BKK-Report: Zahl der Krankschreibungen im Jahr 2023 leicht gesunken
Die Beschäftigten in Deutschland melden sich öfter krank, kehren aber nach relativ kurzer Zeit wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Das ist ein Ergebnis des am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Gesundheitsreports des BKK-Dachverbands. Danach sank die Zahl der Krankschreibungen im Jahr 2023 mit 22,4 Fehltagen pro Beschäftigtem zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht. Der Krankenstand verharrt demnach aber weiterhin auf hohem Niveau.
Im Schnitt war jeder Versicherte 1,95 Mal im vergangenen Jahr krankgeschrieben, was nichts über die Dauer aussagt. Im Vorjahr lag der Wert bei 1,84 und 2021 sogar nur bei 1,18.
Grund für den hohen Krankenstand in 2023 sind dem Report zufolge vor allem überdurchschnittlich viele Krankmeldungen aufgrund von Atemwegsinfekten, die auf parallele Infektionswellen mit unterschiedlichen viralen Erregern zurückzuführen sind. Zudem melden sich immer mehr Beschäftigte wegen psychischen Krankheiten arbeitsunfähig. Viele Betroffene sind oft erst nach Wochen oder Monaten wieder einsatzfähig.
Mit durchschnittlich 11,5 Arbeitsunfähigkeitstagen je Fall wurde hingegen ein neues Zehnjahrestief erreicht. Jeweils jeder fünfte Arbeitsunfähigkeitstag wird durch eine Atemwegs- beziehungsweise Muskel-Skelett-Erkrankung verursacht. Grundlage sind die Daten der bei den Betriebskrankenkassen versicherten Beschäftigten.
Der Vorstandsvorsitzende des BKK-Dachverbands, Franz Knieps, forderte ein Umsteuern bei der Prävention und eine maßgeschneiderte Gesundheitsvorsorge. "In Zeiten, in denen wir immer mehr AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen beobachten, ist ein gesundes Arbeitsumfeld das A und O." Kollektivvereinbarungen, die alles einheitlich regeln, würden der heutigen flexibleren Arbeitswelt nicht mehr gerecht.
Die Ursachenbekämpfung müsse im Vordergrund stehen. Die BKK fordert unter anderem ein Schulfach Gesundheit zur Förderung der Gesundheitskompetenz sowie die Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung.