Nasendusche: Wirkung & Anwendung der Nasenspülung
Die Nasenspülung stammt ursprünglich aus der Yogatradition. Die Reinigung der Nasengänge dient beim Yoga der Vorbereitung auf die Meditation, damit der Atem gleichmäßig durch beide Nasenlöcher fließen kann. Zu medizinischen Zwecken wird die Nasenspülung mit Salzwasser vor allem bei Schnupfen oder einer Pollenallergie eingesetzt. Bewährt hat sich dabei die Anwendung einer Nasendusche. Die Salzwasserlösung kann man mit gekauftem Nasenspülsalz anrühren, aber auch selber machen. Wie die Nasendusche als Hausmittel funktioniert, welche Wirkung sie hat, auf was man bei der Anwendung achten sollte und wann eine Nasenspülung sinnvoll ist, das und mehr erfahren Sie hier.
Nase spülen: Was ist eine Nasendusche?
Eine Nasendusche ist ein kannenähnlicher Behälter aus Kunststoff, Glas, Keramik oder Metall, der mit einer Salzlösung befüllt wird und dazu dient, eine Nasenspülung einfach durchzuführen.
Eine Nasenspülung wird häufig als reinigend und wohltuend wahrgenommen. Die Nasenschleimhaut wird auf diese Weise sanft von Schleim, Staub und Krankheitserregern befreit und gesäubert. Zusätzlich wird die Selbstreinigungsfunktion der Nasenschleimhaut verbessert.
Wie funktioniert eine Nasendusche?
Mithilfe der Nasendusche wird Flüssigkeit in den Nasenraum eingebracht. Dabei fließt die Salzlösung zum einen Nasenloch hinein und zum anderen hinaus. Dabei nimmt sie in der Nase vorhandene Schmutzpartikel, Nasensekret oder Krankheitserreger mit und befördert sie nach draußen.
Wann ist eine Nasenspülung sinnvoll?
Die Nasenspülung mit einer Salzlösung kann sowohl bei dauerhaften (chronischen) als auch bei akuten Infekten der oberen Atemwege angewendet werden, um die Beschwerden wie eine laufende oder verstopfte Nase zu lindern. Auch bei einer Pollenallergie kann man vom Nasespülen profitieren, indem die allergieauslösenden Pollen aus der Nase entfernt werden. Nach ärztlicher Rücksprache kann eine Nasenspülung auch nach einer Nasenoperation angewendet werden, um den Heilungsprozess zu fördern.
In manchen Situationen ist jedoch auch Vorsicht geboten. Im Folgenden erfahren Sie, wann eine Nasenspülung sinnvoll ist und wann nicht.
Bei Erkältung
Bei einer akuten Erkältung mit Schnupfen wird eine Nasenspülung empfohlen, auch als zusätzliche Maßnahme zu einer medikamentösen Therapie. Die Wirkung: Krankheitserreger und Sekret werden entfernt, der Schleim verflüssigt und die Nasenschleimhaut kann sich erholen.
Bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung
Wie bei der Erkältung ist auch bei der akuten Nasennebenhöhlenentzündung die Durchführung einer Nasenspülung sinnvoll und wird vielfach empfohlen. Sie kann sehr gut begleitend zu einer Behandlung mit Medikamenten angewendet werden.
Bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung
In Studien konnte gezeigt werden, dass die Nasenspülung mit einer Salzlösung die Beschwerden bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung verbessert. Sie wird inzwischen als Standardtherapie bei dieser Erkrankung angesehen.
Bei Heuschnupfen
Bei Beschwerden, die durch eine Pollenallergie ausgelöst werden, wie eine laufende, juckende oder verstopfte Nase, kann eine Nasenspülung mit Salzlösung helfen, die Pollen aus der Nase zu spülen und die Symptome zu lindern.
Nach einer Nasen-OP
Auch nach einer Operation im Bereich der Nasennebenhöhlen wird bei Bedarf eine frühzeitige Spülung angeraten. So können Schleim, Blut und Krusten schonend entfernt werden. Ob und wie häufig die Nasenspülung im individuellen Fall nach einer Operation infrage kommt, sollte jedoch unbedingt mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin besprochen werden.
Wann auf Nasenspülung verzichten?
