Britischer Premier Starmer erwägt Rauchverbote auch im Freien
Die neue britische Regierung erwägt nach Angaben von Premierminister Keir Starmer Rauchverbote auch für bestimmte Orte unter freiem Himmel. "Wir werden Entscheidungen in diesem Bereich treffen", sagte Starmer am Donnerstag während eines Besuchs in Frankreich. Zuvor hatte unter anderem die Zeitung "The Sun" berichtet, Starmers Kabinett plane unter anderem ein Rauchverbot in Biergärten und Restaurant-Freisitzen sowie in Fußballstadien, Parks und auf den Bürgersteigen vor Universitäten und Krankenhäusern.
Starmer hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Juli angekündigt, das Vorhaben seines Vorgängers Rishi Sunak aufzugreifen, mit dem der Verkauf von Zigaretten an alle ab 2009 Geborenen untersagt werden soll.
Die nun von der Labour-Regierung angedachten Rauchverbotspläne begründete Starmer mit der Notwendigkeit, den nationalen Gesundheitsdienst des Landes (NHS) zu entlasten. Es sei eine "riesige Last für den NHS", dass jährlich mehr als 80.000 Menschen im Land an den Folgen des Rauchens stürben, sagte Starmer.
Vertreter der britischen Gastronomie reagierten empört auf die Pläne. "Das ist sehr beunruhigend", sagte etwa Emma McClarkin, Chefin des Branchenverbands British Beer and Pub Association. "Solche Einschränkungen hätten verheerende Auswirkungen auf Pubs, die bereits mit steigenden Energiepreisen und horrenden Betriebskosten zu kämpfen haben", fügte sie hinzu. Sie rief die Regierung auf, ihr Vorhaben zu "überdenken".
In den Innenbereichen öffentlicher Gebäude sowie von Arbeitsplätzen ist das Rauchen in Schottland bereits seit 2006 untersagt, im Jahr 2007 folgte ein Verbot auch in den anderen britischen Landesteilen England, Nordirland und Wales.