Benin erhält erste Lieferung von Impfstoff gegen Malaria
Das westafrikanische Benin hat die erste Lieferung eines Impfstoffs gegen die Tropenkrankheit Malaria erhalten. Gesundheitsminister Benjamin Hounkpatin nahm am Montagabend am Flughafen von Cotonou 215.900 Dosen des Impfstoffs RTS,S in Empfang. Die ersten Impfungen werden ihm zufolge "innerhalb weniger Monate" stattfinden. Malaria stellt in Benin nach wie vor die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren dar, wie der Gesundheitsminister betonte.
Nach seinen Angaben sind in Benin rund 40 Prozent der ambulanten Behandlungen und 25 Prozent der Krankenhauseinweisungen auf Malaria zurückzuführen. Mit dem nun gelieferten Impfstoff werden laut dem Impfspezialisten im Unicef-Büro in Benin, Faustin Yao, "tausende Kinder" unter zwei Jahren mit insgesamt vier Dosen geimpft.
Nach Kamerun und Sierra Leone ist Benin das dritte afrikanische Land, welches das Vakzin gegen Malaria im Rahmen einer großangelegten Impfkampagne erhält.
Zuvor waren seit 2019 bei einem Pilotprogramm in einigen Gegenden von Ghana, Kenia und Malawi an Kinder ab fünf Monaten jeweils vier Impfdosen verabreicht worden. Diese Immunisierung von insgesamt mehr als zwei Millionen Kindern führte laut der internationalen Impfallianz Gavi zu einem "spektakulären Rückgang" der Kindersterblichkeit durch Malaria sowie zu einem deutlichen Rückgang schwerer Malaria-Infektionen.
Malaria wird von Parasiten verursacht, die von der Anophelesmücke übertragen werden. Die Krankheit stellt in Afrika ein großes Gesundheitsrisiko insbesondere für kleine Kinder dar, zumal immer häufiger Resistenzen gegen gängige Malaria-Medikamente auftreten.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden 2021 weltweit 247 Millionen Malaria-Infektionen gezählt, 619.000 Patienten starben. 95 Prozent der weltweiten Infektionen und 96 Prozent der Todesfälle wurden in Afrika registriert.