In manchen Fällen sollte eine Nasenspülung mit Vorsicht angewendet werden. Dies kann bei der Neigung zu Nasenbluten, bei Verletzungen in der Nase oder nach einer Nasen-OP sein. Bei stark entzündeten und vereiterten Nasennebenhöhlen sollte laut Expertenmeinungen von einer Nasenspülung Abstand genommen werden. Bitte alten Sie in diesen Fällen vorher ärztliche Rücksprache, um zu erfragen, ob und wann Nasenduschen für Sie ungeeignet oder sogar gefährlich sein können.
Nasendusche: Wie oft am Tag und wie lange?
Folgende Regeln dienen als Wegweiser, wie oft und wie lange eine Nasenspülung empfohlen wird:
- Bei einer Erkältung mit akutem Schnupfen kann die Nasenspülung für die Dauer der Beschwerden bis zu dreimal am Tag durchgeführt werden.
- Bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung wird zu einer einmal täglichen Nasenspülung geraten.
- Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung sollte die Anwendung nur einmal pro Woche erfolgen.
- Bei Beschwerden aufgrund einer Pollenallergie kann die Nasendusche jeden Abend vor dem Zubettgehen angewendet werden.
Die Anwendung der Nasenspülung über einen längeren Zeitraum wird unter Fachleuten kontrovers diskutiert. Einerseits wird von ständigen Nasenspülungen abgeraten, da sie schädlich für die natürliche Abwehrkraft der Nasenschleimhaut sein können. Andererseits wird der regelmäßigen Nasenspülung nachgesagt, sie könne Infekten vorbeugen, indem Krankheitserreger ausgewaschen werden. Am besten ist es, bei Unsicherheiten und Fragen zur Anwendungshäufigkeit ärztlichen Rat einzuholen oder sich in der Apotheke zu erkundigen.
Welche Salzlösung ist geeignet?
Üblicherweise wird als Flüssigkeit für die Nasenspülung eine lauwarme Salzlösung verwendet, die man leicht selbst machen kann. Sie sollte eine für den Körper natürliche (physiologische) Salzkonzentration haben, um die Nasenschleimhaut nicht zu reizen oder zu schädigen.
Einfaches Wasser ohne Salz ist für eine Nasenspülung oder Nasendusche genauso ungeeignet wie eine zu hohe Salzkonzentration. Hypotone Salzlösungen, das bedeutet zu wenig Salz, können zu Brennen und Schmerzen führen. Hypertone Lösungen mit zu viel Salz begünstigen hingegen das Austrocknen der Nasenschleimhaut.
Spüllösung – wie selber machen?
Die Salzlösung kann mit Kochsalz, mit einem speziellen Nasenspülsalz oder aus einer konzentrierten Salzlösung (Sole) selbst hergestellt werden:
- Bei der Verwendung von Haushaltssalz ist darauf zu achten, dass es kein Jod, kein Fluorid, keine Folsäure und auch keine Trennmittel oder Rieselhilfen wie Natriumferrocyanid (E535) enthält. Für eine physiologische Nasenspüllösung mit Kochsalz werden 0,9 Gramm Salz für 100 Milliliter Wasser benötigt. Dafür werden am besten 4,5 Gramm Salz – das entspricht grob einem gehäuften Teelöffel – in 500 Milliliter Wasser komplett aufgelöst. Eine exakte Dosierung ist hier wichtig.
- Fertiges Nasenspülsalz gibt es vorportioniert in kleinen Tütchen für je 250 oder 125 Milliliter Wasser oder in größeren Packungen mit speziellen Messlöffeln zu kaufen. Für eine Nasenspüllösung aus Nasenspülsalz wird der Inhalt eines Tütchens (oder die abgemessene Menge Salz) in die entsprechende Menge Wasser gegeben und unter Rühren komplett aufgelöst. Dies kann unter Umständen einige Minuten dauern. Nasenspülsalz löst sich langsamer in Wasser als Kochsalz.
- Für eine Nasenspüllösung aus Sole wird diese nach den Angaben des Herstellers verdünnt.
Die Nasenspüllösung muss für jede Anwendung frisch hergestellt werden. Für einen Spülvorgang in beiden Nasenlöchern sollten mindestens 250 Milliliter verwendet werden, bei Kindern reichen oft 125 Milliliter.
