Caritasverband fordert gesetzliche Regelungen zur besseren Suizidprävention
Der Deutsche Caritasverband hat von der Bundesregierung gesetzliche Regelungen für eine bessere Verhinderung von Suiziden gefordert. Sie erwarte "mit großer Spannung" die Strategie zur Suizidprävention, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Donnerstagmittag vorstellen will, erklärte Verbandspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Nötig sei aus ihrer Sicht ein Suizidpräventionsgesetz, das "Schutzmaßnahmen schnell auf eine sichere rechtliche Grundlage" stelle.
Im Jahr 2022 starben laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 10.119 Menschen durch Suizid. Dies war ein deutlicher Anstieg um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
"Eine Gesellschaft, die tatenlos wegsieht, wenn sich in Deutschland pro Tag 30 Menschen das Leben nehmen, ist nicht die Gesellschaft, in der wir leben wollen", erklärte Welskop-Deffaa. Einsamkeit und Lebensangst seien gerade für die Corona-Generation Treiber von Suizidgedanken im Jugendalter. "Mit Nachdruck fordern wir, dass die Politik Suizidprävention nicht auf Beratung und Notfalltelefone verkürzt."
Welskop-Deffaa forderte dabei "konkrete Schutzkonzepte, die dem spontanen Suizidwunsch auch bauliche Maßnahmen entgegenstellen". Nötig seien "mehr Zäune an Brücken und Kirchtürmen", sagte sie. Auch die Sanierung der Bahngleise müsse "von Umzäunungen konsequent begleitet werden".