbad der Gefühle weist auf eine destruktive Dynamik hin.

Bei einem Part der Beziehung kann häufig ein ausgeprägtes Kontrollverhalten auftreten, welches sich in vermeintlicher Fürsorge widerspiegelt. Vom "schwächeren" Gegenüber wird oftmals Dankbarkeit und Abhängigkeit verlangt.

Die "Geber-Persönlichkeit" verliert Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Diese Dynamik äußert sich beispielsweise darin, dass der*die abhängige Partner*in

• keine eigene Meinung mehr äußert
• keine autonomen Entscheidungen trifft oder diese von dem*der Partner*in abhängig macht
• Herausforderungen nicht allein lösen kann
• über kein oder nur ein geringes Selbstvertrauen verfügt

Ein weiteres Anzeichen einer toxischen Beziehung ist der soziale Rückzug des Gegenübers: So wird in einer Beziehung durch die toxische Person beispielsweise plötzlich nicht mehr oder nur abweisend auf Nachrichten oder Anrufe des*der Partners*Partnerin reagiert. Vorschläge für gemeinsame Unternehmungen werden entweder im Vorhinein abgeblockt oder das Treffen wird kurzfristig abgesagt. Verbindliche Absprachen sind kaum oder gar nicht mehr möglich.

Auch das Verhalten der nicht-toxischen Person ändert sich. Dieses veränderte Verhalten zeigt sich beispielsweise so:

• Man isoliert sich und stellt eigene Bedürfnisse in den Hintergrund
• Es fehlt die Motivation, Dinge anzugehen, die einem sonst Freude bereitet haben
• Man fühlt sich in Gesellschaft der toxischen Person dauerhaft unwohl, nervös und gestresst
• Man vermeidet es, vor Freund*innen oder Familienmitgliedern über die Beziehung zu dieser Person sprechen

Der Stress, den die toxische Beziehung auslöst, kann sich auch in körperlichen Symptomen wie Erschöpfung und Schlafproblemen niederschlagen. Auch andere stressbedingte Beschwerden, wie häufige Kopfschmerzen, Verspannung oder Magen-Darm-Probleme sind möglich.

Auch wenn man feststellt, dass man negative Gefühle, Sorgen und Probleme aus Angst vor der (meist heftigen) Reaktion des Gegenübers versteckt oder Kritik nicht ausspricht, kann es sich um ein Warnsignal für eine toxische Beziehung handeln.

In der Beziehung ist ein*e Partner*in besonders abhängig vom Gegenüber. Der toxische Part trifft kleine und große Lebensentscheidung, ohne die*den andere*n einzubeziehen.

Hierbei handelt es sich beispielsweise um finanzielle Entscheidungen oder den Jahresurlaub, aber auch ein Besuch im Restaurant oder die Wochenendplanung werden fremdbestimmt.

Läuft die Beziehung nicht rund, wird dies durch die toxische Person in der Regel ihrem Gegenüber angelastet. Sämtliche Schuld an den bestehenden Problemen liegt dann bei einem*einer Partner*in.

Auch manipulatives Verhalten im Rahmen von Konflikten ist typisch: Toxische Menschen reden die Probleme ihres Gegenübers klein und bewerten die Reaktion des*der anderen als übertrieben oder hysterisch.