Welches Wasser für die Nasenspülung?
In der Vergangenheit wurde im Zusammenhang mit Nasenspülungen sehr selten über Hirnhautentzündungen berichtet, die durch Amöben ausgelöst wurden. Amöben sind einzellige Organismen, die im Wasser leben. Auch im Trinkwasser können geringe Mengen an Amöben vorkommen. Wasser aus der Leitung zu trinken, ist normalerweise harmlos, weil die Magensäure die Erreger abtötet.
In der Nase jedoch können Amöben in bestimmten Fällen überleben und in das Gehirn eindringen. Es wird von Fachleuten darauf hingewiesen, dass Nasenspülungen mit einer Salzlösung aus Leitungswasser, in dem Amöben leben, gefährlich sein können.
Aus diesem Grund wird für die Zubereitung der Nasenspüllösung die Verwendung von sterilem Wasser empfohlen. Menschen mit einem erhöhtem Infektionsrisiko, beispielsweise mit einem geschwächten Immunsystem oder mit Mukoviszidose, müssen unbedingt eine sterile Nasenspüllösung verwenden.
Folgendes Wasser wird unter anderem von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für die Zubereitung einer Nasenspüllösung empfohlen:
- Destilliertes Wasser, das in Drogerien und Apotheken erhältlich ist.
- Leitungswasser, das drei bis fünf Minuten sprudelnd abgekocht wird. Dadurch sterben die Erreger im Wasser ab. Vor der Verwendung abkühlen lassen!
Weitere Zusätze in Spüllösungen: Was gibt es?
Neben Salz können der Nasenspüllösung weitere Zusätze hinzugefügt werden. Vor der Zugabe dieser Substanzen zu einer Nasenspüllösung sollte jedoch unbedingt ärztliche Rücksprache gehalten werden.
- Xylit wird auch als Birkenzucker bezeichnet, da er in größeren Mengen in der Rinde von Birken vorkommt. Dieser Zuckerart wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt, weshalb sie in Nasenspüllösungen Verwendung findet. Im Rahmen einer klinischen Studie konnte unter der Zugabe von Xylit das subjektive Befinden der teilnehmenden Personen gesteigert werden.
- Natron (Natriumhydrogencarbonat) wirkt mild alkalisch und wird traditionell zur Entsäuerung des Körpers eingesetzt. In Nasenspüllösungen soll es dazu dienen, saure Entzündungsprodukte zu neutralisieren. Andere Quellen weisen auf antientzündliche Eigenschaften des Natron hin. Glaubwürdige wissenschaftliche Belege für diese Wirkungen liegen jedoch nicht vor.
- Unter Fachleuten wird diskutiert, ob der Zusatz von Antibiotika zur Nasenspüllösung einen positiven Effekt auf den Verlauf der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung haben kann. Bisher ist die Datenlage hierzu aber noch nicht ausreichend und es liegt keine Empfehlung vor.
Nasendusche richtig anwenden – so geht's
Das Nasespülen mit der Nasendusche ist leicht zu erlernen. Mit dieser Anleitung und ein bisschen Übung gelingt es ganz sicher innerhalb weniger Minuten:
- Eine ausreichende Menge lauwarmer Salzlösung in die Nasendusche füllen. Wenn ein Ventil vorhanden ist, dieses mit dem Finger schließen, damit die Lösung nicht herausläuft.
- Kopf seitlich halten, Mund leicht öffnen, damit die Lösung nicht in den Rachenraum läuft.
- Die Nasendusche mit dem Nasenaufsatz an das obere Nasenloch ansetzen.
- Über das Waschbecken neigen und den Finger vom Ventil lösen.
- Die salzhaltige Lösung läuft nun sanft über das obere Nasenloch in den Nasenraum hinein und mit dem Sekret durch das andere Nasenloch wieder heraus in das Waschbecken.
- Wenn die Lösung aus dem ersten Nasenloch herausläuft, den Finger wieder auf das Ventil setzen. Dadurch wird die Spülung gestoppt.
- Die Nasendusche vom ersten Nasenloch absetzen.
- Kopf in die andere Richtung neigen und die Nasendusche an das obere Nasenloch ansetzen.
- Finger vom Ventil lösen und die Nasenspülung beginnen.
- Den Vorgang wiederholen, bis die Flüssigkeit verbraucht ist.
- Zum Schluss die restliche Flüssigkeit langsam aus der der Nase fließen lassen. Falls sich noch Wasser im Kopf befindet oder das Wasser nicht raus kommt, kann es durch leichtes Schütteln oder Drehen des Kopfes entfernt werden. Bei Bedarf die Nase vorsichtig schnäuzen, ohne Druck im Nasenraum aufzubauen.
Auch eine Nasenspülung ohne Nasendusche ist möglich. Hierzu kann die Salzlösung in die hohle Hand gegeben und in ein Nasenloch hochgezogen werden. Oder es kann ein Glas oder Schälchen zur Hilfe genommen und unter die Nase gehalten werden, um die Spüllösung daraus hochzuziehen.
Nasenspülung: Was ist zu beachten?
Vor der Anwendung einer Nasenspülung sollte darauf geachtet werden, dass die Schleimhäute nicht stark angeschwollen sind, also die Nase nicht komplett verstopft ist. Ansonsten kann die Spülflüssigkeit nicht gut abfließen.
Es kann helfen, vor der Verwendung der Nasendusche ein abschwellendes Nasenspray in beide Nasenlöcher zu geben und etwas abzuwarten. Wenn die Nase frei ist, kann sie gespült werden. Aber Vorsicht: Abschwellende Nasensprays sollten nicht länger als eine Woche angewendet werden. Es besteht die Gefahr, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt. Dieser kann zu einer dauerhaft verstopften Nase führen. Außerdem sind Schädigungen der Nasenschleimhaut möglich.
Vereinzelt können leichte Nebenwirkungen wie Brennen, Juckreiz, Schleimhautreizungen, Kribbeln oder Niesreiz auftreten. Im Allgemeinen ist die Nasenspülung jedoch gut verträglich und daher auch für Kinder und in der Schwangerschaft empfehlenswert. Für ein Baby ist eine Nasenspülung weniger geeignet. Nasentropfen aus Salzwasser können jedoch zum Verflüssigen und Lösen des Schleims bei Baby-Schnupfen angewendet werden.
Nasendusche: Auf die Hygiene kommt es an
Die Nasendusche muss regelmäßig gesäubert und desinfiziert werden, um eine Verunreinigung mit Keimen oder Schmutz zu vermeiden:
- Nach jedem Gebrauch sollte die Nasendusche gründlich mit heißem Wasser ausgespült und gut getrocknet werden.
- Ab und zu sollte die Nasendusche intensiv gereinigt werden. Beachten Sie dazu die Hinweise des Herstellers. Möglichkeiten sind zum Beispiel:
- In der Spülmaschine bei mindestens 50 °C spülen
- 5 bis 15 Minuten in einen Topf mit kochend heißem Wasser legen
- In ein Desinfektionsgerät für Babyflaschen geben und sterilisieren
Einige Hersteller raten, nach 200 Anwendungen und bei sichtbaren Verschmutzungen oder Verfärbungen die Nasendusche zu wechseln. Hierzu sollte die Gebrauchsanleitung beachtet werden.
Nasendusche kaufen: Welche Modelle gibt es?
Die Auswahl an Nasenduschen ist groß. Alle erinnern an eine Art Kanne oder Kanister. Sie können aus verschiedenen Materialien bestehen, wie Kunststoff, Glas, Keramik oder Metall. Mit welcher Nasendusche man am besten zurechtkommt, ist individuell unterschiedlich. Manche Modelle haben eine Art Ventil, das nützlich sein kann, um den Spülvorgang zu unterbrechen, andere sind ganz offen und lassen sich dadurch leicht säubern.
Doch ganz gleich, für welche Nasendusche Sie sich entscheiden, das Funktionsprinzip ist immer ähnlich: Die lauwarme Nasenspüllösung wird über ein Nasenloch in den Nasenraum eingebracht und fließt aus dem anderen Nasenloch sanft wieder heraus.
Nasenduschen kann man in Drogerien, Apotheken, größeren Supermärkten und in zahlreichen Online-Shops kaufen. Auch die fertigen Salzzubereitungen sind dort erhältlich.